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Zu wenig Wasserflächen

Philipp wünscht sich ein neues 50-Meter-Becken, damit Leistungsschwimmer wie er besser trainieren können

Ein 50-Meter-Becken gibt es in Reutlingen nur im Freibad.  FOTO: ZMS
Ein 50-Meter-Becken gibt es in Reutlingen nur im Freibad. FOTO: GEA
Ein 50-Meter-Becken gibt es in Reutlingen nur im Freibad. FOTO: GEA

REUTLINGEN. Ich setze mich für einen Neubau eines Schwimmbads mit einem 50-Meter-Becken in Reutlingen ein, da es heutzutage immer weniger Kinder gibt, die schwimmen können. Dies hängt zum einen sicher damit zusammen, dass in den Grundschulen oft der Schwimmunterricht ausfällt, da es nicht genug Lehrer mit den notwendigen Zusatzqualifikationen gibt. Auf der anderen Seite sind die vorhandenen Schwimmbäder sehr alt und müssen oft wegen Renovierungen geschlossen werden oder die Bäder werden komplett zugemacht. Das heißt: Es gibt eindeutig zu wenig Wasserflächen in Reutlingen!

Hierunter leiden die Schüler, die älteren Menschen (Wassergymnastik) und auch der Schwimmleistungssport (einst ein Aushängeschild der Stadt Reutlingen), was speziell mich und meine Mannschaft der SSG Reutlingen/Tübingen betrifft. Ich selbst bin aktiver Leistungsschwimmer und trainiere aktuell fünf Mal pro Woche. Es ist teilweise sehr schwierig, effektiv zu trainieren, da sich bis zu zehn Kinder eine Schwimmbahn teilen müssen. Dies liegt daran, dass die vorhandenen Bäder nur drei oder vier Bahnen, mit einer Gesamtlänge der Becken von 16 oder 25 Meter haben.

»Es ist teilweise sehr schwierig, da sich bis zu zehn Kinder eine Bahn teilen müssen«

Was ist die optimale Lösung für alle? Für den Leistungsschwimmsport wäre der Neubau eines Kombi-Schwimmbades mit einem teilbaren 50-Meter-Becken die perfekte Lösung. Somit hätten wir, die Leistungsschwimmer, die optimalen Voraussetzungen für ein effektives Training. Auch die Ausrichtung von Wettkämpfen wäre dann besser zu machen.

In modernen 50-Meter-Schwimmbädern schwimmt man auf acht Bahnen, was den Vorteil hat, dass sich weniger Schwimmer eine Bahn teilen müssen und deshalb das Training effizienter gestaltet werden kann.

Die neuen Kombi-Schwimmbäder können durch Trennwände, die vom Boden des Beckens nach oben gefahren werden, mittig geteilt oder sogar gedrittelt werden. Dadurch gibt es mehr Wasserflächen, sodass mehrere Gruppen (Schulschwimmen, Wasserball, Synchronschwimmen, Senioren, Schwimmkurse) gleichzeitig zum Trainieren und Schwimmen kommen können.

Andere Vereine haben das ganze Jahr über ein 50-Meter-Becken mit bis zu acht Bahnen zur Verfügung und können dadurch öfter und besser trainieren. Dies wirkt sich natürlich auf die Ergebnisse bei den Meisterschaften aus. Wir, die Leistungsschwimmgruppe in Reutlingen, haben lediglich im Sommer einmal pro Woche die Möglichkeit, im Wellenfreibad Markwasen auf einer 50-Meter-Bahn zu trainieren.

Ein Kombi-Schwimmbad mit einem teilbaren 50-Meter-Becken würde sehr vielen Kindern die Möglichkeit bieten, schwimmen zu lernen, älteren Menschen in Bewegung zu bleiben und dem Reutlinger Schwimmsport bessere Bedingungen für ihren Sport gewährleisten. Ein tolles Beispiel für ein solches Kombi-Schwimmbad findet man in Neckarsulm, wo ich erst jetzt im November bei den württembergischen Kurzbahnmeisterschaften war. Das Bad ist einfach nur genial!

Eine weitere Möglichkeit wäre, das vorhandene Reutlinger 50-Meter-Schwimmbecken im Wellenfreibad Markwasen im Herbst und Winter mit einer Traglufthalle so zu überdachen, dass es in der kalten Jahreszeit genutzt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass kein neues Bad gebaut werden müsste und das Freibad 365 Tage im Jahr genutzt wird. Das Inselbad in Stuttgart-Untertürkheim macht das schon so. Vielleicht ist das eine Idee für Reutlingen? (ZmS) Philipp Sauer, HAP-Grieshaber-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9d