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Aktuell Brandschutzübung

Auch Mathe hilft bei Feuer

GOMARINGEN. »Der Notruf muss sitzen!« Eindringlich schärft Jürgen Leibssle den Viertklässlern diesen Grundsatz ein. Ganz wichtig sind auch die »Vier W« – Wer ruft an? Was ist passiert? Wo brennt es? Wie viele Personen sind beteiligt?

Sieht spektakulär aus, ist aber sekundenschnell gelöscht: Im Brandschutzunterricht erfahren die Gomaringer Viertklässler von Jür
Sieht spektakulär aus, ist aber sekundenschnell gelöscht: Im Brandschutzunterricht erfahren die Gomaringer Viertklässler von Jürgen Leibssle (links) und Horst Walz (rechts im Hintergrund), wie das geht, ohne sich in Gefahr zu bringen.
Sieht spektakulär aus, ist aber sekundenschnell gelöscht: Im Brandschutzunterricht erfahren die Gomaringer Viertklässler von Jürgen Leibssle (links) und Horst Walz (rechts im Hintergrund), wie das geht, ohne sich in Gefahr zu bringen.
Und: warten, bis jemand zu Hilfe kommt.

Oberstes Lernziel, erklärt der Hauptlöschmeister, ist richtiges Verhalten im Brandfall. Vor 25 Jahren kam deswegen der Kindergarten Riedstraße auf ihn zu. Inzwischen geben er und Horst Walz jedes Jahr den Viertklässlern der Schlossschule Brandschutzunterricht.

So lauschen am Freitagmorgen im Feuerwehrhaus 20 Kinder konzentriert, wissen Antworten, wenn Leibssle Kontrollfragen stellt. Und sie sind neugierig: »Was ist der schlimmste Einsatz?« Den gibt es dann, wenn jemand leichtsinnig den Helden spielt – und es Tote gibt. »Überlasst das uns«, warnt Leibssle, »wir haben die Ausrüstung dafür«. Schon geht es in zwei Gruppen zu den Geräten.

Zuvor gibt es Theorie. Was bedeutet denn der Grundsatz der Feuerwehr »Retten – Löschen – Bergen – Schützen?« Warum brennt überhaupt etwas und was brennt? Denn danach richten sich die Löschmittel. Gefahrenquellen werden besprochen, genauso wie der richtige Notruf. Die großen Fahrzeuge in der Halle, die vielen verschiedenen Geräte, da dürfen die Kinder nun klettern, ausprobieren und hochheben.

Wie die Astronauten

Eine Rettungsschere wiegt schon mal 20 Kilo oder mehr. Dreißig Kilo muss ein Feuerwehrmann beim Einsatz schleppen. Ungewohnt ist die Atemschutzmaske, und die Hitzeschutzhaube erinnert ein wenig an Astronautenkleidung. Die kleinen Kameras kommen nicht zur Ruhe. Gelächter ruft Leibssles Erklärung hervor, als er den Unterschied zwischen dem Löschfahrzeug und dem Tanklöschfahrzeug erklärt: »Damit kann man eine Schaumparty machen«.

Und wieder löchern ihn die Kinder. »Wie ist das mit dem Sprungretter bei starkem Wind?«, fragt Hannah Ulbrich. Sie bleiben ihrem »Ausbilder« keine Antwort schuldig. Clara Häfele weiß, warum die Einsatzkleidung so sauber in den offenen Spinden hängt, Rebekka Dürr, wozu ein Notstromaggregat gut ist. Und zum »Rauchwegblasen« braucht es den Riesenventilator, weiß Chloé Exner. Spannend, finden alle. Auch Robin Kern, für den vieles nicht mehr neu ist, denn der will sowieso zur Feuerwehr.

Doch das Highlight am Schluss begeistert alle: Draußen im Hof dürfen sie selbst löschen, auch die Betreuerinnen, Nils Mutter Jessica Sparka und Melissa Eberle, ihre Mathelehrerin. Ach ja: Mathe. Um zu ermitteln, wie lang sechs 30- Meter-Schläuche zusammen sind, sollte man zumindest das große Einmaleins beherrschen. (GEA)