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Wenn der Nikolaus Vollgas gibt

TÜBINGEN . Am 9. Dezember um 10 Uhr fällt der Startschuss zum 37. LBS-Nikolauslauf, der dieses Jahr unter dem Motto »Running Wild« steht. Die Veranstaltung kooperiert mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dessen Projekt »Rettungsnetz Wildkatze«. Austragungsort ist der Naturpark Schönbuch, der einer der seltenen potenziellen Lebensräume der Wildkatzen ist. Rund um den Lauf soll auf die Gefährdung dieser europäischen Spezies aufmerksam gemacht werden. Mit einem freiwilligen Spendenbeitrag werden die Teilnehmer gebeten, einen Beitrag zur Rückkehr der Wildkatze in deutsche Wälder zu leisten.

Saisonabschluss für 3 166 Läufer

Erstmalig am Start wird die 17-jährige Marika Vetter sein. Marika hat selbst noch nichts von dem Wildkatzen-Projekt gehört, möchte sich aber auf jeden Fall vor oder nach dem Lauf erkundigen, da ihr die Natur und Tiere sehr am Herzen liegen. Als Beweggründe für die Teilnahme am Nikolauslauf nennt sie: »Ich habe eigentlich das ganze Jahr über schon regelmäßig trainiert und an etlichen Wettkämpfen teilgenommen. Anfangs lief es nicht so gut, die letzten Rennen aber immer besser, sodass ich noch gut in Form bin. Da passt mir der Nikolauslauf als Saisonabschluss ganz gut ins Konzept, zumal er ja fast vor der eigenen Haustüre stattfindet und mir schon viel Positives berichtet wurde.«

Die Vorbereitungen auf den Halbmarathon laufen bei ihr seit sechs Wochen. In dieser Zeit versuchte sie möglichst drei bis vier Mal pro Woche zu trainieren. Das war zeitlich nicht immer ganz einfach für sie. Eine Trainingseinheit absolvierte sie mit einer Trainingsgruppe der LAV-Stadtwerke Tübingen. Hier standen meistens Koordinations- und Kräftigungsübungen auf dem Programm. Zusätzlich machte sie jede Woche auf der Tartanbahn ein Intervalltraining. Das ist eine relativ intensive Trainingsform, bei der zwischen Belastung (Tempoläufe) und Erholung (Trabpausen) gewechselt wird.

Das Wochenende widmete sie dann dem Schönbuch. Samstags schloss sie sich dem Lauftreff Entringen an, um in der Gruppe eine Stunde zu laufen. In der Gruppe macht es ihr mehr Spaß, weil es abwechslungsreicher ist und die Zeit schneller zu vergehen scheint. Auch finden sich leichter Mitläufer, die das gleiche Tempo laufen wollen. Sie berichtet, dass oftmals eine Gruppendynamik entstehe und dadurch das Tempo gegen Ende immer schneller werde. Sonntags stand immer ein längerer, langsamer Dauerlauf in ihrem Plan. Bei diesen 1,5 bis 2-Stundenläufen variierte sie die Strecken und suchte sich Streckenprofile aus, die dem des Nikolauslaufes entsprechen.

Als Ziel für die anspruchsvollen 21 Kilometer und zur Renntaktik gibt sie an: »Ich strebe eine Zeit von unter einer Stunde und 50 Minuten an, was nahe an meiner bisherigen Bestzeit liegt. Aufgrund der Tatsache, dass die Strecke nicht ganz einfach ist und bei einem Halbmarathon viel passieren kann, versuche ich, die erste Hälfte langsamer anzugehen. Beim Probelauf hat dies Dank eines Tempoläufers der LAV schon ganz gut geklappt. Meine ersten Eindrücke waren positiv und deshalb bin ich zuversichtlich, mein gestecktes Ziel erreichen zu können.«

Für Kurzentschlossene besteht nur noch die Möglichkeit, über die Tauschbörse im Internet einen Startplatz zu ergattern. Das Teilnehmerkontingent - 3 166 vorangemeldete Läufer - ist seit Wochen restlos ausgebucht. (ZmS)

Lara Vetter, Wildermuth-Gymnasium Tübingen, Klasse 9g