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Aktuell Projekt

Neue Tübinger Musikschule feiert Richtfest

Rohbau für die neuen Unterrichtsräume in der Tübinger Musikschule steht. Bezug zum Schuljahr 2025/2026

Alexander Zhudi (links) Projektleiter von der städtischen Fachabteilung Hochbau führte die Gäste beim Richtfest durch das Baupro
Alexander Zhudi (links) Projektleiter von der städtischen Fachabteilung Hochbau führte die Gäste beim Richtfest durch das Bauprojekt, darunter auch Bürgermeistern Gundula Schäfer-Vogel (Bildmitte). Im Hintergrund ist der Rohbau zu sehen, in dem die neuen Unterrichtsräume sind. FOTO: WEBER
Alexander Zhudi (links) Projektleiter von der städtischen Fachabteilung Hochbau führte die Gäste beim Richtfest durch das Bauprojekt, darunter auch Bürgermeistern Gundula Schäfer-Vogel (Bildmitte). Im Hintergrund ist der Rohbau zu sehen, in dem die neuen Unterrichtsräume sind. FOTO: WEBER

TÜBINGEN. »Der großartige Musikschulbau strahlt in die Region, er wird für die ganze Stadtgesellschaft ein großartiger Zugewinn.« Nicht nur bei Bürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel war die Freude über das Fortschreiten der Bauarbeiten in der Frischlinstraße groß. Sie konnte beim Richtfest für den Erweiterungsbau, der jetzt im Rohbau fertig ist, Gemeinderäte, Handwerker, Mitarbeitende der Musikschule und Fachingenieure unter den zahlreichen Gästen begrüßen, die ebenfalls von der Entwicklung des Bauprojekts sichtlich begeistert waren. Musikschulleiter Ingo Sadewasser: »Die Baumaßnahme drückt die Wertschätzung der Stadt für uns aus. Die Erweiterung und Sanierung der Musikschule ist für uns ein großes Geschenk«.

Musikalisch umrahmt wurde das Richtfest von einem hochklassig besetzten Quartett aus der Hornklasse von Ulrike Eberle, darunter Preisträger des Bundeswettbewerbs »Jugend musiziert«. Eines der gespielten Stücke, der »Irische Segensgruß«, soll Glück für das ganze Haus bringen. Wenn alles nach Plan läuft, können die ersten Musikschüler ab Juni 2025 die neuen Unterrichtsräume im Erweiterungsbau nutzen. Dann, so Sadewasser, wird auch ein »Leidensweg« für Lehrkräfte, Schüler, Eltern und das Verwaltungsteam zu Ende gehen. Seit Beginn der Bauarbeiten im vergangenen Jahr war der Unterricht in Schulen und Kirchenräume ausgelagert, damit verbunden war ein hoher organisatorischer Aufwand für alle Beteiligten.

Gebäude wird abgerissen

Die Tübinger Musikschule verteilt sich derzeit auf zwei Gebäude, einen Altbau aus dem Jahr 1949 und den sogenannten Betonbau aus den Jahren 1962/64, beide wurden ursprünglich von der Waldorfschule genutzt. Anfangs war vorgesehen, alles zu sanieren. »Doch dann stellte sich heraus, dass der 49er-Bau sehr marode ist«, so Alexander Zhudi, Projektleiter für die städtische Fachabteilung Hochbau. Dieses Gebäude wird jetzt abgerissen; der in den Erdgeschoss-Räumen untergebrachte evangelische Martinskindergarten findet ein neues Zuhause im Umfeld der jetzigen Köstlinschule, die dann auf dem Abrissareal neu errichtet wird. »Diese hochkomplexe Rochade schafft für beide Einrichtungen zeitgemäße und ausreichend große Räume«, macht Schäfer-Vogel deutlich.

Der moderne Musikschul-Erweiterungsbau entsteht in nachhaltiger Holzbauweise und ist mit dem Bestandsgebäude verbunden. Lediglich die hoch schallbelasteten Schlagzeugräume im Erdgeschoss des Unterrichtsbaus werden in Massivbau errichtet. Außer Schlagzeug werden im Neubau Blechblas- und Streichinstrumente sowie E-Bass unterrichtet. Im Verbindungsbau wird die Technik untergebracht und es gibt Unterrichtsräume für Holzblasinstrumente. Der Betonbau bleibt als Bestandsgebäude erhalten und wird kernsaniert. Im Vorfeld wurde bereits der ehemalige Schlagzeugcontainer abgerissen. Die Gesamtkosten für Sanierung und Erweiterung der Musikschule liegen bei rund 14,65 Millionen Euro. Mit Rampen, Aufzügen und entsprechenden Sanitäreinrichtungen entsteht Barrierefreiheit, alle Gebäudeteile sind energieeffizient und erhalten eine PV-Anlage, die Flachdächer werden begrünt. "Eine besondere Herausforderung war das sehr enge Grundstück, auf dem dieses Volumen und die Räumlichkeiten untergebracht werden mussten.

200 Sitzplätze und eine Bühne

Es ist jedoch gut gelungen, vor allem der Innenhof besticht durch gute Proportionen und wird eine hohe Aufenthaltsqualität bieten", so Annette Schwieren, Leiterin des Fachbereichs Hochbau und Gebäudemanagement der Stadt Tübingen. Insgesamt entstehen 34 neue Unterrichtsräume, ein Foyerbereich im Garten- und Erdgeschoss und ein Verwaltungsbereich mit insgesamt neun Räumen und einer Teeküche, in der renovierten Aula wird es 200 Sitzplätze und eine Bühne geben. "Dieser Raum wird eines der Highlights in dem neuen Musikschulgebäude sein", so Schäfer-Vogel. "Er kann auch als Veranstaltungsort für die Tübinger Musik- und Kulturszene dienen und ist damit eine Bereicherung für alle Tübinger Bürgerinnen und Bürger." (GEA)

 

UNTERSTÜTZUNG DER MUSIKALISCHEN ERZIEHUNG

54 Lehrkräfte unterrichten rund 2.500 Schüler in Tübingen

Derzeit unterrichten an der Tübinger Musikschule 54 Lehrkräfte rund 2.500 Schülerinnen und Schüler pro Jahr. Die Musikschule in der Frischlinstraße bietet ein breites Bildungsangebot für alle Altersgruppen, elementare Musikerziehung für Kinder ab einem Jahr, Instrumenten-Karussell sowie Instrumental- und Vokalunterricht für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Sie können in verschiedenen Ensembles, Kammermusik-, Jazz- und Rock-Gruppen mitwirken oder in einem der Chöre singen. Die Musikschule veranstaltet regelmäßig Konzerte und ist mit zahlreichen Preisträgern in verschiedenen Kategorien sehr erfolgreich beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert«. 1955 gab der Musiker, Musikpädagoge und Dirigent Helmut Calgéer den Anstoß für eine Musikschule in Tübingen. Anschließend leitete er sie fünf Jahrzehnte lang und kümmerte sich intensiv um die musikalische Förderung junger Menschen. (GEA)