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Aktuell Kindergarten

Von Matschtorten und Bauklötzen

BAD URACH. Es gibt rund 30 000 Kindergärten in Deutschland, die es Kindern mithilfe verschiedener Erziehungsmethoden ermöglichen, einen guten, aufmerksamen Charakter auszubilden. Um dafür den richtigen Kindergarten auswählen zu können, haben wir, Caroline Weinstock und Louise Foos, Schülerinnen des GEG Bad Urach, uns zwei Kindergärten angesehen. Der Waldkindergarten in Eningen und der Gächinger Kindergarten der Gemeinde St. Johann, haben sich bereit erklärt, uns einen Vormittag beziehungsweise einen Nachmittag Einblick in ihren Alltag zu gewähren.

Waldwichtel singen morgens

Gegen 8.30 Uhr kommen die Kinder von Eningen in gemeinschaftlichen Bussen an der Eninger Weide an. Die »Waldwichtel« beginnen den Morgen mit einem schönen Lied, dort fällt sofort die allgemeine Begeisterung der Kinder und der Erzieherinnen für die Natur auf. Sie toben im Laub und backen »Matschtorten«. »Das Tipi und die Kletterbäume sind hier das Beste« erzählen die Kinder.

Was die Kinder hier begeistert, ist, dass sie sich grenzenlos dreckig machen können und immer an der frischen Luft sind. Sie entdecken schon früh die Besonderheiten der Natur und empfinden Bäume, Kastanien und Tannenzapfen als kleine Geschenke.

Die Erzieherinnen berichten auch von positiven Rückmeldungen der Schulen, die die Kinder für besondere Aufmerksamkeit und genaues Hinschauen loben. Auch das Klima wird von Kindern und Erzieherinnen als sehr harmonisch gesehen: »Wir machen viel gemeinsam, toben, spielen, streiten und vertragen uns aber auch wieder«, sagt ein Waldwichtel. Die Erzieherinnen ergänzen, dass Kinder durch so viel Platz und Freiheit lernen, selbstständig Konflikte zu lösen. Aufgaben und Ziele sind die gleichen wie in allen Kindergärten: »Förderung der Entwicklung des Kindes zur eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit«, so steht es im Sozialgesetzbuch (§I Abs. I SGB VIII).

Sowohl Erzieherinnen als auch Kinder wünschen sich weiterhin viel Spaß und möchten natürlich Eltern, die den Waldkindergarten unterstützen und sich für die Naturpädagogik entscheiden.

Doch auch der Gächinger Kindergarten bringt seine Besonderheiten mit sich: verschiedene Aktivitäten gliedern den Nachmittag der kleinen Gruppe von ungefähr 20 Kindern. Hier können Kinder drinnen und draußen viel Spaß haben. Die Bauecke macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch die Kreativität der Kinder. Kinder können hier auch sportlich viel unternehmen: Sie dürfen draußen Fußball spielen, im Klettergerüst klettern oder in der kleinen Turnhalle verschiedene Spiele spielen.

Jeden Tag etwas Neues entdecken

»Oft machen wir auch einen Spaziergang, ich finde es besonders toll, wenn wir über Felder laufen und die Gegend erkunden«, erzählt ein Kind ganz freudig. Die Leiterin des Gächinger Kindergartens, Sarah Christner erklärt, dass die Kinder viel Abwechslung zwischen Bildungsangeboten durch Bücher und frische Luft haben. »Allgemein kann man sagen, die Kinder haben einen abwechslungsreichen Kindergartenalltag, in dem es jeden Tag etwas Neues zu entdecken gibt.« Sie sind auch alle sehr interessiert, Bildungsangebote zu erhalten. Die Kinder wünschen sich zum Beispiel noch mehr Bücher und empfinden den Bärentreff, eine Art Vorschule, als den absoluten Höhepunkt.

Für jedes Kind den richtigen Platz

In beiden Kindergärten stehen Förderung und Entwicklung der Kinder im Vordergrund, und das soziale Miteinander wird in verschiedenen Weisen unterstützt. Die Erzieherinnen behandeln die Kinder immer mit viel Liebe und zeigen wirklich, wie wichtig ihnen die Kinder sind. Trotzdem sollten natürlich auch die Eltern darauf achten, was ihre Kinder fordern und brauchen und wo sie dies am besten bekommen können. (ZmS)

Caroline Weinstock und Lousie Foos, Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach, Klasse 9b