MÖSSINGEN-TALHEIM. Am Pfingstmontag war scheinbar ganz Talheim auf den Beinen. Wer nicht gerade auf Fahrradtour woandershin war, radelte oder lief den Berg hoch zur Grillstelle an der Andeck-Hütte, zur Hockete des Albvereins. Vertrauensmann Albrecht Schumacher freute sich über das Wetter: »Am Samstag, beim Aufbauen, sind wir patschnass geworden. Heute ist das Wetter wunderbar!«
Die Hockete begann traditionell vormittags um zehn Uhr mit einem Gottesdienst. Auf musikalischer Ebene beteiligte sich der Liederkranz daran. Dessen Mitglieder hatten »Die kleinen Stimmen« dabei, sieben Kinder, die ein Frühlingslied sangen. Nachdem Gottesdienst begann die Bewirtung. Neben den Getränken gab es rote Würste und Fleischkäseweckle. Wer gegessen hatte, stellte sich am Kuchenstand an.
Nachmittags um zwei Uhr vermeldeten die Helferinnen an diesem Stand, dass die 22 gespendeten Kuchen allmählich zur Neige gingen. Albrecht Schumacher schaute im Kühlwagen nach – da waren keine mehr. Die Talheimerin Annette Ferwagner ging mit einer Donauwelle weg und stellte sich kurz darauf wieder in der Schlange an: »Den Kuchen hat meine Mutter abgegriffen!« Was jetzt?
Bänke an der Ruine der Burg Andeck
»Der Erdbeerkuchen ist aus«, stellte sie fest. Aber es gab noch Hasenbrot, eine mit Schokolade überzogene Waffel. »Das ist wichtig«, betonte Annette Ferwagner, »das gehört zum Fest des Albvereins einfach dazu.« Direkt neben dem Kuchenstand, für jeden in der Kuchenschlange auffällig, hatte der Albverein einen Tisch platziert, auf dem Bilder lagen, die dokumentierten, was Mitglieder des Vereins in der jüngeren Vergangenheit geschafft hatten.
Zuletzt waren dies Bänke, die nun oben an der Ruine der Burg Andeck stehen, fußläufig etwa zwanzig Minuten vom Fest entfernt. Diese Werbung nutzten einige der Gäste und machten sich nach dem Essen auf den Weg bergan. Manche wanderten noch ein bisschen weiter, zum Farrenberg, wo der Verein der Segelflieger zur selben Zeit seinen Flugtag feierte.
Der Unterjesinger Jochen Scheiffele und seine Begleitung ließen das Fest des Albvereins glatt links liegen: »Wir laufen die Fürstensteigrunde, die ist ja nun wirklich kein Geheimtipp mehr.« An der Burg Andeck wollten sie grillen. Dazu hatten sie alles Nötige in den Rucksäcken. Auch ein Feuerzeug: »Neulich waren wir in Richtung Herrenberg unterwegs. Da gab es zwar eine Grillstelle, aber da brannte kein Feuer.«
Kurze Zeit später hieß es für die Großfamilie um den Talheimer Tobias Eissler mit zehn Großen und Kleinen: Nach Hause radeln! »Ich bin vorher schon eine Runde mit meiner Tochter gefahren, bevor die anderen dazu kamen. Jetzt fahren wir gemütlich durch den Wald zurück.« (GEA)