Nur mit einem Mikro bewaffnet erzeugt er Töne, von denen man bisher dachte, dass man einen Raum voll Technik braucht, um sie aus voluminösen Boxen zu quetschen. Robeat braucht dafür nur Stimmbänder, Kiefermuskeln, Atemtechnik, Taktgefühl. Und ein Spickzettel. Wo die Zuhörer Bass und Beats hören, steht auf Robeats Zettel zum Beispiel »böse Katze«. »Wenn man die Konsonanten richtig betont, klingt es wie ein Schlagzeug.«
»Die meisten Leute wissen ja gar nicht, was sie mit ihrem Mund alles machen können«
Beatboxing etablierte sich in den siebziger Jahren. Rapper in amerikanischen Ghettos haben mit ihren Händen eine Box als Resonanzkörper geformt und mit dem Mund den Beat dazu gegeben. Human Beatbox gilt heute als die »fünfte Säule« oder das »fünfte Element« der Hip-Hop-Kultur, hat sich aber inzwischen auch in die Pop-Hits eingeschlichen, zum Beispiel in »Rock your body« von Justin Timberlakes - der es nicht halb so gut drauf hat wie Robeat.
Mit seiner Technik brachte der es schon zum Deutschen Vizemeister im Beatboxing, zu Günter Jauch auf die Stern-TV-Couch und ins Finale der RTL-Show »Das Supertalent«. »Ich hab das gesehen und mir gedacht «da kannste doch auch mitmachen»«, erklärt Robeat lapidar. Lampenfieber kennt er schließlich nicht mehr. Als Kind spielte er in Stuttgart fünf Jahre im Musical »Miss Saigon« und anschließend zwei Jahre bei »Die Schöne und das Biest« mit.
»echt geil respect! ich guck mir des die ganze zeit an! aber ich bekomm kein geilen ton raus«
Zum Beatboxing kam er vor vier Jahren über seinen Cousin. Und hat erst mal überhaupt nicht verstanden, wie das geht - Töne in der Nase erzeugen und Beat mit dem Mund drüberlegen. Alles eine Frage der Übung. »Ich beatboxe zwei bis fünf Stunden am Tag.« Erst ein paar Aufwärmübungen, Obertongesang für die Stimme, das klingt wie ein Didgeridoo, erklärt er und klingt für ein paar Sekunden nach Didgeridoo und australischer Wildnis. »Und danach leg ich los.« Sein Spektrum reicht von harten Techno-Beats, schnellen Drum-and-Base-Rhythmen und sanften Hip-Hop-Klängen.
»echt geil respect! ich guck mir des die gaanze zeit an! aber ich bekomm kein geilen ton raus«, schreibt ein Fan unter eines seiner Youtube-Videos. Da ist er bei Robeat an der richtigen Adresse. »Ich möchte Beatboxing in Deutschland bekannt machen und es möglichst vielen beibringen. Die meisten Leute wissen ja gar nicht, was sie mit ihrem Mund alles machen können.« ZmS-ler können es am Montag exklusiv erleben und ein paar Grundkniffe lernen. (ZmS)
»Human Beatbox« am Montag im Georgensaal - meldet euch an Robeat wird am Montag um 14.30 Uhr in den Georgensaal der Waldorfschule (Moltkestraße 29) kommen und einige Kostproben seines Könnens geben. Wenn ihr dabei sein wollt, dann bequatscht eure Lehrer, damit sie euch als Klasse anmelden - bis Donnerstag 18 Uhr (Fax: 0 71 21/3 02-6 77 oder an zms@ gea.de). Oder ihr schreibt selber eine kurze Mail. Wir suchen auch noch eine Gruppe mit maximal vier Schülern, die ein Interview mit Robeat direkt auf der Bühne führen möchten und eine, die hinterher auf eine der ZmS-Seiten über die Veranstaltung berichtet. Bei mehreren Bewerbungen entscheidet das Los, welche Schüler welcher Schule das Haupt-Interview führen. Und natürlich unterstützen wir euch auch bei der Ausarbeitung der Fragen. Es kann also so gut wie nix schiefgehn! (ZmS)