Logo
Aktuell Zeitung macht Schule

Nicht viel los auf dem Parkett

REUTLINGEN/FRANKFURT. Wie der Aktienhandel funktioniert und in welchem Umfeld an der Frankfurter Börse Wertpapiere gekauft und verkauft werden, konnten ZmS-Teilnehmer des Planspiels Börse erleben. Organisiert von der Kreissparkasse Reutlingen unternahmen die acht Nachwuchs-Börsenteams eine Fahrt an den Main. Nach einem Blick hinter die Handelskulissen erkundeten die Schüler von einem Fachmann begleitet die Sehenswürdigkeiten Frankfurts

Ein Teil der ZmS Börsenspiel Teilnehmer am Aktienhandelszentrum. ZMS-FOTO: FÖRSTER
Ein Teil der ZmS Börsenspiel Teilnehmer am Aktienhandelszentrum. ZMS-FOTO: FÖRSTER
Ein Teil der ZmS Börsenspiel Teilnehmer am Aktienhandelszentrum. ZMS-FOTO: FÖRSTER
Es war nicht so, wie man es aus dem Fernsehen kennt: Kein hektisches Gestikulieren und lautes Stimmengewirr. Auf dem Börsenparkett war nicht viel los. Aktienmakler blätterten in aller Ruhe in der Zeitung oder packten Lunchpakete aus. Beeindruckend war es trotzdem, als die ZmS-Teilnehmer am Planspiel Börse im Rahmen einer von der Kreissparkasse Reutlingen organisierten Fahrt nach Frankfurt einen Blick hinter die Kulissen der Wertpapierbörse werfen konnten.

Die Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren erhielten zu Beginn eine allgemeine Einführung in das Börsenwesen. In spielerischer Weise führte Stefan Kutscheid, ein Mitarbeiter der Deutsche Börse AG, die Schüler in das Börsengeschehen ein. Unter anderem erfuhren sie einiges über die Geschichte der Frankfurter Wertpapierbörse und den Handelsablauf mit dem System Xetra.

Täglich zehn Milliarden Euro

Seit 1585 wird in Frankfurt Parketthandel betrieben, aber erst seit 1997 wird mit dem Computersystem Xetra (Exchange Electronic Trading) gehandelt. Nur noch fünf Prozent des Handels werden auf dem Parkett betrieben, da die Anzahl der zu handelnden Aktien rapide gestiegen ist und das elektronische Handelssystem schneller und übersichtlicher ist. In Spitzenzeiten verarbeitet Xetra bis zu 200 000 Handelsabschlüsse am Tag.

Nach der Wiedereinführung ausländischer Wertpapiere im Jahre 1956 sind über 90 Prozent der in der Stadt am Main gehandelten Wertpapiere ausländischer Herkunft. In Frankfurt sind die Aktien von über 5 800 Unternehmen notiert. Obwohl die deutliche Mehrheit der Wertpapiere inzwischen aus dem Ausland stammt, werden 90 Prozent des Umsatzes noch immer mit deutschen Firmen erzielt.

Außer Aktien wird auch mit festverzinslichen Wertpapieren (Renten) und Optionsscheinen reger Handel betrieben. Täglich werden an der Frankfurter Börse rund zehn Milliarden Euro umgesetzt. Damit ist Frankfurt die viertgrößte Börse der Welt, und die einflussreichste auf dem europäischen Festland. Dadurch ist Frankfurt und damit Deutschland ein wichtiger Umschlagsplatz für den Welthandel.

Nach diesem aufschlussreichen Vortrag konnten die Schüler sich von der Besuchertribüne aus selbst ein Bild des Geschehens auf dem Parkett machen. Zur Überraschung aller Anwesenden, war auf dem Parkett nicht viel los.

Live im Fernsehen

Von der Besuchertribüne aus hatte man einen guten Blick auf die Fernsehstationen der verschiedenen Sender, unter anderem der ARD. Die war zur Zeit des Besuches dabei, live einen Bericht zu senden. Für die Teilnehmer von »Zeitung macht Schule« war der Besuch an der Frankfurter Börse ein voller Erfolg. Die Schüler konnten zahlreiche Eindrücke sammeln und wertvolle Tipps mit nach Hause nehmen. (ZmS)

Miriam Heich, Anke Meier, Franziska Höfert und Annika Braun, Johannes-Kepler-Gymnasium Reutlingen, Klasse 10c