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Aktuell Soziales

Am gleichen Strang ziehen

TÜBINGEN. »Gemeinsam aktiv für Flüchtlinge« hieß die Devise am Freitag beim Fachtag im Landratsamt. Die Veranstaltung brachte 147 Akteure zusammen, die sich um die Versorgung und Begleitung von Flüchtlingen kümmern. Im Fokus stand die Kooperation zwischen haupt- und ehrenamtlich Engagierten. »Es gibt viel zu tun – packen wir es an«: So warb mal ein Mineralölkonzern. Bezogen auf die Integration ins Gemeinwesen ist der Slogan heute aktueller denn je. Essenziell für deren gutes Gelingen ist nicht zuletzt eine funktionierende Abstimmung zwischen allen Beteiligten.

Bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten und eine bessere Integration der Aufgenommenen: Bei einem Fachtag im Tübinger Landratsa
Bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten und eine bessere Integration der Aufgenommenen: Bei einem Fachtag im Tübinger Landratsamt dreht sich alles um Flüchtlinge. FOTO: BIJ
Bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten und eine bessere Integration der Aufgenommenen: Bei einem Fachtag im Tübinger Landratsamt dreht sich alles um Flüchtlinge. FOTO: BIJ
Ob Politik, Verwaltung, soziale Einrichtungen bis hin zu den zahlreichen Unterstützer- und Freundeskreisen: Der Einladung zum Fachtag waren 147 Akteure aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen gefolgt. Sie alle fanden sich zu einem gemeinsamen Erfahrungs- und Meinungsaustausch im Landratsamt ein.

Grundsätzliches zum Asylverfahren vermittelte zunächst Karl-Heinz Meier, Leiter der Abteilung Ordnung im Landratsamt, in seinem Fachreferat. Dabei informierte er neben dem rechtlichen Rahmen auch über die Aufgaben des Kreises in Bezug auf die Aufnahme, Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen. Über Neuerungen bei der Gewährung von Leistungen sprach Iska Dürr, Leiterin der Abteilung Soziales. So haben beispielsweise seit dem 1. März Kinder und Jugendliche, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, einen Anspruch auf Leistungen für Bildung und Teilhabe.

Noch besser integrieren

Zwei Aspekte standen bei den anschließenden Workshops im Mittelpunkt. Die eine Hälfte widmete sich der Frage, wie Haupt- und Ehrenamtliche in Zukunft besser zusammenarbeiten können. Dazu analysierte man die bestehenden Strukturen, wobei sich drei zentrale Anliegen herauskristallisierten: eine konstruktivere Gestaltung des Informationsflusses, die Einrichtung und Finanzierung von Fortbildungen sowie die Unterstützung der Flüchtlinge für einen schnelleren Spracherwerb.

Was kann man tun, um die Flüchtlinge noch besser in die Gesellschaft zu integrieren? Mit dieser Frage beschäftigte sich die andere Hälfte der Teilnehmer. Im Mittelpunkt standen Themen wie Arbeit, Wohnen, Alltagsbewältigung und den Umgang mit Sachspenden. Neben der Unterstützung bei der Wohnungssuche ging es unter anderem auch um praktische Alltagshilfe wie das Erklären eines Fahrplans oder des Ticketautomaten der Bahn.

Für die Zukunft, so kündigte Landrat Joachim Walter an, ist die Einrichtung regionaler Vernetzungstreffen vorgesehen, bei denen die angestoßenen Impulse und Ideen des Fachtags weiter verfolgt werden können. (GEA)