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Aktuell Zeitung macht Schule

Sprichst du noch, oder laberst du schon?

REUTLINGEN. Für viele Erwachsene ist die Sprache der heutigen Jugend eine andere Welt. Die vielen abstrakten und selbst erfundenen Begriffe scheinen ein zweites Studium zu erfordern. Dennoch bemühen sich einige Eltern beziehungsweise Lehrer, die Sprache ihrer Kinder und Schüler besser zu verstehen oder gar selbst zu sprechen, was allerdings in den Augen vieler Jugendlichen als Katastrophe angesehen wird.

Der ständige Wandel der Wörter und Begriffe kann sogar bei den Teenagern zu Verwirrung führen, deshalb werden beinahe jedes Jahr neue Jugendsprache-Lexika veröffentlicht. Dort werden zum Beispiel Wörter wie »telen«, »Münzmallorca« oder »Achselmoped« für die Unwissenden erklärt. Um diese Wörter der Erwachsenenwelt ein bisschen näher zu bringen, hier ein paar Beispiele:



telen telefonieren

Münzmallorca Solarium

Achselmoped Deoroller

Bullshit Mist

checken verstehen

Hammer (Hamma) tolle Sache

Bonze wohlhabender Mensch

Looser Verlierer

reihern sich übergeben

Yo Mann Ausruf der Bestätigung

Gehirnprothese Taschenrechner

(BuHa-)Gangsta Jugendliche die sich ger- ne an Bushaltestellen aufhalten

gammeln/chillen nichts tun



Die Jugendsprache setzt sich aus mehreren Kategorien zusammen, hauptsächlich aus Denglisch, einer Mischung aus Deutsch und Englisch. So steht etwa abloosen für versagen. Viele Bezeichnungen sind allerdings völlig frei erfunden, haben aber in mancher Hinsicht auch ihre Logik - siehe Gehirnprothese. Die Teenager benutzen diese Ausdrücke als eine Art Geheimsprache, um sich von den Erwachsenen abzugrenzen und sozusagen ihr Revier zu markieren. Wer sich dennoch anstrengt, die Sprache seiner Kinder zu lernen, bemüht sich jedoch vergebens: Die Jugendsprache ist nämlich eine sich ständig wandelnde und sich fortentwickelnde Sprache, deren Begriffe spätestens nach einem Monat nicht mehr aktuell sind, sondern out. (ZmS)

Maren Szenger und Lena Leßmeister, BZN Gymnasium Klasse 10e