TÜBINGEN. Es gehört zum Aktivismus dazu, dass dieser oftmals im Schwarz-Weiß-Denken verhaftet ist. Besser macht es das aber allemal nicht. Die Bundeswehr als »Braunes Heer«? Wer kann über dieses vermeintliche Wortspiel lachen? Der Veteranentag ist nicht primär der aktiven Truppe gewidmet, sondern auch allen Wehrdienstleistenden der vergangenen Generationen. Sie alle als »Braunes Heer« zu diffamieren, ist schlicht absurd und unverschämt. Wobei dies für alle Soldaten gilt, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen. Die selbsternannten Friedensbewegten beleidigen damit auch alle, die schlicht ihre Pflicht getan haben und dies heute tun und denen jedes rechte Gedankengut fernliegt.
Und vor allem: Die Bundeswehr als Parlamentsarmee und ihre Soldaten haben in der Vergangenheit, bei allen medienwirksamen Skandalen, oft genug gezeigt, dass auf sie Verlass ist. In der Corona-Pandemie half die Truppe, die Lücken im Sozialwesen zu schließen, die durch den Wegfall von Wehrpflicht und Zivildienstes erst entstanden sind. Im Ahrtal konnten die Streitkräfte mit ihrem schweren Gerät dort Hilfe leisten, so selbst das Technische Hilfswerk an seine Grenzen kam. Und in Afghanistan? Da wünschen sich wohl nicht nur die früheren Hilfskräfte der Bundeswehr die Soldaten zurück, ist das Land doch wieder unter die mittelalterliche Schreckensherrschaft der Taliban gefallen.
Zweifellos zieht die Bundeswehr auch Rechte an. Mit solcher vernichtenden Pauschalkritik, wie es das »Aktionsnetzwerk« verbreitet, werden aber alle in den »Nazi-Topf« geworfen. Der Sache dient das nicht.