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Aktuell INTERVIEW

So arbeitet der »Freund und Helfer«

METZINGEN. Die Arbeit als Polizist – ein spannender Job. Im Rahmen des GEA-Projekts »Zeitung macht Schule« hatten Robin Schele und Nico Haid aus der Klasse 8d der Schönbein-Realschule, die Möglichkeit, Markus Gaßner, den Jugendsachbearbeiter des Polizeireviers Metzingen, zu interviewen.

ZmS: Was sind die Voraussetzungen, um Polizist zu werden?

Markus Gaßner: Es gibt einige Grundvoraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Man muss eine »Weiße Weste« haben, man darf also noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sein. Weitere Grundvoraussetzungen sind eine gute körperliche Fitness, eine Mindestgröße von 160 Zentimetern und ein Body-Mass-Index zwischen 18 und 27,5. Außerdem dürfen Tätowierungen, Piercings oder ähnlicher Körperschmuck im Dienst nicht sichtbar sein. Grundsätzlich ist auch die deutsche Staatsangehörigkeit erforderlich. Ausnahmen für ausländische Staatsangehörige sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Wenn die oben genannten Voraussetzungen vorliegen, wird man zu einem Auswahltest eingeladen. Hier werden verschiedene schriftliche Tests, ein Sporttest und eine ärztliche Untersuchung gemacht. Wenn der Auswahltest erfolgreich absolviert wurde, kann jemand eingestellt werden.

Wie sind Sie darauf gekommen, Polizist zu werden?

Gaßner: Ich wollte immer einen Beruf erlernen, wo ich viel mit Menschen zu tun habe und anderen Menschen auch helfen kann. In meinem Bekanntenkreis gab es auch Polizisten, mit denen ich dann über meinen Berufswunsch reden konnte und die mir dann auch den Kontakt zum Einstellungsberater hergestellt haben. Der Einstellungsberater erklärt die Voraussetzungen und den Ablauf der Ausbildung.

Mussten Sie schon mal Ihre Waffe in einem Einsatz benutzen?

Gaßner: Ich musste bislang zum Glück bei einem Einsatz noch nie mit der Waffe schießen. Es gab aber ein paar wenige Einsätze, bei denen ich die Waffe zu meiner eigenen Sicherheit gezogen habe. Ich erinnere mich an einen Einbruch, bei dem der Täter noch im Gebäude war, sich dann aber ohne Widerstand festnehmen ließ.

Kommt es oft vor, dass Sie jemanden verhaften müssen?

Gaßner: In Metzingen kommt das schon immer wieder vor, insbesondere nach Diebstählen in den Outlet-Geschäften.

Wie sieht der Alltag eines Polizisten aus?

Gaßner: Pauschal lässt sich das nicht beantworten, da wir bei der Polizei sehr viele und auch unterschiedliche Arbeitsbereiche haben. Der Alltag eines Ermittlers bei der Kriminalpolizei oder eines Experten für die Unfallaufnahme bei der Verkehrspolizei unterscheidet sich deutlich von meinem Alltag. Ich bin als Jugendsachbearbeiter tätig, das heißt, in meinem Alltag beschäftige ich mich mit Straftaten oder Ereignissen, bei denen Kinder oder Jugendliche beteiligt sind. Hierbei stehen wir auch oftmals in Kontakt zu den Schulen. Außerdem machen wir auch mit Vorschulkindern der Kindergärten Revierbesichtigungen. Der Kontakt und Umgang mit Kindern und Jugendlichen macht mir sehr viel Spaß.

Wie sind die Arbeitszeiten eines Polizisten?

Gaßner: Auch das ist unterschiedlich, je nachdem, in welchem Bereich der Polizist arbeitet. Ich arbeite im Tagesdienst, das heißt, mein Dienst beginnt in der Regel gegen 7.45 Uhr und endet gegen 16.45 Uhr. Einmal pro Woche arbeite ich im Spätdienst von 12 bis 20 Uhr. Hinzu kommen auch Jugendschutzstreifen an Wochenenden oder bei besonderen Anlässen wie in der Nacht zum 1. Mai oder an Halloween. Die wöchentliche Regelarbeitszeit beträgt 41 Stunden.

Wie viel verdient man durchschnittlich bei der Polizei?

Gaßner: Das kommt auf den Dienstgrad an und man kann es deshalb nicht pauschal angeben. Es kommt darauf an, ob man die Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdiensts, die des gehobenen Polizeivollzugsdiensts oder sogar die des höheren Polizeivollzugsdiensts einschlägt. Innerhalb der Laufbahnen gibt es dann aber auch deutliche Unterschiede, da es darin wiederum mehrere, verschiedene Gehaltsgruppen gibt.

Gibt es bei ihrer Dienststelle auch speziell ausgebildete Hunde?

Gaßner: Nein, das gibt es hier beim Polizeirevier Metzingen nicht. Die nächstgelegene Polizeihundestaffel ist am Standort Nürtingen. Dort gibt es speziell ausgebildete Hunde. Bei entsprechenden Lagen fordern wir die Kollegen der Polizeihundestaffel dann an.

Wir danken ganz herzlich Markus Gaßner, der sich für uns Zeit genommen hat. Wir finden, dass Polizist ein wichtiger und spannender Beruf ist und könnten uns gut vorstellen, diesen Beruf zu ergreifen, sobald wir die Schule beendet haben. (ZmS)