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Auch die Liebestricks der Antike sind im Tübinger Schloss zu sehen

Umfangreiche Sammlungen zeigen im Museum im Tübinger Schloss übers Jahr verteilt insgesamt 22 Sonderthemen. An besonderen Objekten herrscht kein Mangel.

Auch eine der Sehenswürdigkeiten: die kleine Sternwarte.  FOTO: MUSEUM
Auch eine der Sehenswürdigkeiten: die kleine Sternwarte. Foto: Museum der Universität Tübingen/MUT
Auch eine der Sehenswürdigkeiten: die kleine Sternwarte.
Foto: Museum der Universität Tübingen/MUT

TÜBINGEN. Ein Museum, mehrere besondere Sammlungen und höchst bedeutende Sehenswürdigkeiten: Schloss Hohentübingen gehört für Besucher von auswärts zum Pflichtprogramm. Wo sonst findet man einen »Eiszeit-Zoo« mit den ersten Kunstwerken der Menschheit und Weltkulturerbe-Status? Dazu einen Riesensaal voller antiker Skulpturen, ägyptische Mumien, eine Münzsammlung, ethnologische Schaustücke – und das älteste Riesenfass gewissermaßen als Zugabe.

Museumsleiter Ernst Seidl und die Mitarbeiter wissen: Alles kann sowieso keiner bei einem einzigen Besuch anschauen. Darüber hinaus schaffen die Tübinger weitere Gründe, damit Neugierige aus der Region öfter mal wiederkommen. Dazu gehören wechselnde Ausstellungen, Führungen und Themenvorträge.

Gerade die Themenvorträge sind eine besondere Gelegenheit, sich mit einzelnen Highlights zu befassen. Sie sind einmalig und genau zu einem Thema konzipiert. Aber nicht völlig allgemein, sondern immer verknüpft mit den vielen Objekten, die im Museum zu sehen sind.

30.000 Jahre alte Fundstücke

Die Tübinger profitieren davon, dass die Uni-Institute auf dem Schloss angesiedelt sind. Die Mitarbeiter kommen aus Forschung und Lehre, sind mit den Objekten vertraut und finden einen anschaulichen Zugang. Diesmal erfahren moderne Zeitgenossen, wie das war mit Liebeszauber und Liebestricks in der Antike, mit Reisen vor rund 2 000 Jahren oder mit abergläubischen Vorstellungen. Insgesamt 22 solcher Vorträge sind im neuen Jahresprogramm aufgelistet. Bei einigen stehen auch das Schloss selbst oder die jeweiligen Institute im Blickpunkt der Aufmerksamkeit. Und natürlich die mehr als 30.000 Jahre alten Fundstücke der Eiszeit, die besonders viele Besucher anlocken.

»Eiszeit zieht«, sagt Seidl, »das Vogelherd-Pferdchen ist so etwas wie unser Maskottchen.« Und erfahrungsgemäß sind Besucher erstaunt, wenn sie in anderen Räumen zum Beispiel eine originale ägyptische Grabkammer oder altorientalische Keilschriften entdecken.

Seidl und die Mitarbeiter wollen die Menschen »aus ihrem zurückgezogenen Sofa-Dasein locken«. Den Besuch des Vortrags kann man kombinieren mit einem anschließenden Rundgang durch die Sammlungen – oder ein andermal wiederkommen. (-jk)

MUSEUM SCHLOSS HOHENTÜBINGEN

Sonntags um 11 Uhr: Hatschepsut, Vampire und die Wiege der Biochemie

Die Vorträge sind sonntags um 11 Uhr. Zum Museums-Eintritt (fünf Euro) kommen noch mal drei Euro für die 60-minütige Veranstaltung. 13. März »Eine Königin am Limit. Hatschepsut übernimmt den Pharaonenthron« (Ulrike Fritz) 10. April »Und lieb ich Dich, nimm Dich in Acht! – Liebeszauber und Liebestricks in der Antike« (Sabine Schloz) 24. April »Auge um Auge – Staatlich sanktionierte Gewalt im Mittelalter und der Frühen Neuzeit« (Carla Gläßer) 8. Mai »Vampire (?) – Zwischen Archäologie und Aberglaube« (Carla Gläßer) 15. Mai»Kein Schlaf? – Zwischen Tempelschlaf und Blauem Heinrich: die Geschichte der Sanatorien« (Sabine Schloz) 22. Mai »Tübingen – die Wiege der Biochemie« (Klaus Möschel) 29. Mai»Alle Wege führen nach Rom? – Reisen in der Antike« (Dunja Al-kayid) 12. Juni »Die abenteuerliche Geschichte der Vogelherd-Figuren« (Sibylle Wolf) Das Museum und die Sammlungen sind stets mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. (GEA) 07071 77579