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Westernreiten: Es geht nur miteinander

Carolin liebt das Westernreiten, weil dort das Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd im Mittelpunkt steht. Zu diesem Thema hat sie sich bei Reitern umgehört

Westernreitern aus der Reiterperspektive: das Pferd von Carlin Tränkner.  FOTO: ZMS
Westernreitern aus der Reiterperspektive: das Pferd von Carlin Tränkner. FOTO: ZMS
Westernreitern aus der Reiterperspektive: das Pferd von Carlin Tränkner. FOTO: ZMS

MÖSSINGEN. Stundenlang reiten die Cowboys in den USA auf ihren Pferden. Und auch sonst hat sich das Westernreiten auf der ganzen Welt verbreitet. Ich bin selbst schon lange Westernreiterin. Weil sich viele nichts darunter vorstellen können, will ich den GEA-Lesern meine Sportart näherbringen. Ich habe dazu auch eine kleine Umfrage unter Westernreitern gemacht.

Westernreiten entstand in den USA. Vor allem Cowboys und Farmer nutzen es für die Rinderarbeit. Es geht um ein Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd mit so wenig Hilfen wie möglich. Man versucht also mit Gewicht, Schenkelhilfe und dem Sitz zu reiten – mit so wenig Zug auf das Gebiss wie möglich. Dazu nutzt man die »Neck Rein« genannte Methode, dabei wird das Pferd nur mit einem Zügel geführt.

Bekannt ist auch der Sattel. Dieser hat ein Horn und eine breite Sitzfläche, in der man sicher und meist auch gemütlich sitzt. Grund dafür: Wenn die Westernreiter und Cowboys so lange im Sattel sitzen, sollte dieser so bequem wie möglich sein. Das Horn kann man zwar zum Festhalten nutzen, aber in der Rinderarbeit ist es dazu da, das Lasso daran zu befestigen. Das Kopfstück mit Gebiss kann verschieden sein. Das kommt auf Reiter und Pferd an. Es kommt auch darauf an, was man machen will. Man entscheidet, was für ein Kopfstück mit Gebiss und was für ein Sattel benutzt wird.

Jeder reitet anders

»Beim Westernreiten kann man richtig loslassen«, sagte eine Reiterin in meiner Umfrage. Wie beim Englischreiten (dazu zählen etwa Dressurreiten, Springreiten und Vielseitigkeitsreiten) gibt es auch beim Westernreiten verschiedene Disziplinen. Beim Reining geht es etwa darum, im Galopp vorgeschriebene Aufgaben zu machen, zum Beispiel Tempowechsel, Drehungen oder Stopps. Beim Pleasure wird im Team geritten. Ein Richter macht dabei Vorgaben, was die Reiter tun sollen. Aber es gibt auch Disziplinen, in denen neben Pferden auch andere Tiere zum Einsatz kommen. Beispiele sind das Cowhorseing (mit Kühen) oder Horse and Dog (mit Hunden).

Natürlich gibt es auch im Westernreiten Turniere, aber ebenfalls Freizeitreiter lieben das Westernreiten. Als Westernreitpferde eignen sich nicht nur die bekannten Westernrassen wie das Quarterhorse oder das Painthorse, sondern auch jegliche andere Pferderasse. Meiner kleinen Umfrage zufolge ist es den meisten Reitern wichtig, dass ein Westernpferd aufmerksam, ruhig und gelassen ist, aber auch Respekt hat, kooperativ ist und willig mitarbeitet. Auch soll es Übungen selbst lösen können, soll also wissen, was es tun muss, und man muss ihm vertrauen können. Eine Reiterin sagte: »Man kann nur miteinander, also mit dem Pferd, nicht gegeneinander reiten, sonst kommt man nie ans Ziel. Das habe auch ich beim Westernreiten gelernt.« Natürlich müssen das nicht alle so sehen, aber den meisten, auch den Reitschülern, ist das wichtig.

Wie schon angedeutet, gibt es natürlich auch Reitlehrer, die Westernreiten unterrichten. Es reiten sowohl Frauen als auch Männer Western. Es sieht leicht aus, es ist aber sehr viel Arbeit nötig, dahin zu kommen, wo man hinmöchte. Es ist eine freundliche Art, mit dem Pferd umzugehen. Man muss dazusagen, dass jeder anders reitet, auch wenn man alles unter Westernreiten zusammenfasst. Ich schreibe so, wie ich das Westernreiten betrachte. Jeder hat seine eigene Meinung. Die Umfrage habe ich mit Reitern aus dem Stall, in dem ich selbst reite, gemacht. Das ist zwar ein Western-Stall, aber es sind auch Pferde anderer Reitweisen dort. Das heißt, dass es nicht auf die Reitweise ankommt. Es können auch Westernreiter und Reiter anderer Reitweisen miteinander auskommen. (ZmS)Carolin Tränkner, Evangelisches Firstwald Gymnasium Mössingen, Klasse 8

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