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Zauberhafte Tücken der Pubertät

REUTLINGEN. Harry-Potter-Fans mussten geduldig sein, doch das Warten auf die vierte Verfilmung, - das Zweieinhalb-Stunden-Meisterwerk »Harry Potter und der Feuerkelch« - hat sich gelohnt: Neben der zauberhaften Tricktechnik faszinieren die pubertierenden Hauptdarsteller, denen die Gefühle fürs andere Geschlecht durchgehen.

Doch was passiert genau? Ein alter Mann betritt ein verlassenes Haus, das oberhalb des Friedhofes eines düsteren Dorfes liegt. Er geht die Treppe hinauf und steht vor einem Raum, in dem Voldemort mit zwei seiner Anhänger, einer davon Wurmschwanz, der im Jahr zuvor von Harry und seinen Freunden entlarvt wurde, sitzt, und ihnen den Auftrag gibt, Harry Potter zu ihm zu bringen. Der alte Mann wird entdeckt und mit einem einzigen Fluch getötet.

Dunkle Zeichen am Himmel

Diese Szene sieht Harry in einem Traum, aus dem er aufwacht, als er sich bei Ron und seiner Familie wiederfindet. Mit Hermine, Ron und dessen Familie geht Harry zur Quidditchweltmeisterschaft, bei der Viktor Krum, ein berühmter bulgarischer Quidditchspieler, mitmacht. Nach dem Spiel - während alle noch am Feiern sind - taucht eine Gruppe Todesser, Gefolgsleute Voldemorts, auf, und verbreitet Angst und Schrecken. Harry und die anderen versuchen, zu fliehen. Er bleibt jedoch zurück und kann dadurch zufälligerweise beobachten, wie ein Zauberer ein Zeichen an den Himmel zaubert: das dunkle Mal, das Zeichen des dunklen Lords, vor dem sich alle fürchten. Harry bleibt nicht die Zeit, zu erkennen, wer derjenige war, der für das Erscheinen des Mals verantwortlich ist. Es folgt ein schneller Szenenschnitt, und plötzlich findet man sich in Hogwarts wieder, wo auch schon die Schüler von Beauxbatons und Durmstrang eintreffen.

Rückschlag für Harry und Ron

Diese zwei Schulen und Hogwarts werden einen Wettstreit eingehen, zu dem je ein Schüler ausgewählt wird. Der Wettstreit ist das Trimagische Turnier, in dem es gilt, als auserwählter Schüler drei Aufgaben zu lösen. Doch bei der Auswahl unterläuft dem Feuerkelch, der über die Champions bestimmt, ein Fehler: Neben Fleur Delacour für Beauxbatons, Viktor Krum für Durmstrang und Cedric Diggory wird Harry Potter als vierter Trimagischer Champion ins Turnier eingeschleust. Mad-Eye Moody, der in diesem Schuljahr das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet, stellt fest, das es sich nur um einen Verwechslungszauber handeln könne, was mächtige, schwarze Magie sei.

Doch Harry muss an dem Turnier teilnehmen und kommt zu seiner ersten Aufgabe: Er muss ein von einem Drachen bewachtes, goldenes Ei bekommen, das ihn zur nächsten Aufgabe bringen wird. Harry setzt auf seine Stärken und versucht, auf seinem Besen an dem gefährlichen Drachen vorbeizukommen - und das gelingt ihm auch. Harry verliebt sich derweil in die hübsche, aber vergebene Cho Chang. Nach einem Weihnachtsball, bei dem die beiden Freunde Harry und Ron herbe Rückschläge erlitten, was ihre bevorzugte Tanzpartnerinnen anging, muss Harry die zweite Aufgabe meistern. Vom Grund eines tiefen Sees muss er Ron retten. Nachdem Viktor Krum und Cedric Diggory Hermine und Cho schon befreit hatten und Fleur nicht erscheint, beschließt Harry, auch Fleurs verlorenen Schatz, ihre kleine Schwester Gabrielle, wieder an die Oberfläche zu bringen. Und aufgrund seiner vorbildhaften Tat wird er direkt nach Cedric zweiter Sieger der zweiten Aufgabe.

Die daraufhin fröhliche Stimmung wird aber durch den Mord an einem Ministeriumsangestellten und Richter des Trimagischen Turniers gedämpft. Während Harry in Dumbledores Büro auf eben diesen wartet, fällt er durch Zufall in ein Becken, in dem Dumbledores Gedanken gespeichert werden. Darin sieht er eine Gerichtsverhandlung, in welcher der Sohn des getöteten Ministeriumsangestellten, Barty Crouch angeklagt wird, ein Todesser zu sein. In ihm erkennt Harry den zweiten Todesser aus seinem Traum wieder.

Durchs Labyrinth zum Pokal

Es folgt die dritte Aufgabe des Turniers, in der die drei Champions durch ein riesiges Labyrinth zum Trimagischen Pokal gelangen müssen. Fleur Delacour und Viktor Krum scheiden aus; Harry und Cedric gelangen gleichzeitig zum Pokal. Die beiden wollen das Turnier gemeinsam beenden, doch sobald sie den Pokal berühren, bringt er sie auf den Friedhof. Dort tauchen Voldemort und Wurmschwanz auf; Cedric wird getötet. Bis jetzt ist Lord Voldemort nur ein Schatten seiner selbst, doch an diesem Abend erlangt er seine Kräfte zurück. Zum Ende stellt sich heraus, dass der Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste nicht der ist, für den er sich ausgibt, sondern der Todesser Barty Crouch. Er hatte Harry ins Turnier eingeschleust und ihn durch das Turnier geleitet. Er hatte dafür gesorgt, dass Harry auf den Friedhof kam und aufgrund dessen konnte Voldemort zu neuer Kraft gelangen.

Witzig und gruselig

Der neue Harry-Potter-Film ist eine gute Kombination aus witzig und gruselig. Gegen Ende des Films wird es immer grusliger, vor allem für unvorbereitete Nichtkenner der Bücher. Außerdem ist er trotz einer Länge von zweieinhalb Stunden nie langweilig. Es gibt auch keine zu breit ausgetretenen Szenen. Die Schauspieler scheinen mit jedem Film besser zu werden.

Aber es wurden sehr viele Details ausgelassen, was Fans der Bücher durchaus als Verlust ansehen. Zum Beispiel fehlt Winky, die Hauselfe. Auch ist das Quidditch bei der Quidditchweltmeisterschaft um einiges zu kurz gekommen. Zur Verteidigung des Regisseurs muss man allerdings sagen, dass Mike Newell den vierten Teil in zwei Filmen drehen wollte, was ihm aber nicht erlaubt wurde. Der Film ist ab einem Alter von zwölf Jahren freigegeben, was unserer Ansicht nach absolut berechtigt ist, da einige Szenen gruselig, grausam oder erschreckend sind.

Der Film ist für Harry-Potter-Fans ein Muss, wenn auch immer wieder ein bisschen enttäuschend, dass sich das Drehbuch wie bei den letzten Filmen auch recht stark vom Buch entfernt. (ZmS)



Nike Schier und Charlott Teutsch, Friedrich-List-Gymnasium, Klasse 9 e