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Aktuell Sicherheit

Ziel ist immer, anderen zu helfen

METZINGEN. Im Keller die Zellen. Eine Vitrine voll mit verschiedenen, gesammelten Waffen und dazu einen Waffenraum; der Rest Büroräume. Von außen sieht das Polizeirevier Metzingen wie ein mehrstöckiger Würfel aus, der seit Oktober 2003 für rund 60 Polizeibeamte gute Arbeitsbedingungen bietet.

Heiko Kächele leitet das Polizeirevier Metzingen. FOTO: ZMS
Heiko Kächele leitet das Polizeirevier Metzingen. FOTO: ZMS
Heiko Kächele leitet das Polizeirevier Metzingen. FOTO: ZMS
Heiko Kächele leitet das Polizeirevier schon seit Ende 2008. Seine Hauptaufgabe besteht in der Organisation von Abläufen, Einsatzplanung und Personaleinsatz. Das Polizeirevier bekommt seine Aufträge vom Führungs- und Lagezentrum in Reutlingen. Dort gehen die Notrufe 110 ein, die bewältigt werden müssen.

»Was ganz belastend für mich ist, ist wenn Kinder verunglücken. Das nimmt mich schon sehr mit«
Im Moment ist die Lage aufgrund der Vorfälle in Paris angespannt. Im Alltag haben die Beamten verschiedene Einsätze zu bewältigen: Diebstahl – besonders viel passiert in der Outlet-City –, Sachbeschädigung, Beleidigung, häusliche Gewalt, Unfälle und andere Delikte. Dies kann manchmal sehr belastend sein, insbesondere, wenn es Ereignisse gibt, bei denen jemand zu Schaden kommt. »Was ganz belastend für mich ist, ist wenn Kinder verunglücken. Das nimmt mich schon sehr mit«, sagt Heiko Kächele, »im Allgemeinen aber kann man den oft anstrengenden Beruf mit Arbeitszeiten rund um die Uhr gut bewältigen.« Dennoch sind Engagement und hohe Flexibilität gefordert.

Wenn die Polizisten einen Auftrag erhalten, müssen sie erst einmal die Lage anhand von Erstinformationen beurteilen, auch wenn sie auf alle Eventualitäten eingestellt sind, dann an die weitere Vorgehensweise denken und schließlich überlegen, was man tun muss, um eine sichere Lage herzustellen, was außerdem Teamarbeit erfordert. Nachdem man einen Fall abgeschlossen hat, muss man ihn noch schriftlich abarbeiten, weshalb man auch viel hinter dem Schreibtisch sitzt. Es gibt auch tolle Tage, wenn sie einen großen Einsatz haben, der gut und professionell abgearbeitet wird, bei allem Unglück der Betroffenen. Ziel ist immer, anderen Menschen zu helfen und für Recht und Ordnung zu sorgen.

Um Polizist zu werden, muss man einige Kriterien erfüllen: Man muss mindestens 16,5 Jahre alt und jünger als 35 Jahre sein und mindestens die mittlere Reife haben. Wenn man allerdings in den gehobenen Dienst direkt einsteigen will (Polizeikommissar), braucht man Abitur oder Fachhochschulreife. Im Einsatztraining lernen Polizisten, wie man mit Konfliktsituationen umgeht und wie man sich in schwierigen Situationen richtig verhält.

Auch Verkehrspolizisten wird beigebracht, mit Menschen umzugehen: freundlich und konsequent. Abgesehen davon, dass Polizisten ein ausgeprägtes Rechtsempfinden haben, sind sie wie jeder andere auch: »Wir sind alle auch nur Menschen, die versuchen ihre Arbeit gut zu machen«, sagt der Revierleiter.

Wer sich davon überzeugen möchte, dass Menschen – Väter, Mütter, Brüder und Schwestern – in Uniform unterwegs sind, kann dies in eindrucksvoller Weise in den Büchern der »Polizeipoeten« erkennen ( http://www.polizei-poeten.de). Bücher mit spannenden Kurzgeschichten, die reale Fälle schildern und aufzeigen, wie schwierig und belastend dieser Beruf sein kann, der aber dafür sorgt, dass wir alle friedlich miteinander leben können. (ZmS)

Kira Schneider, BZN-Gymnasium, Klasse 9d