HECHINGEN. Hinter den coronabedingt verschlossenen Türen des Hohenzollerischen Landesmuseums tut sich so einiges. Nicht nur, dass Museumsleiter David Hendel eine große Sonderausstellung zum Thema »Lego« vorbereitet, das Museum ist im Verlauf des vergangenen Jahres auch reich beschenkt worden. Und zwar mit wichtigen Exponaten zur Geschichte Hohenzollerns.
Bürgermeister Philipp Hahn und Museumsleiter David Hendel präsentierten die neuen Objekte. Hendel hatte hinter den Kulissen in der jüngsten Vergangenheit ein Schenkung nach der anderen ins Haus geholt. Hahn ließ keinen Zweifel an deren Bedeutung: »Die Ratifikationsurkunde zum Übergang der Hohenzollerischen Fürstentümer an das Königreich Preußen ist ein Exponat, das für die Geschichte und Identität der hohenzollerischen Lande von außerordentlicher Bedeutung ist.«
Einstein als Gast
Mit Samthandschuhen präsentierte Hendel dann die wertvolle Urkunde aus dem Jahr 1850: ledergebunden, mit Seide gefüttert und mit prachtvollen Siegeln. Es handelt sich um das ehemalige Exemplar des letzten Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, Friedrich Wilhelm Constantin, unterschrieben vom preußischen König Friedrich Wilhelm. Geschenkt hat die Urkunde dem Hohenzollerischen Landesmuseum Ursula von Rothenburg. Die Linie von Rothenburg wurde durch die zweite, in Schlesien geschlossene Ehe von Friedrich Wilhelm Constantin begründet.
Einen ganzen Kosmos bürgerlichen Selbstverständnisses präsentierte Hendel mit der Schenkung von Gisela Seitz aus Sipplingen, der Frau des 2019 verstorbenen Ulrich Seitz, einem Nachfahr der Hechinger Seitz-Familie, ehedem Eigentümerin des Hotels Linde-Post am Obertorplatz. Über 100 Kunstwerke mit zollerischen Motiven und Dokumente zur Familie und zum Hotel Linde-Post sind in das Museum gewandert. Darunter sind wertvolle Lithografien, Pastellbilder und ein Bild des bekannten Hechinger Malers Konrad Ruff und Fotos von Familienmitgliedern und dem Hotel Etwas ganz Besonderes findet sich ebenfalls im Nachlass: ein Gästebuch des Hotels, in dem der Aufenthalt von Albert und Elsa Einstein im September 1920 dokumentiert ist. (m)