REUTLINGEN. »Im Tierheim Reutlingen befinden sich momentan rund 50 Hunde, 45 Katzen und über 100 Kleintiere, darunter auch Pensionstiere«, erklärte Heidi Renner, eine Mitarbeiterin im Reutlinger Tierheim, mit der wir für ZmS sprachen. Aus den unterschiedlichsten Gründen, zum Beispiel aus Überforderung, Zeitmangel oder wegen eines Umzugs, werden fast täglich Tiere abgegeben und Fundtiere müssen aufgenommen werden. Für diese entstehen regelmäßig Kosten, wie uns Heidi Renner ausführlich erklärt.
Das Tierheim benötigt im Jahr rund 750 000 Euro für den laufenden Tierheimbetrieb. Diese Summe setzt sich aus Futterkosten für die verschiedenen Tiere, Tierarztkosten für kranke Tiere, für Kastrationen und auch für Medikamente sowie aus weiteren Kosten zusammen. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, werden die Besitzer, die ihr Tier im Tierheim abgeben, gebeten, für Kosten, wie die der Kastration aufzukommen, falls das Tier noch nicht kastriert ist. Doch wenn die Besitzer diesen Betrag nicht zahlen wollen oder können, muss das Tierheim dafür aufkommen.
Die Kosten sind kaum gedeckt
Für Tiere, die im Landkreis Reutlingen gefunden und deren Besitzer nicht ausfindig gemacht werden können, gibt es eine Fundtierkostenerstattung. Dieser Betrag ist jedoch so gering, dass er kaum die Kosten der Tiere deckt, weshalb das Tierheim auf Spenden, Mitgliedsbeiträge und Erbschaften angewiesen ist. Spenden, egal in welcher Art, ob finanziell oder Tierfutter sind deshalb immer willkommen.
Jedes Jahr arbeitet das Tierheim mit verschiedenen Schulen im Landkreis Reutlingen zusammen, damit eine dreiwöchige Spendenaktion zustande kommt. Diese Aufgabe wird seit vielen Jahren von ehrenamtlichen Helfern übernommen. Obwohl die Zahl der teilnehmenden Schulen in den vergangenen Jahren etwas zurückgegangen ist, kommen dabei rund 13 000 Euro zusammen. Die besten Sammler werden im Nachhinein für ihre Leistung prämiert.
Es gibt weitere Möglichkeiten, abgesehen von Spenden, sich im Tierheim zu engagieren. Eine wäre beispielsweise eine Patenschaft für ein Tier einzugehen. Dafür muss man jedoch mehr Zeit aufbringen als nur fürs Gassigehen. Um überhaupt Gassigehen zu dürfen, braucht man eine Gassi geher-Schulung mit einer Prüfung, die einmalig 25 Euro kostet. Wenn man diese bestanden hat, bekommt man einen dazugehörigen Ausweis und muss mindestens einmal wöchentlich mit einem Hund Gassi gehen.
Ebenso gibt es Pflegeplätze, wo Tiere einziehen können, um nicht im Tierheim sein zu müssen. Dies ist von Vorteil, wenn das Tier schon sehr alt ist, oft behandelt werden muss oder damit beispielsweise Katzenbabys in Ruhe aufwachsen können. Die Tiere können, obwohl sie auf einem Pflegeplatz oder in einer Patenschaft sind, adoptiert werden. (ZmS)Lena Kinkelin und Kassandra Lowitzky, Friedrich-Schiller-Gymnasium, Pfullingen, Klasse 9a