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Nach Streit: Gomaringer darf Solarpark bauen

Fast ein Jahr hat Willi Kemmler auf die Baugenehmigung für seinen kleinen Solarpark gewartet. Jetzt ist sie da. Der Gomaringer hofft nun, dass er noch in diesem Monat eigenen Strom erzeugen kann.

Die Genehmigung für den Solarpark ist da. Die Handwerker Hartmut Hirsch (dritter von rechts) und Simon Gutberlet (zweiter von li
Die Genehmigung für den Solarpark ist da. Die Handwerker Hartmut Hirsch (dritter von rechts) und Simon Gutberlet (zweiter von links), Uwe Föll (zweiter von rechts) und zwei Mitarbeiter freuen sich zusammen mit Willi Kemmler (mit roter Mütze). Foto: privat
Die Genehmigung für den Solarpark ist da. Die Handwerker Hartmut Hirsch (dritter von rechts) und Simon Gutberlet (zweiter von links), Uwe Föll (zweiter von rechts) und zwei Mitarbeiter freuen sich zusammen mit Willi Kemmler (mit roter Mütze).
Foto: privat

GOMARINGEN. »Ich bin zufrieden, dass ich jetzt sinnvoll und langfristig eigene Energie erzeugen kann«, sagt Kemmler zu der erteilten Baufreigabe des Landratsamtes. Er hoffe außerdem, dass es noch viele Nachahmer geben werde. Denen, die Ähnliches bauen wollen, wünscht er, dass sie nicht dieselben Probleme haben wie er. Nach der Baugenehmigung soll jetzt alles möglichst schnell gehen. Am Freitag kamen die Handwerker. Kemmler hofft, dass er noch diesen Monat eigenen Strom erzeugen kann.

Im Sommer 2023 hatte der Gomaringer begonnen, zehn Photovoltaik-Anlagen in seinem Garten installieren zu lassen. Damit wollte er drei Wärmepumpen in seinen Häusern mit Solarstrom betreiben. Er habe damit genau das machen wollen, was landauf landab nach Beginn des Ukrainekrieges diskutiert worden sei, sagte Kemmler: viel Geld in erneuerbare Energien zu investiert. Der Gomaringer ging damals davon aus, dass die Anlagen genehmigungsfrei sind. So wurden sie auch von der Herstellerfirma beworben.

50 Zentimeter zu hoch

Nach Einwände der Nachbarn schritt allerdings die Baurechtsbehörde ein. Nach einer Besichtigung der Baustelle stellte sich heraus, dass die Anlagen genehmigt werden müssen. Sie richten sich im Laufe des Tages nach der Sonne aus, um möglichst effizient Solarstrom zu erzeugen. Zwei Mal am Tag erreichen sie dabei eine Höhe, die 50 Zentimeter über der von genehmigungsfreien Anlagen ist. Daraufhin stellte das Landratsamt den Bau ein und forderte außerdem ein Blendgutachten von dem Bauherrn. Kemmler legte Widerspruch beim Verwaltungsgericht Sigmaringen ein. Die Sache ging durch viele Medien. Auch die Landes- und die Tagesschau berichteten darüber.

Viel Geld und viele Nerven habe ihn das gekostet, sagt Kemmler. Der Gomaringer fühlte sich dabei persönlich vom Landrat Joachim Walter angegriffen. Walter wies das weit von sich. Das Amt müsse auf gewisse Nachweise bestehen, wenn schützenswerte Nachbarvorschriften geltend gemacht werden, betonte der Landrat. Letztendlich sei es schließlich auch im Interesse Kemmlers, eine rechtssichere Genehmigung zu bekommen.

Jetzt ist der Streit beendet: Am 28. Juni erteilte das Landratsamt die Baugenehmigung. »Einer der zehn geplanten Suntracker wurde von der Genehmigung ausgenommen und darf nicht errichtet werden, da er sich außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche befindet. Die gegen das Vorhaben erhobenen Einwendungen haben wir zurückgewiesen«, schreibt die Pressestelle des Landratsamtes. Damit kann nun mit dem Bau begonnen werden. Das haben Handwerker im Auftrag von Willi Kemmler umgehend getan. (GEA)