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Auf keinen Fall so wie vorher

Ob und wie Privatleute wieder beim Zweckverband Abfallverwertung anliefern können, wird sich erst in den nächsten Tagen entscheiden. Ansteckungsverhütung hat Vorrang

Wann Privathaushalte beim Zweckverband Abfallverwertung wieder anliefern können, ist noch unklar.  FOTO: LENSCHOW
Wann Privathaushalte beim Zweckverband Abfallverwertung wieder anliefern können, ist noch unklar. FOTO: LENSCHOW
Wann Privathaushalte beim Zweckverband Abfallverwertung wieder anliefern können, ist noch unklar. FOTO: LENSCHOW

DUSSLINGEN. Eines ist für Thomas Leichtle klar. »Auf gar keinen Fall wird es wie vorher sein.« Welche Lockerungen es bei den vom Zweckverband Abfallverwertung beschlossenen Regelungen für die Anlieferung von Wertstoffen geben wird, soll mit Blick auf die gestrige Entscheidung von Bund und Ländern getroffen werden. Und in Abstimmung mit ähnlichen Betrieben in anderen Landkreisen. »Wir wollen nicht ausscheren«, sagt Leichtle, der Geschäftsführer des Zweckverbands.

Zwar kann er verstehen, dass Privatleute, die während der weiter andauernden Coronakrise ihren Keller ausgemistet haben, nun gerne das als überflüssig Empfundene schnellstmöglich in Dußlingen loswerden möchten. Für diese Hoffnungen gibt es von Leichtle aber einen deutlichen Dämpfer. Zu stark ist die Erinnerung daran, wie rechthaberisch mancher aufgetreten ist.

Die meisten seien zwar verständig. »Aber unsere Klientel besteht nicht nur aus Akademikern. Manche sprechen auch nicht unsere Sprache«, sagt Leichtle über die Schwierigkeiten, den Leuten zu erklären, welche Regeln jetzt neuerdings gelten. Was sich aber auch auf Menschen bezieht, die des Deutschen durchaus mächtig sind. »Bei manchen ist das Ich relativ ausgeprägt«, umschreibt er ein Verhalten, das man in der Coronakrise nicht mehr akzeptieren wollte.

Denn für Leichtle hat der Schutz seiner rund 20 Mitarbeiter vor Ansteckung Vorrang vor den Ansprüchen der Kundschaft. Zumal es für ihn der Super-GAU wäre, wenn die öffentliche Müllabfuhr nicht mehr abgewickelt werden könnte. Nach dem großen Ansturm in den ersten Tagen des Shutdowns wurde daher verfügt, dass Privatleute nicht mehr anliefern dürfen, aber weiterhin Handwerker und Kleinbetriebe. Diese Dienstleistung aufrechtzuerhalten, ist Leichtle besonders wichtig.

Abholung mit Karte anmelden

So bleibt den Privatleuten wohl noch einige Zeit nur, ihr Aussortiertes mit den entsprechenden Karten aus dem Abfallkalender als Holz-, Metall-, Elektronik- oder Sperrmüllabfuhr anzumelden, damit es abgeholt wird. Auch in Coronazeiten hält man beim Zweckverband Abfallverwertung an diesen bewährten Regeln fest. Leichtle: »Dieses System werden wir auch jetzt nicht ändern.« (al)