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Mit Depressionen umgehen

Lilly Haag kennt Personen, die mit der Krankheit leben. Sie schreibt, wie man feststellt, dass man Hilfe braucht und was die Angehörigen tun können

Viele menschen  leiden an Depressionen, trotzdem ist die Krankheit noch ein Tabuthema.  FOTO: ZMS
Viele menschen leiden an Depressionen, trotzdem ist die Krankheit noch ein Tabuthema. FOTO: ZMS
Viele menschen leiden an Depressionen, trotzdem ist die Krankheit noch ein Tabuthema. FOTO: ZMS

ST. JOHANN. Über das Thema Depressionen schreibe ich, weil die Krankheit sehr viele Menschen betrifft, oder andere aus ihrem Umfeld und man meistens nicht weiß, wie man damit umgehen soll.

Jede vierte Frau und jeder achte Mann erkrankt im Laufe des Lebens an Depressionen. Alleine in Deutschland leiden fast vier Millionen Menschen unter Depressionen. Trotz allem ist das Thema ein Tabu in unserer Gesellschaft.

Sehr oft leiden auch Jugendliche an Depressionen, da sie in der Pubertät viel intensiver fühlen. Oft trauen sie sich nicht, es jemandem zu sagen und das könnte gefährlich enden.

Wenn man erst mal erkrankt ist, gerät man immer tiefer in die Depression. Sie schleicht sich langsam an einen heran. Am Anfang denkt man, dass man vielleicht nur einen schlechten Tag hat, doch aus Tagen werden Wochen, aus Wochen werden Monate.

Ein mächtiger Druck

Ein erdrückendes Gefühl, nahezu ein übermächtiger Druck, der nicht zu enden scheint, begleitet die Erkrankten. Man hängt fest und findet kein Weg mehr heraus. Viele der Betroffenen fangen dann an, sich von Freunden und der Familie zurückzuziehen. Vielen fehlt sogar die Kraft, schöne Emotionen wie Glück oder Freude zu empfinden. Das, was einen früher glücklich gemacht hat, scheint jetzt gleichgültig, die Motivation fehlt. Warum überhaupt etwas versuchen, wenn einem eh nichts gelingt? Das sind fortwährende Gedanken der Betroffenen.

Nach Aussagen von Erkrankten fühlen sich Depressionen an wie Ertrinken, während alle um einen herum atmen.

Wenn man an Depressionen leidet, sollte man sich wirklich Hilfe suchen. Man sollte darüber reden, mit der Familie oder den besten Freunden oder mit einem Therapeuten. Es ist auch gut, eine Selbsthilfegruppe zu besuchen und mit den Menschen darüber zu reden, die das Gleiche durchmachen müssen. Dadurch kann man auch Kontakt zu anderen Menschen finden.

Es ist wichtig, aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Erst wenn man sich selbst akzeptiert hat, kann einem richtig geholfen werden.

Nicht einfach ignorieren

An alle da draußen, die betroffen sind: Ihr seid nicht allein! Mit diesem Bericht möchte ich klarmachen, dass man Depressionen nicht einfach ignorieren kann. Wenn man merkt, dass mit einer Person etwas nicht stimmt oder sogar vermutet, dass jemand betroffen ist, sollte man auf die Person zugehen und versuchen, ihr so gut wie möglich zu helfen. Auch wenn es sehr schwierig erscheint, hilft es, wenn man versucht die Betroffenen zu verstehen. So weiß die Person, dass sie nicht alleine ist.

Es war schwer für mich, passende Worte zum Thema Depression zu finden. Es ist für mich aber ein sehr wichtiges Thema, weil ich jemanden kenne, der unter Depressionen leidet und ich weiß, wie schwer das Leben für denjenigen und seine Angehörigen und Freunde sein kann. (ZmS)

 

 

Lilly Haag, GWRS St. Johann, Klasse 8

 

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