ZmS: Dürfen wir Sie eigentlich duzen?
Sami Khedira: (lächelt) Ja, natürlich.
Wie ist das Mannschaftsklima?
Khedira: Generell ist es sehr gut, denn wir haben eine gute Kameradschaft.
Neben wem sitzt du in der Kabine und im Bus?
Khedira: Im Bus sitze ich neben Andreas Beck und in der Kabine neben Gledson und Georges Mandjeck.
Mit welchem Spieler verstehst du dich am besten?
Khedira: Ich habe eigentlich mit keinem ein Problem. Die Spieler, die ich schon am längsten kenne, mit denen versteh' ich mich auch am besten wie zum Beispiel Andreas Beck, Serdar Tasci, Roberto Hilbert, sozusagen mit allen jüngeren, aber auch mit den älteren.
Unternimmst du eigentlich auch privat etwas mit den Spielern?
Khedira: Unter anderem, vor allem mit denen ich mich sehr gut verstehe.
»Zinedine Zidane ist sportlich und auch menschlich mein größtes Vorbild«
Hast du noch andere Hobbys außer Fußball?
Khedira: Ja, auf jeden Fall. Klar ist Fußball meine größte Leidenschaft und war auch schon immer mein größtes Hobby. Aber natürlich habe ich auch noch andere Interessen wie zum Beispiel Freunde treffen, ins Kino gehen, Musik hören, in die Stadt was trinken gehen und ab und zu shoppen gehen.
Gibt es ein Motto, das dich immer begleitet?
Khedira: Also ein genaues Motto habe ich nicht. Ich habe eine lange und schwere Verletzung hinter mir, von dem her: »Gib niemals auf« - das ist mein eigenes Motto.
Hast du ein Vorbild?
Khedira: Mein sportliches Vorbild ist Zinedine Zidane, der leider nach der Weltmeisterschaft aufgehört hat. Er ist sportlich und auch menschlich mein größtes Vorbild.
Hast du ein zweites berufliches Standbein?
Khedira: Nein, ich habe einen Mittlere-Reife-Abschluss und habe eine Ausbildung als Industriekaufmann angefangen. Jedoch habe ich sie nicht zu Ende führen können, da ich schon sehr früh in den Profikader beziehungsweise Amateurkader berufen wurde.
Was war das schönste Erlebnis in deinem Leben?
Khedira: Gut, wir reden hier über das Sportliche, da war es ganz klar der Gewinn der Deutschen Meisterschaft, das letzte Spiel gegen Cottbus, ich denke, jeder weiß, was da abgegangen ist. Dies war das schönste Ereignis, das ich als Sportler miterleben durfte.
Wie sieht dein Tagesablauf aus?
Khedira: Das ist abhängig davon, wie wir Training haben und wann die Spiele sind. Nehmen wir mal den Tag heute: Ich bin ein bisschen angeschlagen und daher um 8 Uhr aufgestanden, hierher zum Trainingsgelände gefahren und habe gefrühstückt. Danach bin ich zu unserem Physiotherapeuten, war dann kurz daheim und habe Mittagspause gemacht. Um 14 Uhr war ich dann wieder hier, habe mich von unserem Arzt untersuchen lassen, und um 15 Uhr ist wieder Mannschaftstraining. Danach werde ich mich noch einmal behandeln lassen und je nachdem, um 17 oder 18 Uhr ist dann Feierabend.
Bedeutet dir deine Rückennummer etwas?
Khedira: Eigentlich nicht. Ich bin erst letztes Jahr zum Profikader dazugestoßen und habe zufälligerweise die Nummer 28 bekommen. Für mich war es eigentlich immer die Nummer 6 oder die Nummer 8, aber mit der Nummer 28 war ich auch zufrieden. Diese Saison hätte ich auch eine niedrigere Nummer bekommen können, doch ich wollte die 28 behalten, da ich mit ihr mein erstes Bundesliga-Debüt gegeben habe.
Wie fühlst du dich, wenn du weißt, dass deine Fans dich unterstützen und mit dir durch Höhen und Tiefen gehen?
Khedira: Es tut gut, dass sie uns Rückhalt geben, dies hat man vor allem in letzter Zeit, wo es nicht gerade gut lief, gemerkt. In dieser Zeit hat man gesehen, dass die Fans hinter uns standen und uns immer wieder angefeuert haben, sowohl in den Heimspielen wie auch in den Auswärtsspielen, dies ist ein sehr schönes Gefühl.
Was sind eure Ziele für diese Saison?
Khedira: (lächelt) Die Hälfte der Saison ist schon fast vorbei und es ist nicht alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir wollen nächste Saison auch wieder international spielen, mindestens Uefa-Cup. Ich denke, dass wir dies auch mit etwas Glück, Training und Arbeit schaffen werden.
Haben sich die neuen Spieler gut in die Mannschaft eingelebt?
Khedira: Sie haben sich super integriert. Im Trainingslager haben wir uns kennengelernt und es sind super Charaktere und sie sind menschlich auch sehr in Ordnung.
Wie war das erste Training mit den neuen Spielern?
Khedira: Es ist immer sehr ungewohnt, wenn neue Spieler dazukommen. Aber ich denke wir haben uns von Anfang an alle sehr gut verstanden, und es hat Spaß gemacht, mit ihnen zu trainieren.
»Frauenfußball ist eine schöne Abwechslung, und es macht auch Spaß, zuzuschauen«
Wie findest du Mädchenfußball?
Khedira: (lacht) Ich habe die Frauenfußball-WM verfolgt und finde es sehr interessant. Natürlich kann man es mit dem Männerfußball nicht vergleichen, aber es ist eine schöne Abwechslung, und es macht auch Spaß, zuzuschauen.
Ist es schwer, eine Freundin zu finden?
Khedira: (lächelt) Ich bin in der glücklichen Lage, eine Freundin zu haben. Es ist nicht schwer, es muss einfach nur die Richtige sein. Es ist natürlich schwierig, wenn man immer in der Öffentlichkeit steht, dann weiß man nicht, liebt diese Person den Menschen oder den Fußballer. Ich habe meine Freundin schon vor Längerem kennengelernt und von dem her ist es mir sehr einfach gefallen.
Ist es schwer, einen Stammplatz zu bekommen?
Khedira: (überlegt) Ja, es ist natürlich immer schwer. Wenn man einen Stammplatz hat, muss man ihn immer wieder bestätigen, um ihn nicht zu verlieren. Man muss immer Gas geben, wenn man einen hat, aber noch mehr, wenn man keinen Stammplatz hat.
Wo hast du angefangen, Fußball zu spielen?
Khedira: Auf dem Schulhof habe ich das erste Mal gespielt und mein erster Verein war der TV Öffingen, dies ist mein Heimatverein, dort bin ich aufgewachsen und dort habe ich meine ersten Schüsse und Pässe gespielt.
Und zum Schluss: Beende den Satz, »Der VfB ist für mich. . .«
Khedira: . . . ganz klar eine Herzenssache." (ZmS)
Jeannifer Hirschberger und Carolin Vollmer, Realschule Pliezhausen, Klasse 8 a