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AOK will Streit mit Mähringer Arche schlichten

Vor Kurzem beschwerte sich die Intensivpflegestation Arche über fehlende Zuschüsse von der AOK für die schwer erkrankten Kinder, die in der Arche betreut werden. Nun will die AOK einlenken.

In der Mähringer Arche Intensivkinder werden dauerbeatmete Kinder betreut.  FOTO: BAUER
In der Mähringer Arche Intensivkinder werden dauerbeatmete Kinder betreut. Foto: Gea
In der Mähringer Arche Intensivkinder werden dauerbeatmete Kinder betreut.
Foto: Gea

KUSTERDINGEN-MÄHRINGEN. Im Streit um Zahlungen für die Versorgung kranker Kinder will die AOK Baden-Württemberg mit der Mähringer Intensivpflegestation Arche sprechen. »In naher Zukunft wird ein runder Tisch mit allen Akteuren stattfinden, die an der Versorgungsgestaltung beteiligt sind«, teilte die Krankenkasse am Freitag mit. Die AOK Baden-Württemberg und die Arche hätten das gleiche Ziel: Die Kinder, die dort lebten, sollten bestmöglich versorgt werden und Lebensqualität erfahren, hieß es weiter. Die Vertragspartner seien in konstruktivem Dialog, damit die kranken Kinder auch zukünftig in der Arche eine gute Heimat hätten.

In der Arche leben schwerkranke Kinder. Sie müssen dauerhaft beatmet und rund um die Uhr intensivmedizinisch betreut werden. Krankenkassen zahlen der Einrichtung für jedes Kind einen täglichen Betrag. Die Arche finanziert davon unter anderem die Löhne ihrer Pflegefachkräfte.Tagessätze seit 2017 nicht erhöht.

Ein Problem der Arche: Alte Verträge

Die Arche hatte sich diese Woche mit Vorwürfen gegenüber der AOK Baden-Württemberg an den GEA gewandt. Nach Angaben der Intensivpflegestation hat die AOK im Gegensatz zu anderen Krankenkassen ihre Tagessätze seit 2017 nicht erhöht. In der Regel passen die Kassen ihre Zahlungen analog zu steigenden Einkommen an. In der Pflege sind die Löhne seit 2017 um 12,2 Prozent gestiegen. Für die Arche bedeutet das ein monatliches Defizit von bis zu 50 000 Euro.

Allerdings hat die Arche zurzeit noch einen alten Vertrag mit der AOK. Diesem Vertrag nach gilt die Arche als ambulanter Versorger – bei Gründung der Einrichtung 2007 gab es Geschäftsführerin Sabine Vaihinger zufolge gesetzlich keine andere Möglichkeit, weil die Arche das erste derartige Kompetenzzentrum für derart beeinträchtigte Kinder war. 2018 legte die AOK der Arche einen Vertragsentwurf für eine stationäre Versorgungseinrichtung vor. Ein Abschluss kam nicht zustande. »Wir sind vertraglich in einer Zwitterstellung«, sagte Vaihinger am Freitag. Die Anpassung der Tagessätze hat ihrer Einschätzung nach mit dieser Vertragsgrundlage »aber nicht so viel zu tun«. (kal)