ZmS: Wie kamen Sie auf die Idee, den Balladen-Abend in Kooperation mit dem JKG und mit Frau Pfisterer zu veranstalten?
Sophie Müller: Wir kamen auf die Idee, weil wir uns kennen und weil wir beide Referendarinnen sind. Wir sind in den Sommerferien zufällig darauf gekommen, dass Balladen sowohl im Deutsch- als auch im Musikunterricht durchgenommen werden. Frau Pfisterer und ich sind beide Lehrerinnen von siebten Klassen und fanden die Idee ganz toll, so etwas zusammen auf die Bühne zu bringen. Wir haben zuerst den Text literarisch analysiert und das dann auf die Bühne inszeniert und musikalisch gestaltet. Dann haben wir die Schulleiter gefragt, die zugestimmt haben. So ist das alles entstanden.
Vom wem wurden die Balladen ausgesucht? Von den Schülern oder von Ihnen und Frau Pfisterer?
Müller: Von uns beiden. Wir haben persönliche Lieblingsballaden wie zum Beispiel Mecki Messer, die Frau Pfisterer sehr mag. Und das Weberlied von Heinrich Heine, meine Lieblingsballade. Und dann noch den klassischen Schulkanon, den man sowieso in der siebten Klasse durchnimmt.
Konnten sich die Schüler selbst ihre »Rolle« in der Aufführung (Regisseur, Technik, Licht, Bühnenhelfer -) aussuchen oder wurden sie von Ihnen festgelegt?
Müller: Ich habe sie nach Fähigkeiten in Gruppen eingeteilt. Ein paar konnten gut rappen, die anderen waren eher für das Protestlied geeignet und dann haben wir auch immer wieder Lieder in das Programm eingebracht, in denen die Klassen etwas gemeinsam gemacht haben. Bei den »Zwei Königskindern« zum Beispiel haben dann beide Klassen zusammen gesungen.
Gab es bei den Proben irgendwelche Zwischenfälle oder Probleme mit den Schülern?
Müller (lacht): Nein. Mit den 60 Schülern war es zwar ein bisschen schwer zusammenzuarbeiten, aber sie haben es gut gemacht. Insgesamt hat mir die Arbeit Spaß gemacht und ich war sehr zufrieden.
Und haben die Schüler vom JKG und FLG gern zusammengearbeitet?
Müller: Am Anfang nicht so gerne, wie ich gedacht habe, aber am Schluss haben sie sich dann doch echt gut miteinander verstanden. Sie haben wirklich gut miteinander gearbeitet, weil sich viele schon kannten und daher vertraut miteinander waren.
Was hat Ihnen bei der Arbeit mit den Schülern besonders gefallen?
Müller: Mir hat besonders gefallen, dass ich viele Schüler von einer ganz anderen Seite kennengelernt habe. Manche Schüler, die im Deutschunterricht nicht so gute mündliche Noten abliefern, haben sich unglaublich engagiert und die Texte sehr gut gelernt. Ich fand es toll, dass man gemerkt hat, welche Talente die Einzelnen haben, welche sie im Unterricht auch gar nicht so zum Ausdruck bringen können. Sie sind zum Teil auch unheimlich aus sich heraus gegangen.
Und jetzt zu unserer letzten Frage: Wie lange hat das ganze Projekt insgesamt gedauert?
Müller: Wir haben in den Sommerferien angefangen die Balladen auszusuchen und haben uns überlegt, was wir überhaupt machen wollen. Dann hat es ungefähr 16 bis 18 Deutschstunden und noch ein paar Probenachmittage in Anspruch genommen. (ZmS)
Vivian Reiff und Helene Borchert, Friedrich-List-Gymnasium, Klasse 9 b