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Stanka Eisele übergibt Café in Nehrens Luppachstraße 1 an Svenja Jetter

Bei den Gästen beliebt: Smørrebrød, das von Café-Inhaberin Svenja Jetter reichlich belegt wird.  FOTO: WEBER
Bei den Gästen beliebt: Smørrebrød, das von Café-Inhaberin Svenja Jetter reichlich belegt wird. FOTO: WEBER
Bei den Gästen beliebt: Smørrebrød, das von Café-Inhaberin Svenja Jetter reichlich belegt wird. FOTO: WEBER

NEHREN. Es gibt Birchermüsli mit saisonalem Obst, schwedischen Apfelkuchen und eine erfrischende Rhabarberschorle: an einem schönen Sommertag Ende August sind um die Mittagszeit fast alle Tische vor Svenja Jetters Café besetzt. Beliebt bei den Gästen ist auch an diesem Mittag das Smørrebrød, das sie nach dänischem Vorbild üppig belegt. Zur Wahl steht Räuchertofu oder Käse, dazu kommen Tomaten und Gurken aus dem eigenen Hochbeet. Mit selbstgezogenen Keimlingen dekoriert sie das Brot. Das sieht frisch und appetitlich aus und trifft den Geschmack ihrer Gäste.

Mit »Svenja’s« gibt es seit dem 1. Au-gust wieder ein Café in Nehren, das zur Belebung der Ortsmitte beiträgt. Und auch im Rathaus ist man froh, denn für einen kleinen Ort sind solche Oasen wichtig. Das Dorfleben leidet, wenn es so etwas nicht mehr gibt.

Zuvor bewirtete Stanka Eisele in der Luppachstraße 1 die Gäste. Nach einer schweren Lungenentzündung entschied sie sich, ihr Café abzugeben. Als Jetter im Frühjahr bei ihr zu Gast war, kamen sie ins Gespräch über eine Nachfolge. »Ich habe zwei Monate erst einmal mitgearbeitet, um zu schauen, ob es für mich passt. Aber eigentlich war mir das schon am ersten Tag klar«, so Jetter. »Mit dem eigenen Café habe ich mir jetzt einen Jugendtraum erfüllt. Ich wollte schon immer einen Ort schaffen, an dem sich Menschen begegnen.«

»Von wegen große Reise: Ich kam nicht weiter als bis nach Nehren«

Vor der Neueröffnung wurden die Wände in einem hellen Türkis-Ton gestrichen. Die von der Nehrener Schreinerei Jochen Schmidt angefertigte Einrichtung hat Jetter von ihrer Vorgängerin übernommen. »Die Möbel sind total stimmig, sie haben mir schon immer gefallen.« Alle ihre Kuchen und Gebäcke sind selbstgemacht. Mit ihrem Team bietet sie verschiedene Frühstücks- und Brunchvariationen sowie vegetarische und vegane Snacks an. Jetter selbst ernährt sich seit über zehn Jahren vegan. »Dadurch habe ich eine gewisse Routine bei der Zubereitung der Speisen erlangt.«

Eine große Hilfe ist ihre Tochter Noemi. »Ohne sie würde ich das alles hier nicht schaffen.« Nach ihrem Schulabschluss wollte Noemi eigentlich reisen. Aber dann hieß es in der Familie: »Wir haben jetzt ein Café.« Die sympathische junge Frau lacht: »Deshalb kam ich auch nicht weiter als nach Nehren.«

Sie helfe sehr gerne mit. »Ich finde, die Leute hier sind sehr herzlich, und wir fühlen uns willkommen.« Das gemütlich eingerichtete Café wurde von Anfang an gut angenommen. »Wir haben Stammgäste, die fast jeden Tag zu uns kommen. Manche davon haben wir auch von Stanka übernommen.«

Noemi postet regelmäßig Fotos der Kuchen und Snacks auf Instagram. »Die Leute sehen das und wollen es dann bei uns probieren.« Svenja Jetter kann sich auf die Unterstützung von Familie und Bekannten verlassen. Ihr ältester Sohn hat die Kasse programmiert, ein früheres Tageskind machte die Beschriftung des Schaufensters. Die gelernte Kinderkrankenschwester hat mit 50 Jahren einen Neuanfang gewagt. »Ich finde dieses Alter wundervoll und bin dankbar für die schönen Begegnungen, die ich hier erlebe.«

Sibylle Hofmann-Seitz ist bereits zum zweiten Mal im »Svenja’s«. Croissants und Milchkaffee haben ihr geschmeckt. »Ich komme gerne wieder«, sagt sie zum Abschied. Gabi und Jacky sind Stammgäste. »Das vegane und vegetarische Angebot kommt uns voll entgegen. Wir schätzen Svenjas offene, sympathische und verbindliche Art und wir fühlen uns in dieser stressfreien Oase einfach wohl«, sagen sie.

»Ich bin dankbar für die vielen schönen Begegnungen«

Stanka Eisele hat sich von ihrer schweren Erkrankung erholt. Ab 1. September arbeitet sie als Inklusionskraft in Dußlingen und sie hilft ihrer Schwester, das »Waldheim« in Pliezhausen auf Vordermann zu bringen. Ihre Nachfolgerin betreibe das Café mit Herz und Liebe. Das freue sie sehr. (GEA)