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Mit 360 PS die Erde umpflügen

WALDDORFHÄSLACH. Die landwirtschaftlichen Betriebe und Maschinen werden immer größer und teurer. Die kleinen Betriebe können sich das nicht leisten, deswegen sterben sie aus. Als kleiner landwirtschaftlicher Betrieb hat man heute so gut wie keine Chance, den Betrieb am Leben zu erhalten. Die großen Betriebe müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, immer größere Ackerflächen umtreiben. Das heißt, dass sie sich größere Maschinen zulegen und damit auch größere Wegstrecken zurücklegen.

FOTO: DPA
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Meistens haben sie als zweites Standbein noch einen Hofverkauf mit eigenen Erzeugnissen oder eine Biogasanlage, mit der sie Strom erzeugen. Manche spezialisieren sich auf Schweinemast, Rindermast, Gänsezucht oder arbeiten als Lohnunternehmer. Ein kleiner Betrieb hat kleine Traktoren unter 100 PS. Die größeren Betriebe dagegen haben Traktoren mit 150 PS.

Zirka 125 000 Euro kostet ein Traktor mit 150 PS, der Arbeitsmaschinen bis zu sechs bis acht Metern Arbeitsbreite ziehen kann. Je nach Arbeitsgerät zum Beispiel einen Fünfscharpflug, Grubber, Kreisel-Egge oder ein Güllefass (bis zu 15 000 Litern Gülle). So ein Traktor hat ein stufenloses Getriebe (Vario-Getriebe wie Automatik) und wiegt 5,5 Tonnen. Ein kompletter Satz neuer Reifen kostet bei diesem Traktor ungefähr 5 500 Euro.

Ein Traktor mit 65 PS kostet ungefähr 38 000 Euro und wiegt 2,8 Tonnen. Dieses Modell hat 16 Vorwärtsgänge, 8 Rückwärtsgänge und erreicht die Höchstgeschwindigkeit bei 40 Stundenkilometer. Wenn man bei diesem Traktor neue Reifen braucht, kostet das ungefähr 1 500 Euro für Vorder- und Hinterreifen. Mit diesem Traktor kann man Maschinen mit bis zu drei Metern Arbeitsbreite ziehen; je nach Arbeitsmaschine zum Beispiel einen Dreischarpflug, eine Sämaschine, ein Mähwerk, ein Güllefass mit bis zu 5 000 Liter Gülle, ein Schwader und natürlich Anhänger mit bis zu 6 bis 8 Tonnen Ladevolumen.

Die neueste Traktorenentwicklung stellt ein Standardtraktor mit 360 PS dar, dieser kostet ungefähr 250 000 Euro und wiegt 9,7 Tonnen. Die Vorder- und Hinterräder kosten zirka 6 300 Euro, das Hinterrad dieses Traktors hat einen Durchmesser von 2,30 Meter. Er hat ein Vario-Getriebe und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Mit 360 PS kann man Arbeitsmaschinen mit bis zu 22 Metern Arbeitsbreite ziehen, zum Beispiel ein Großflächenmähwerk, ein Güllefass mit bis zu 28 000 Liter Gülle, Grubber, Großschwader und Anhänger mit bis zu 25 Tonnen Ladevolumen.

Derzeit gibt es in Reutlingen und Umgebung keinen Traktor mit 360 PS, da die Felder bei uns zu klein sind. Mit der Zeit aber werden die Felder durch Feldertausch, Felderabgabe und Flurbereinigung immer größer! Einer, der investiert, ist der Landwirt Gerhard Gaiser. Mit ZmS spricht er über seinen neuen Traktor.

ZmS: Warum haben Sie sich für den Valtra-Traktor und nicht für eine andere Marke, etwa Fendt entschieden?

Gerhard Gaiser: Wegen des Getriebes und der Ausstattung.

Wie viel PS hat Ihr Traktor?

Gaiser: 115 PS.

Und wie viel Liter Hubraum?

Gaiser: 4,4 Liter.

Wie viel Liter Tankinhalt hat der Traktor?

Gaiser: 220 Liter.

Wie viel Liter Diesel verbraucht Ihr Traktor in der Stunde?

Gaiser: 10 Liter.

Wie viele Gänge hat Ihr Traktor?

Gaiser: 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgänge.

Wie viel wiegt Ihr Traktor?

Gaiser 4,8 Tonnen.

Was für eine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Traktor?

Gaiser: 40 Stundenkilometer.

Wie viel Tonnen Hubkraft hat Ihr Traktor?

Gaiser: 5,6 Tonnen.

Wie viel Hektar bewirtschaften Sie mit Ihrem Traktor?

Gaiser: 35 Hektar.

Was für Arbeiten erledigen Sie mit Ihrem Traktor?

Gaiser: Rundballen pressen, pflügen, säen, grubbern, mähen und Mist fahren. (ZmS)

Hendrik Schweiker und Sören Dürr, Realschule Pliezhausen, Klasse 8a