GOMARINGEN. »Wer ist Jesus?« und »Wer war dieser Jesus für dich?«, diese Fragen an der ersten Station des Gomaringer Osterwegs führen die Besucher gleich mitten hinein in die bewegende Passionsgeschichte des Jesus von Nazareth. Gestaltet wurde diese Station vom Team der Konfirmandengruppe, das nicht nur verschiedene Antworten bildlich umgesetzt hat, sondern sich mit einem »Quiz für schlaue Köpfe. Wie gut kennst du dich in der Bibel aus?« auch an Kinder wendet. Sie können den Bildern mit Geschichten aus der Bibel auf der Rückseite die passenden Titel zuordnen und sich damit wie an anderen Stationen aktiv am Osterweg beteiligen.
Am Samstag wurden die einzelnen Stationen fertiggestellt und am Palmsonntag erkundeten morgens erste Besucher den interaktiven Osterweg, darunter Familie Bold aus Gomaringen. »Wir finden es eine absolut gute Idee«, sind sich die Eltern und Kinder einig und wollen gemeinsam den gesamten Pfad ablaufen. Damit die Stationen gut zu finden sind, gibt es einen Flyer, den man am Anfang des Weges aus einer Box mitnehmen kann. Unterwegs weisen kleine Schilder an Laternen oder Zäunen mit Pfeilen darauf hin, wo die Strecke weitergeht.
»Da kamen die ersten Kontakte zustande«
Ob als Gruppe, als Familie oder alleine: Menschen aller Altersgruppen können auf dem Rundweg mit zahlreichen Erzählungen und Gedankenanstößen direkt miterleben, was Ostern auch heute noch bedeutet. Zu den vielen Details an jeder Station zählt etwa der »Talk ohne Talar«, das sind Videos, die Impulse und Gedanken der Pfarrer wiedergeben. Gestaltet wurden die 16 Stationen von den Gomaringer Kirchen, Apis, CVJM, Schloss-Schule Gomaringen, der Freien evangelischen Schule Dußlingen und der ukrainischen Gottesdienstgemeinde. Mitgewirkt hat auch das Kinderhaus Haydnstraße, das an der Wegstrecke liegt.
Vorbereitungen seit dem Sommer
Die Vorbereitungen für den interaktiven Osterweg begannen im vergangenen Sommer. »Da kamen die ersten Kontakte zustande«, sagt Laura Leibssle, die nach Osterweg-Besuchen in der Umgebung schon länger mit der Idee eines Osterwegs auch im Ort spielte. Sie gehört mit Beate Kolly, Daniela Vollmer, Dina Stahl, Johannes Schilling und Siegfried Härter zum internen Team, das die Rahmenbedingungen, angelehnt an das Projekt »Ostern neu erleben«, organisierte. »Für uns war wichtig, die christliche Botschaft in den Vordergrund zu stellen. Zur Umsetzung hatten wir sehr viele freiwillige Helfer, die sich mit Herz und Leidenschaft für die einzelnen Stationen engagierten und eine aufgeschlossene Ortsgemeinde, deren Flächen genutzt werden durften.«
»Das kam durch gute und engagierte Zusammenarbeit«
Noch bis Ostermontag kann die zentrale Botschaft der christlichen Ostergeschichte, die Überwindung von Tod und Leid, die Auferstehung und Hoffnung, auf dem Weg entdeckt und miterlebt werden. Und mit den vielen Details auf der Strecke und allen Sinnen darf auch mitgefühlt werden. So kann man bei der Station »Fußwaschung« mit einem Eimer das frühlingshaft kühle Wasser aus der Wiesaz schöpfen, auf einen Stuhl sitzen und spüren, wie es sich anfühlt, wenn die Füße damit gewaschen werden. An der Station »Abendmahl« steht ein Tisch unter einem blühenden Baum. Die Teller darauf sind mit verschiedenen Botschaften versehen und es gibt eine weitere Überraschung, die hier jedoch nicht verraten wird.
Kinder im Fokus
Für die Gestaltung der verschiedenen Stationen war je ein Team verantwortlich. »Uns war wichtig, dass Kinder an allen Stationen auch etwas für sich entdecken können«, machen Leibssle und Stahl deutlich. Bei der Station »Finsternis« auf dem Friedhof wurde deshalb zum Beispiel Salböl mit verschiedenen Kräutern wie Zimt, Myrrhe und Nelken vorbereitet. »Kinder können an den kleinen Fläschchen riechen und erfahren so, mit was ein Leichnam früher einbalsamiert wurde.« Sie dürfen auch Salbeiöl auf die Haut auftragen und daran schnuppern. An einer anderen Station haben sie die Gelegenheit, ein Kreuz zu basteln. »Ostern neu erleben!«, diesem Motto wird der Rundweg in Gomaringen mehr als gerecht. Für Kinder wird er durch die ausgewählten Texte und Bilder aus Kinderbibeln zu einem Erlebnisweg und Erwachsenen wird nicht nur die biblische Geschichte erzählt, sie bekommen auch Anstöße, was sie für ihr eigenes Leben daraus mitnehmen können.
»Das alles kam durch die gute und engagierte Zusammenarbeit der vielen Freiwilligen zustande«, fasst Mitorganisator Schilling zusammen. »Dass so viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Kreisen hinzukamen, ist eine schöne Erfahrung für mich und uns alle.« (GEA)
WEITERE INFOS ZUM OSTERWEG
Der zweieinhalb Kilometer lange Rundweg beginnt und endet bei der Sport- und Kulturhalle. Dazwischen führt er die Besucher in den Gomaringer Ortskern und über den Friedhof mit der Station »Finsternis« wieder zurück zur letzten Station »Emmaus«. Für Kinder gibt es am Start des Osterwegs eine Box mit Stempelkarten, auf der jede besuchte Station abgestempelt werden kann. Der Pfad ist noch bis zum Ostermontag, 21. April, jederzeit und frei begehbar und auch für Familien mit Kinderwagen geeignet. Weitere Informationen, unter anderem zum Streckenverlauf des Rundwegs, sind auf der Webseite des Osterwegs zu finden. (GEA) www.osterweg- gomaringen.de