Logo
Aktuell Karriere

Vom Lehrling zum Chef

NECKARTENZLINGEN. Athanasios Sakoulidis hat mit 13 Jahren ein Praktikum als Fahrzeuglackierer gemacht. Es dauerte nur zwei Wochen, der Beruf hat ihm sehr gefallen und das war dann sein Lebensziel und sein Lebensweg. Anfangs war das sehr interessant für ihn und jede Arbeit war eine Herausforderung. Mit der Zeit wurde es dann irgendwann zur Routine, die Arbeit mag er aber immer noch sehr. Seine Einstellung war und ist: »Das ist mein tägliches Brot, so wie andere Leute etwas anderes arbeiten, tue ich Autos reparieren und das ist eine Arbeit, die ich beherrsche.«

Wie er Kfz-Lackierer wurde? Durch seinen älteren Bruder, er wollte eigentlich Mechaniker werden und dann hat ihm sein Bruder gesagt, wieso er es nicht mal als Lackierer probiere, denn es gäbe nicht so viele Lackierer und letztendlich hat es Athanasios auch sehr viel Spaß gemacht, denn ihm liegt die Tätigkeit.

Den Meister zu machen und Chef zu werden ist nicht leicht, denn man fängt ganz normal als Lehrling an und da ist die Lehrzeit, aber Lehrzeiten sind keine goldenen Zeiten, man muss ja lernen, danach kommt jeder Geselle und da wird gelernt, wie man richtig arbeitet.

Mehr Verantwortung als Meister

Als Meister hat man natürlich mehr Verantwortung. Man hat da zum Beispiel mehrere Leute unter sich, die man anweisen muss, was sie arbeiten müssen. Bei dem Qualitätsmanagement muss man schauen, dass die Qualität stimmt und man muss darauf achten, dass die Zeiten eingehalten werden, sprich: Termine, dann natürlich Planung, wann was geplant wird, wer was macht, man muss Material bestellen, man muss auch die Buchhaltung machen, das ist alles sehr wichtig. Der Meister hat im Endeffekt eine Herausforderung und eine Verantwortung.

Wie Athanasios Sakoulidis Meister und Chef geworden ist? Er hat acht Jahre als Geselle gearbeitet und irgendwann war ihm das zu langweilig, also hat er sich eine neue Herausforderung gesucht und somit dann die Meister-Prüfung gemacht und nach dem Meister hat er zwei Jahre als Meister gearbeitet. Er hat gemerkt, dass es stressiger als Geselle ist und dann hat er sich gedacht: »Okay, wenn man zu viel Stress als Meister haben kann, warum nicht gleich sein eigener Chef sein.« Somit hat er seinen eigenen Laden in Neckartenzlingen aufgemacht namens »InForm«.

Wir haben auch den 17-jährigen Anesh Chandrakumaran interviewt, der Auszubildender bei InForm ist. Er findet das Kfz-Lackieren interessant, weil er privat auch viel mit Autos zu tun hat. Als Kfz-Lackierer muss man Geschicklichkeit haben, man sollte begabt sein und Interesse haben. Zum Lackieren eines Autos trägt man eine Atemschutzmaske, damit man die Gifte nicht einatmet. Es wird Wasserlack benutzt, der nicht gesund für den Körper ist, aber wenn man einige Schutzmaßnamen einhält, kann man gesund bleiben.

Weiterbildung möglich

Um diesen Beruf zu machen, braucht man mindestens einen Hauptschulabschluss. Nach der Ausbildung kann man eine Weiterbildung zum Techniker und Meister machen. Die Ausbildung geht drei Jahre und von allem wird etwas gelernt und klar steht die Lackiererausbildung im Mittelpunkt aber die Lehrlinge haben hier auch die Möglichkeit zusätzlich einen Schwerpunkt zu erlernen, sprich: Selber montieren, Scheibe raus und Scheibe rein machen usw.

Eleftheria Sakoulidou und Leonie Bickei, Schönbein-Realschule Metzingen, Klasse 8d