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Aktuell Verkehr

Kein Durchkommen in der Mössinger Stadtmitte

Mössinger Bahnhofstraße ist jetzt über ein Jahr lang gesperrt. Buchladen muss umziehen.

Bis Sommer 2026 ist die Bahnhofstraße eine Dauerbaustelle. Die Umgestaltung der Stadtmitte mit neuem Belag (im Vordergrund) wird
Bis Sommer 2026 ist die Bahnhofstraße eine Dauerbaustelle. Die Umgestaltung der Stadtmitte mit neuem Belag (im Vordergrund) wird von der Post bis zum Volksbank-Kreisverkehr fortgeführt. FOTO: MEYER
Bis Sommer 2026 ist die Bahnhofstraße eine Dauerbaustelle. Die Umgestaltung der Stadtmitte mit neuem Belag (im Vordergrund) wird von der Post bis zum Volksbank-Kreisverkehr fortgeführt. FOTO: MEYER

MÖSSINGEN. Nach der Baustelle ist vor der Baustelle. Seit zehn Jahren wird an Mössingens neuer Mitte abgerissen und neu gebaut. Nun geht die Umgestaltung des Zentrums ins Finale. Das wird allerdings noch einmal ein Marathon. Für ein Jahr, erfahrungsgemäß aber für länger, wird der letzte Abschnitt der Bahnhofstraße zur Dauerbaustelle. Zwischen der Post und dem Kreisverkehr an der Volksbank gibt es kein Durchkommen mehr für den motorisierten Verkehr.

Dieser Teilabschnitt wird, als dritter und letzter Bauabschnitt, optisch an den bereits neu gestalteten Bereich rund um Gesundheitszentrum, Kreissparkasse und Marktplatz angepasst. Sprich: neue Gehsteige, neuer Straßenbelag, neue Grünflächen. Wobei die beiden alten Linden westlich der Post erhalten bleiben sollen. Der nicht ganz unumstrittene Gehweg-Belag, der sich bei Schnee und Frost als ziemlich rutschig erwiesen hat, wird beibehalten.

Keine Durchfahrt mehr möglich: Straße, Gehwege und Versorgungsleitungen in der Mössinger Hauptverkehrsachse werden erneuert. FOT
Keine Durchfahrt mehr möglich: Straße, Gehwege und Versorgungsleitungen in der Mössinger Hauptverkehrsachse werden erneuert. FOTO: MEYER
Keine Durchfahrt mehr möglich: Straße, Gehwege und Versorgungsleitungen in der Mössinger Hauptverkehrsachse werden erneuert. FOTO: MEYER

Zuvor gibt’s eine Erneuerung unterirdischer Frisch- und Abwasser-Leitungen, die Verlegung von Glasfaser-Leerrohren und eine neue Straßenbeleuchtungs-Verkabelung. Kosten: rund 1,3 Millionen Euro. Das ist das Budget, mit dem die Mössinger Firma Flammer auskommen muss. Unterm Strich werden dann für die Neugestaltung des neuen Stadtzentrums etwa 5 Millionen Euro mehr oder weniger vergraben worden sein.

Verkehr wird umgeleitet

Seit vergangener Woche ist die Bahnhofsstraße bereits gesperrt. Der Verkehr wird über die Karl-Jaggy-Straße und die Breite Straße umgeleitet. Auch der Busverkehr muss weichen. Da die beidseitigen Haltestellen nahe der Post wegfallen, müssen Fahrgäste zum benachbarten Jakob-Stotz-Platz oder zur Kugelbeer/Falltorstraße ausweichen.

Die Zufahrt für Anlieger und den Lieferverkehr will die Stadt durch die Einteilung in kleine Bauabschnitte so gering wie möglich halten. Dennoch wird es für den Einzelhandel schwierig. Der Buchladen sieht sich durch die Baustelle dermaßen eingeengt, dass Inhaberin Pia Ziefle sich genötigt sieht, ihr Geschäft umzuziehen.

Ehemaliger Optiker-Laden

»Für den Zeitraum von 40 Wochen – das entspricht einer Schwangerschaftsdauer – müssen wir umplanen.« Der Buchladen zieht deshalb ins ehemalige Optikergeschäft zwischen Bäckerei Wiech und Marktplatz. »Unsere Lieferanten können die schweren Buchpakete nicht den weiten Weg durch die aufgerissene Straße transportieren und unsere im Gehen eingeschränkten Kunden werden am nicht barrierefreien Zugang scheitern«.

Ziefle musste deshalb den von der Stadt als »Marktbüro« genutzten ehemaligen Optiker-Laden anmieten – und wird mit dem gesamten Warenbestand ihres bestehenden Geschäfts zwischen dem 24. und 26. Mai umziehen. »Lieber wäre uns natürlich, wenn man uns vorher leer kauft, damit wir nicht so viel schleppen müssen«, so Ziefle. Ab Dienstag, 27. Mai, ist »Unser Buchladen« dann an der neuen Adresse zu finden. Damit die damit verbundenen doppelten Mietzahlungen gemindert werden können, plant die unverschuldet in wirtschaftliche Not geratene Geschäftsfrau im »alten« Geschäft »hochkarätige Lesungen oder Sonderverkäufe nach Baustellen-Feierabend« zu veranstalten. »Jetzt liegen sieben Jahre hinter uns, und pünktlich zu Beginn unseres achten Jahres hoffen wir, nochmals neu anfangen zu können.« (GEA)