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Was das Problem mit Palmöl ist

Zwei Schüler des Mössinger Firstwald-Gymnasiums haben ihr Frühstücksbrot mal genau angeschaut

Palmöl ist das ergiebigste Pflanzenöl der Welt. Ein Baum produziert im Jahr rund 15 Fruchtstände, jeder davon voll mit Dutzende
Palmöl ist das ergiebigste Pflanzenöl der Welt. Ein Baum produziert im Jahr rund 15 Fruchtstände, jeder davon voll mit Dutzenden Einzelfrüchten. Aus dem Fruchtfleisch wird Öl gepresst. FOTO: DPA
Palmöl ist das ergiebigste Pflanzenöl der Welt. Ein Baum produziert im Jahr rund 15 Fruchtstände, jeder davon voll mit Dutzenden Einzelfrüchten. Aus dem Fruchtfleisch wird Öl gepresst. FOTO: DPA

MÖSSINGEN. Wenn ich morgens aufstehe, esse ich gerne ein Brot mit Nuss-Nougat-Creme. Aber seitdem ich ein bisschen recherchiert habe, bekomme ich bei jedem Bissen Bauchschmerzen. Ich habe herausgefunden, warum Palmöl so umweltschädlich ist, aber auch, welche Alternativen es gibt. - Warum ist Palmöl so umweltschädlich?

Palmöl wird hauptsächlich in den Ländern Indonesien und Thailand, aber auch in Kolumbien und Nigeria angebaut. Für den Anbau von Palmöl muss tropischer Regenwald abgeholzt werden. Dabei werden die Lebensräume vieler Tiere zerstört, da die Tiere in den Monokulturen nicht überleben können. Der tropische Regenwald wandelt eine große Menge an Kohlenstoffdioxid wieder in Sauerstoff um, was uns Menschen zugutekommt. Nach ein paar Jahren Palmölanbau ist der Boden unfruchtbar und es kann kein Regenwald mehr nachwachsen. Deshalb werden weitere Flächen abgeholzt. Dieser Prozess wiederholt sich ständig und führt schließlich dazu, dass immer mehr und mehr Regenwald abgeholzt wird. Die Arbeiter arbeiten unter schlechten Bedingungen und starker Hitze. Sie kriegen sehr wenig Geld. - In welchen Produkten befindet sich Palmöl?

Palmöl befindet sich in sehr vielen Produkten. Es findet Verwendung in Nahrungsmitteln wie Nuss-Nougat-Creme, Margarine oder Keksen, außerdem in Kosmetika, Reinigungsmitteln, Kerzen, Farben und Lacken. In einer der bekanntesten Nuss-Nougat-Cremes ist Palmöl der zweitgrößte Zutatenanteil nach Zucker.

?Gibt es Alternativen für Palmöl?

Regionale Alternativen sind zum Beispiel Rapsöl, Maisöl, Leinsamenöl, Distelöl und Sonnenblumenöl. Nicht regionale Alternativen aus Südeuropa sind beispielsweise Olivenöl oder Sojaöl. - Warum wird Palmöl anstatt anderer Fette verwendet?

Entscheidend ist der hohe Gewinn auf wenig Fläche. Pro Hektar und Jahr werden aus den Palmen durchschnittlich 3,7 Tonnen Öl gewonnen. Das ist sehr viel. Zum Vergleich: Bei Rapsöl sind es nur 1,3 Tonnen. Bei Sonnenblumenöl 0,9 Tonnen und bei Kokosöl sogar nur 0,8 Tonnen. Dadurch ist Palmöl so billig. Bis vor Kurzem kostete eine Tonne Palmöl 600 Euro, Kokosöl mehr als das Doppelte. Zudem ist Palmöl hitzebeständig, geschmacksneutral und bei Zimmertemperatur lange haltbar. Das macht es so beliebt.Natürlich wissen wir, dass man den Palmölanbau nicht stoppen kann. Aber jeder kann sich bemühen, Palmöl zu vermeiden. Wenn man in den Supermarkt geht, sollte man bewusster einkaufen und auf die Inhaltsstoffe achten. Das hilft der Umwelt und ist gesünder. (ZmS)Julian Kappler und Julian Schützenauer, Firstwald Gymnasium Mössingen, Klasse 8