OFTERDINGEN. Die Ofterdinger Verwaltung beschwerte sich bereits bei der übergeordneten Verkehrsbehörde in Mössingen: So könne es nicht weitergehen. Die Verbindungsstraße zwischen Ofterdingen und Bodelshausen gehöre aufgrund ihres Zustands gesperrt. An manchen Stellen könne es passieren, dass selbst normale Autos aufsitzen. Laut Hauptamtsleiter Alexander Schwarz reagierte die Verkehrsbehörde kürzlich, aber anders als vorgeschlagen: Die Behörde verhängte am Dienstag Tempo 30, »vom Ortsausgang bis zur Gemarkungsgrenze.«
Auf der Straße gibt es eine Gefällestrecke, auf der einen Seite Gräben, auf der anderen Seite der Wald. Ein Abschnitt mit einer Länge von über 150 Meter sei »komplett kaputt«, so Schwarz. An vier weiteren Stellen, 15 bis 30 Meter lang, kämen die Schäden nur auf einer Fahrspur vor. Diese Stellen, so Schwarz, wolle die Verwaltung ausbessern lassen, »am Unterbau werden wir nichts machen. Der gibt Grundfestigkeit her.«
Verkehrsbehörde verhängte Tempo 30 statt Sperrung
Die Anfänge und Ende der Abschnitte wolle man abfräsen und auf den alten Belag neuen Asphalt auftragen lassen. Die Ränder wolle man ebenfalls mit Asphalt flicken. Die Bankette an den Rändern sollen um etwa 20 Zentimeter hochgenommen werden. Man habe mit der Firma, die sich gerade um die Sanierung der Bachsatzstraße kümmert, denselben Preis wie dort ausgehandelt, so Schwarz. Die Gemeinde werde zirka 61.000 Euro brutto berappen müssen.
»Was mir machen ist reine Reparatur, als Puffer für die nächsten zwei, drei Jahre«, sagte der Ofterdinger Hauptamtsleiter. »Dann muss man entscheiden, ob man die Straße abbaut, oder einen Radweg daraus macht.« Einige Stimmen aus dem Gemeinderat warfen ins Feld, dass man die Straße auf jeden Fall weiterhin als Verkehrsweg für landschaftliche Betriebe nutzbar halten müsse.
Matthias Lutz (CDU/UWV) forderte, die Gräben aufzufüllen, damit die Straße hält. Hans-Otto Möck (FWV) stellte fest, dass die Befahrung der Straße mit schweren Lastwägen in den letzten Jahren deutlich zugenommen habe. Er befürchtete, die Bankette würden keine zwei Jahre mehr halten: »Wir müssen eine Maßnahme machen, dann können wir über eine Sperrung diskutieren.«
Eine Sperrung kommt frühestens im September
Ute Heß (SPD) kritisierte die Verkehrsbehörde: Diese lasse die Straße einerseits geöffnet, das sei fahrlässig. Andererseits habe die Behörde die Straße als zu wenig breit erachtet, um sie als Fahrradstraße einstufen zu können. »Das erschließt sich meinem Verständnis nicht.« Martin Lutz (CDU/UWV) sinnierte, mehr als Flickwerk werde nicht möglich sein: »Einen Ausbau der Straße sehe ich überhaupt nicht!« Dennoch forderte er, die Straße offen zu lassen: »Ansonsten sperren wir uns ein!«
Hauptamtsleiter Schwarz stellte fest: »Tempo 30 reicht nicht.« Er versprach dem Gremium, er werde sich weiterhin an die Verkehrsbehörde in Mössingen wenden und die sofortige Sperrung der Verbindungsstraße beantragen. Der von der Verwaltung hinzugezogene Gutachter Bernd Renner aus Hechingen warf ein, dass die Behörde vermutlich erst nach den Sommerferien über die Straße befinden werde: »Das wird eher September.« (GEA)