MÖSSINGEN. Mitbegründer der evangelischen Glaubensrichtung und des Schriftentums in Slowenien und Übersetzer der Bibel ins Slowenische – das alles war ein Mann, den kaum jemand kennt: Primoz Trubar. Er war ein protestantischer Prediger.
Trubar wurde am 9. Juni 1508 in Rasica geboren. 1520 begann er seine Ausbildung als Pfarrer, die er nach einigen Monaten in Salzburg weiterführte. Jahre später ging er zu Pietro Bonomo. Dieser war Politiker sowie Bischof in Wien und Triest. Dort kam Trubar das erste Mal mit der Reformation, also der kirchlichen Erneuerungsbewegung, in Berührung, die von 1517 bis 1648 dauerte. 1530 durfte Trubar erstmals am St. Nikolai Dom in Ljubljana predigen, wo er sich der protestantischen Glaubensrichtung annäherte.
Glück im Unglück
Wegen seines Glaubens geriet er in Streit mit Bonomo, der nicht wollte, dass Trubar sich »zum falschen Glauben« bekannte. Deswegen war es für Trubar schwer, einen Platz als Pfarrer zu bekommen. Als er doch einen fand, wurde er exkommuniziert, was bedeutete, dass er aus seiner Religion ausgeschlossen wurde. Er war gezwungen, nach Deutschland auszuwandern. Zu Trubars Glück nahm ihn der Nürnberger Veit Dieterich auf, der ihm in Rothenburg ob der Tauber eine Stelle als Diakon verschaffte. In Nürnberg hat Trubar dann auch 1549 seine Frau Barbara kennengelernt und geheiratet. Die beiden bekamen einen Sohn. In Nürnberg schrieb Trubar sein erstes von dreißig Büchern in slowenischer Sprache. Während er Pfarrer war, übersetzte er die deutsche Version der Bibel auf Slowenisch.
Später dann zog Trubar nach Tübingen-Derendingen. Dort blieb er bis zu seinem Lebensende. Im Laufe seines Lebens wurde Trubar eine kleine Berühmtheit. Deswegen wurde er in der evangelischen St. Gallus Kirche in Tübingen begraben. Außerdem wurde nach ihm eine Straße benannt und es gibt sogar ein Primoz-Trubar-Haus. (ZmS)Clara Trojan, Evangelisches Firstwald Gymnasium Mössingen, Klasse 8