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Aktuell Versammlung

Mehr Einsätze der Ofterdinger Feuerwehr: Speidel-Großbrand in prägender Erinnerung

Die Einsatzzahlen der Freiwilligen Feuerwehr Ofterdingen nahmen in den letzten beiden Jahren deutlich zu. Und auch die Intensität der Einsätze. Bei der Hauptversammlung hing der Eindruck des Großbrands auf dem Pferdehof Speidel im April noch förmlich in der Luft.

Ein Feuerwehrmann beim Großbrand in Ofterdingen im Einsatz. Foto: Jürgen Meyer
Ein Feuerwehrmann beim Großbrand in Ofterdingen im Einsatz.
Foto: Jürgen Meyer

OFTERDINGEN. 14 Feuerwehren mit insgesamt über 150 Einsatzkräften kamen beim verheerenden Großbrand auf dem Speidel-Gelände im April zum Einsatz. Für Matthias Gäbele, Kommandant der Ofterdinger Feuerwehr, war die positivste Nachricht: »Bis auf drei Verletzte sind alle gesund heim gekommen.« Dieser Einsatztag allein überlagerte die Bilanz von Gäbele und seinem Stellvertreter Roman Werz, die eigentlich hauptsächlich auf das Kalenderjahr 2023 zurückschauen wollten.

Das erste Halbjahr 2023 verlief für die Ofterdinger Feuerwehr relativ ruhig. Die erste richtig schwere Lage kam mit dem massiven Unwetter am 11. Juli. Anfang August folgte ein Schwelbrand bei Arbeiten am Rathaus, Anfang September dann ein Verkehrsunfall auf der B 27, der durch ausgelaufenes Öl verursacht worden war. Im November folgte ein Rauchgasunfall, eine Woche später war Überlandhilfe in Bodelshausen gefragt: ein Mehrfamilienhaus brannte. Bei all diesen schwierigen Einsätzen sei die Zusammenarbeit mit den umliegenden Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und den Sanitätern hervorragend gewesen, betonte Roman Werz. Diesen Dank des Führungsduos der Ofterdinger Feuerwehr nahmen ein paar auswärtige Mitstreiter der jüngsten Einsätze persönlich entgegen: Die Kommandanten Thomas Laudea (Mössingen-Mitte) und Florian Michels (Nehren), dazu Eberhard Bazlen, Vorsitzender des DRK-Ortsverbands Mössingen, sowie Karl Eugen Speidel und Matthias Berndörfer vom Technischen Hilfswerk.

»Ihr seid eine großartige Truppe – und immer gefragt«

Zudem, so Gäbele in Richtung der anwesenden Gemeinderäte, fühle sich die Ofterdinger Feuerwehr im Ort bestens verankert und unterstützt. In Carolin Ohler habe man mittlerweile eine hervorragende Verbindung in die Verwaltung: Die für die Feuerwehr zuständige Gemeindeangestellte absolvierte mittlerweile die nötigen Kurse - nun ist sie selbst als Feuerwehrfrau bei Einsätzen dabei. Als eine von nunmehr sieben Frauen unter den aktuell 48 aktiven Einsatzkräften.

Die Ofterdinger Feuerwehr (links Kommandant Matthias Gäbele, daneben sein Stellvertreter Roman Werz) ernannte Joseph Reichert be
Die Ofterdinger Feuerwehr (links Kommandant Matthias Gäbele, daneben sein Stellvertreter Roman Werz) ernannte Joseph Reichert bei dessen Verabschiedung als Bürgermeister zum Ehrenmitglied. Foto: GEA-Archiv
Die Ofterdinger Feuerwehr (links Kommandant Matthias Gäbele, daneben sein Stellvertreter Roman Werz) ernannte Joseph Reichert bei dessen Verabschiedung als Bürgermeister zum Ehrenmitglied.
Foto: GEA-Archiv

Einige absolvierten im vergangenen Jahr Zusatzausbildungen. Ralf Sauter, Vorsitzender des Feuerwehr-Kreises betonte, man versuche weiterhin, möglichst viele Fortbildungen hinzubekommen, auch wenn die Landesfeuerwehrschule nicht genügend Plätze anbieten könne. Stefan Futter, heute Löschmeister, absolvierte einige Fortbildungen im Lauf seiner 40 Jahre im Dienst der Feuerwehr. Dafür erhielt er das staatliche Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Gold. Dem Fuhrpark gehört seit kurzem ein neues Hilfslöschfahrzeug 10 an, auf das die Ofterdinger Floriansjünger vier Jahre warten mussten. Es soll im Juli in Dienst gestellt werden. Das 30 Jahre alte Vorgängerfahrzeug HLF 16 soll verkauft werden.

Mit dem neuen Bürgermeister Simon Wagner, als Gast im Saal, beginne eine neue Ära. Statt dem vor kurzem verabschiedeten Vorgänger Joseph Reichert (Gäbele: "Er lässt grüßen!"), hielt dessen Bürgermeister-Stellvertreter Martin Schmid die Wahlen ab. »Ihr seid eine großartige Truppe – und immer gefragt«, sagte Schmid im Namen des Gemeinderats. Der Vorstand der Ofterdinger Feuerwehr wurde anschließend en bloc wiedergewählt. Großes Lob gab es von allen Seiten für die von Patrick Steinhilber geleitete Jugendabteilung, vor allem für die erfolgreiche Kooperation mit der Grundschule im Ort: Die in der vierten Klasse angesiedelte Feuerwehr-AG, geleitet von Rainer Wagner, dem früheren Kommandanten und aktuellen Leiter der Altersabteilung, gilt als überlaufen. Darin üben 15 bis 18 Kinder Abläufe, wie sie bei den "Großen" vorkommen.

Der im Herbst scheidende Kreisbrandmeister Marco Buess saß unter den Gästen. Sein designierter Nachfolger Sebastian Raudszus betonte in seiner kurzen Vorstellungsrede, dass man bei der digitalen Alarmierung nun »hoffentlich« im Endspurt angelangt sei. 2025 wolle man auch auf digitalen Einstellungsfunk umstellen. Er fürchte, dass Preissteigerungen künftig zu erschwerten Bedingungen bei der Anschaffung von Fahrzeugen führen könnten: »Für kommende Haushalte wird's schwierig!« (GEA)