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Aktuell Einweihung

Kusterdingen hat jetzt ein neues Feuerwehrhaus

Die Freiwillige Feuerwehr Kusterdingen, Abteilung Kusterdingen, kann sich über ein neues Feuerwehrhaus freuen. Der Neubau wurde am Samstagabend mit einem Empfang eröffnet.

Bei der Schlüsselübergabe ist vlnr: Bürgermeister Dr. Jürgen Soltau, Kusterdinger Abteilungskommandant Joachim Holder, Kommandan
Bei der Schlüsselübergabe ist vlnr: Bürgermeister Dr. Jürgen Soltau, Kusterdinger Abteilungskommandant Joachim Holder, Kommandant Frank Ott, die Architekten Rainer Streule und Susi Konsek. Foto: Ulrich Schertlin
Bei der Schlüsselübergabe ist vlnr: Bürgermeister Dr. Jürgen Soltau, Kusterdinger Abteilungskommandant Joachim Holder, Kommandant Frank Ott, die Architekten Rainer Streule und Susi Konsek.
Foto: Ulrich Schertlin

KUSTERDINGEN. »Mit der Fertigstellung des neuen Kusterdinger Feuerwehrhauses haben wir ein großes Ziel erreicht«, freute sich Bürgermeister Dr. Jürgen Soltau bei der Eröffnungsfeier am Samstag. Sein Fazit zum Neubau: »Das ist hier ein idealer Standort, besser geht es nicht! Es ist aber nicht nur ein Haus für die Feuerwehr, sondern auch für die Jugend und die Bürger«.

Rückblickend ging der Schultes auf die lange bestehende Mangel-Situation der Kusterdinger Floriansjünger ein: »Seit gut 30 Jahren hatte die Wehr Bedarf angemeldet« – verständlich, denn im alten Feuerwehrhaus neben dem Rathaus fehlten nicht nur Parkplätze, sondern auch Umkleidekabinen und die Tore für die Einsatzfahrzeuge wurden zu klein. Fördergelder in Höhe von rund 900.000 Euro wurden vorab zugesagt. »Dieser Neubau, dazu der acht Millionen teure Kindergarten und andere Bauprojekte – das ist heftig. Da freue ich mich, ein gutes Team an der Seite zu haben«, so Soltau.

Zehn Millionen Euro Baukosten

Mit dem neuen, rund 10 Millionen teuren Domizil ist die Kusterdinger Wehr hochzufrieden. Kommandant Frank Ott lobte den »fantastischen Ausblick« und den »tollen Ort«. Das Rezept für das Ergebnis, so verriet er, sei »eine große Portion politische Unterstützung, dazu ausreichend Geld, genaue Planung und die Würze sind viele Menschen, die mit Herzblut bei der Sache sind«.

Das rund 600 Quadratmeter umfassende Areal der neuen Wache lag auf mehreren Parzellen, die im neuen Gewerbegebiet zum Angebot standen (es sollten noch mehr werden, da ein Seitenweg hinzukam). Ott erinnert sich: »Wir haben alle Eigentümer der elf Parzellen besucht und mit ihnen gesprochen – die Solidarität mit der Feuerwehr war beeindruckend – der Ort steht hinter uns«, so seine positive Bilanz. »Dies ist ein lebendiger Ort für Ehrenamt, Zusammenarbeit, Zusammenhalt und Weiterbildung. Ich bin voller Stolz und Zuversicht«, so der Kommandant.

Treppenhaus im Übungsturm

Er hob die moderne Ausstattung des Gebäudes besonders hervor – so gibt es nun eine Waschhalle für die Einsatzfahrzeuge, eine Kleiderkammer, einen Bereitschaftsraum, einen Schulungssaal, getrennte Umkleidekabinen, Küche, Funkzentrale und viel Platz für die Jugendfeuerwehr. Hinzu kommt ein rund 13 Meter großer Übungsturm direkt am Verkehrskreisel. Dieser hat ein Treppenhaus, welches künstlich eingeraucht werden kann - »das simuliert Einsätze die man sich nicht wünscht, aber auf die wir vorbereitet sein müssen«.

Architekt Rainer Streule vom Stuttgarter Büro »Drei Architekten« ging rückblickend auch auf die Entstehungsgeschichte ein. »Im Grunde ist das Ergebnis nun nicht so arg weit von den Skizzen entfernt, welche wir 2021 vorgelegt hatten. Und auch wir mussten bei unseren Besuchen nach einem Parkplatz suchen«, erinnert er sich. Im Mai 2023 wurde der Grundstein gelegt. Am vergangenen Wochenende erfolgte die symbolische Schlüsselübergabe (das Gebäude verfügt über eine elektrische Schließanlage).

Platz für fast 200 Personen

Streule nannte dem Publikum einige Daten: der Schulungsraum bietet Platz für 192 Personen, 30 finden im Bereitschaftsraum Platz. 25 Parkplätze wurden geschaffen, 985 Kubikmeter Beton auf der rund 1300 Quadratmeter umfassenden Grundfläche verbaut, 182 Tonnen Stahl. »Das Gebäude muss lange Bestand haben und wurde darum dauerhaft konstruiert mit Ziegelfassade außen«.

Kusterdingens Abteilungskommandant Joachim Holder bezeichnete den Neubau als »Meilenstein« und bekam von der extra angereisten Feuerwehrdelegation aus Südtirol / Ehrenburg eine überdimensionale Wanduhr überreicht (»Damit man die gemeinsamen schönen Stunden nicht vergisst«).

Würdigung der Arbeit der Wehr

Die erste Landesbeamtin Dr. Daniela Hüttig bezeichnete das neue Feuerwehrquartier als »Geschenk und Würdigung für die Arbeit der Wehr«. Sie betonte die Wichtigkeit des »Dienst am Nächsten« und freute sich, dass der Neubau zügig realisiert wurde. Pfarrerin Susanne Fleischer und Gemeindereferentin Eva Schlegel sprachen ein geistliches Wort und baten um den Segen.

Im Anschluss bekamen die zahlreich erschienenen interessierten Bürger einen Rundgang durch die neuen Räume und konnten sich so selbst einen Eindruck verschaffen. Bei einem Buffet und mit musikalischer Rahmengestaltung vom Musikverein Kusterdingen fand die Einweihung der neuen Feuerwehrwache ihren harmonischen Ausklang.