Doping wird nicht nur im Profisport verwendet. Immer mehr Freizeitsportler greifen auf Doping zurück, weil sie eine große Leistungssteigerung erzielen möchten. Viele haben ein gestörtes Körperbild und versuchen dann, mit Doping ihren »perfekten« Körper zu erlangen.
Dopingmittel verursachen, wenn man sie einnimmt, sehr viele Schäden im Körper des Sportlers. Man kann auch sagen, dass es mehr Nachteile als Nutzen bringt. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Herz-Kreislauf-Probleme oder Tumore. Diese Tumore führen meistens zum Tod in jungen Jahren.
»Um ein Pflaster aufzukleben, braucht man jedenfalls keinen Arzt«
Doch wenn man das weiß, wieso dopen dann so viele Sportler, obwohl es doch so gefährlich ist? Dazu meint Herr Dr. Perikles Simon von der Sportmedizinischen Abteilung der Universität Tübingen, dass vor allem die jungen Sportler nicht richtig aufgeklärt sind und deswegen die Nebenwirkungen nicht kennen.
Doch das ist nicht der einzige Punkt, warum Sportler zum Doping greifen. Ein weiterer ist, dass sie sich finanziell absichern wollen. Sie denken, dass das mit Training alleine nicht geht, und greifen dann zu illegalen Mitteln, weil der Leistungsdruck einfach zu groß wird.
Manche, die für das Doping argumentieren, meinen, dass man es einfach erlauben sollte, weil dann alle gleich gut wären. Doch das ist falsch: Doping verzerrt das gesamte Bild. Es kommt auf den einzelnen Menschen an, ob er Doping gut verträgt oder nicht. Manche Sportler machen dadurch einen Schritt zurück. Somit würde nicht mehr das Talent und das Training zählen, sondern wie gut das Doping-Mittel wirkt. Damit wäre der Sport wieder nicht fair.
Deshalb muss man gegen das Doping kämpfen. Es schädigt den Sportler so sehr, dass es lebensgefährlich werden kann. Doch manche Ärzte helfen beim Doping oder werden so unter Druck gesetzt, dass sie es machen.
Dafür sind die besten Beispiele die Ärzte in Freiburg. Sie haben geholfen, einen Teil der deutschen Radfahrer-Elite zu dopen. Doch man müsste sich zuerst mal fragen, was Ärzte im Leistungssport zu suchen haben. Denn Sport soll doch der Gesundheit dienen. Dazu sagt Dr. Perikles Simon: »Wozu genau und wann brauchen Sportler einen Arzt? Mit dieser Frage werden wir Sportmediziner uns in Zukunft wesentlich eingehender auseinandersetzen müssen. Um ein Pflaster aufzukleben, braucht man jedenfalls keinen Arzt. Das können Sportler auch selber.«
Und wenn sich dann bei einer Dopingkontrolle herausstellt, dass man gedopt hat, wird man meistens gesperrt. Erst vor einer Woche wurde von der Welt Anti-Doping Agentur in schweren Fällen die maximale Dopingsperre von zwei auf vier Jahre erhöht. Doch Dopingkontrollen werden nur im Profisport durchgeführt. Im Freizeitsport ist es zu teuer. Deswegen können viele Freizeitsportler ungehindert dopen.
»Wenn es gehen würde, würde es auf die Dopingliste kommen«
Viele nehmen auch Nahrungsergänzungsmittel. Die werden zwar nicht zum Doping gezählt. Doch sie sind der erste Schritt zum Doping. Man nimmt sie oft, um die Leistung zu steigern, wenn man denkt, dass eine ausgewogene Ernährung nicht mehr ausreicht.
Doch kann man durch eine spezielle Ernährung ähnliche Effekte wie mit Doping erzielen? »Nein, und wenn es gehen würde, würde es auf die Dopingliste kommen.« Mehr kann Dr. Simon dazu nicht sagen. Doch am besten ist man vor Doping geschützt, wenn man weiß, wie es wirkt und was es mit dem Körper anrichtet. Man sollte sich den Grundsatz des »Fair Play« zu eigen machen und lieber ehrlichen Sport betreiben, als mit Doping zu schummeln.
Auf die abschließende Frage, wie man Sportlern vom Doping abraten kann, sagt Dr. Perikles Simon: »Ich würde den Sportlern von Doping abraten, in dem ich ihnen die Risiken und Nebenwirkungen des Dopings erklären würde.« (ZmS)
Julia Thieringer, BZN-Gymnasium, Klasse 10 e