REUTLINGEN/MÜNSINGEN. »Schafft sich Deutschland ab?«, »Ist Youtube 2019 tot?« oder »Wie wird Deutschland in 50 Jahren aussehen?« – Diese und andere Fragen zu Politik, Geschichte und Gesellschaft beantwortet Youtuber Mirko Drotschmann als »MrWissen2go«. Nächste Woche am Dienstag kommt er auf Einladung des GEA exklusiv für Zeitung macht Schule in die Gustav-Mesmer-Realschule nach Münsingen. Dort zeigt er, was er als Youtuber so macht und wie er mit Hassreden und Fake News umgeht.
Seit 2012 ist Mirko Drotschmann Youtuber. »Auf die Idee für den Youtube-Kanal bin ich auch über meine Frau gekommen. Sie hatte schon einen heimlichen Youtube-Kanal. Sie hatte mir das nicht erzählt. Dann hab ich’s aber doch mitbekommen und fand es spannend. Youtube ist ein tolles Medium, um Wissen zu vermitteln.« Da er Geschichte studiert hatte, erschien es ihm naheliegend, etwas dazu zu machen, sagt der Journalist.
Mehr als 800 000 Abonnenten hat Drotschmann inzwischen auf Youtube. »Das am häufigsten abgerufene Video von mir ist: ›Was wäre, wenn Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätte?‹«, sagt der 32-Jährige. Dieses Video hat nach einem halben Jahr fast 3,5 Millionen Abrufe. »Solche ins Fiktive gehenden Stoffe werden sehr oft angefragt. Das ist unter Historikern eher umstritten, aber es lohnt sich dennoch, mal einen Blick darauf zu werfen«, findet Drotschmann.
Zu 80 Prozent bekomme er seine Themenideen über Zuschriften von Zuschauern. Er versucht, auf alle Mails zu antworten und deren Themen aufzugreifen. »Oft sind das aktuelle Nachrichten. Als Angela Merkel ihren Rücktritt angekündigt hat, wurde ich zum Beispiel oft gefragt, ob ich nicht dazu etwas machen könne«, sagt Drotschmann. Er bekomme zudem auch Videos oder Links zugeschickt, mit der Bitte, aufzuklären, ob stimmt, was dort behauptet wird. »Das sind auch mal Fake News. Da ist es oft schwierig, zu identifizieren, was wahr ist und was falsch. Ich versuche, diese Videos und Internetseiten einzuordnen und über das Thema, das dort behandelt wird, aufzuklären.«
»Wenn man gemobbt wird, sollte man sich das nicht gefallen lassen«
Als "MrWissen2go" ist Mirko Drotschmann hin und wieder auch Opfer von Hassmails. Auf Beleidigungen oder Beschimpfungen reagiere er gar nicht mehr. "Ich als Person, die in der Öffentlichkeit steht, muss damit auch ein Stück weit leben", sagt er. Anderen rät er, sich auf jeden Fall an eine Vertrauensperson zu wenden. »Wenn man gemobbt wird, sollte man sich das nicht gefallen lassen«, meint Drotschmann.
Beim ZmS-Termin in Münsingen wird Mirko Drotschmann noch weitere praktische Tipps zu YouTube, Fake News und Hass im Internet geben. Ein paar wenige Plätze sind noch frei. Wenn ihr noch dabei sein wollt, schreibt uns eine Mail. (geu)