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Aktuell INTERVIEW

Mit 400 PS im Himmel

GRABENSTETTEN. Als wir in das Fliegerheim in Grabenstetten kamen, wussten wir nicht, was uns erwartet. Robert Laub, der Kunstflugpilot, den wir interviewen wollten, wartete bereits auf uns.

ZmS: Seit wann machen Sie Kunstflug?

Robert Laub: Seit 13 Jahren fliege ich allgemein, und seit zehn Jahren mache ich Kunstflug.

Wie sind Sie auf diesen Sport gekommen?

Laub: Ich bin beruflich viel unterwegs und suchte eine Möglichkeit, schneller von A nach B zu kommen. Darauf hin machte ich verschiedene Flugscheine. Unter anderem auch den Kunstflugschein.

Mit wie vielen Jahren haben Sie den Pilotenschein gemacht?

Laub: Ich war 28 Jahre, als ich den Schein machte.

Wie alt muss man sein, damit man den Kunstflugschein machen kann?

Laub: Zuerst muss man den Flugschein für Motorflugzeuge machen. Den kann man mit 18 Jahren absolvieren. Danach muss man mindestens 50 Flugstunden haben, um den Kunstflugschein dann zu machen.

»Aufwärts gibt es so schnell keine Grenze«
Wie oft trainieren Sie, wenn es das Wetter zulässt, und wie lang dauert so ein Training?

Laub: Ein Mal pro Woche etwa eine halbe Stunde.

Haben Sie schon mal an einem Wettbewerb teilgenommen?

Laub: Nein, da für diese Leistungen ein intensiveres Training nötig wäre und es sehr aufwendig ist, an den wenigen in Europa stattfindenden Wettbewerben teilzunehmen.

Was kostet so ein Flugzeug?

Laub: Die Preise beginnen bei circa 50 000 Euro - das aber bei gebrauchten. Bei neuen Fliegern beginnt der Preis bei circa 200 000 Euro. Aufwärts gibt es so schnell keine Grenze.

Gibt es eine Möglichkeit, ohne eigenen Flieger Kunstflug zu betreiben?

Laub: Es ist schon möglich, einen Flieger zu mieten, jedoch ist es schwierig, mit einem geliehenen Flieger ein richtiges Gefühl fürs Kunstfliegen zu entwickeln.

Was kann man beim Kunstflug alles machen?

Laub: Es gibt etwa 25 verschiedene Basisfiguren, die sich beliebig kombinieren lassen. Jedoch kann jeder auch noch eigene Figuren entwickeln.

Nach dem Interview gingen wir in den Hangar. Der Pilot zeigte uns seinen Flieger, eine Jakovlev 52. Diese hat 400 PS, eine Spitzengeschwindigkeit von 420 km/h und zwei Tanks, die je 60 Liter fassen. Diese sind nach etwa 45 Minuten Flugzeit leer. Dieses Flugzeug stammt aus Russland, wo es vor 30 Jahren für Flugtrainings benutzt wurde. (ZmS)

Raphael Schaible, Christoph Ambacher und Jakob Krehl, Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach, Klasse 9d