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Mein Leben in Kasachstan

Elisabeth spricht mit ihrer Mutter über ihr früheres Leben in Kasachstan.

Von Kasachstan nach Deutschland mit ein paar Koffern.   FOTO: DPA
Von Kasachstan nach Deutschland mit ein paar Koffern. FOTO: DPA
Von Kasachstan nach Deutschland mit ein paar Koffern. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Ich möchte über das Leben meiner Mutter in ihrem Heimatland erfahren und habe sie deswegen darüber interviewt, um zu erfahren, wie das Leben dort früher war.

ZmS: Wann zogen Sie nach Deutschland?

Frau Krieger: Meine Familie und ich zogen im Jahr 1991 nach Deutschland.

Wie alt waren Sie, als Sie nach Deutschland kamen?

Krieger: Ich war 15 Jahre alt.

Wie war das für Sie, als sie weg aus Ihrem Heimatland zogen?

Krieger: Ich war sehr glücklich darüber, denn ich habe mich auf ein besseres Leben gefreut und darauf, mit der ganzen Familie zusammen zu sein.

Was konnten Sie alles mitnehmen?

Krieger: Wir konnten nur Kleidung mitnehmen, das heißt also vier Koffer für sieben Personen.

Gab es in Kasachstan ein Krankenhaus?

Krieger: Ja, es war aber 20 Kilometer entfernt.

Gab es dort Ärzte mit Erfahrung?

Krieger: Ja es gab dort Ärzte mit Erfahrung.

Wie sind Sie zur Schule gegangen?

Krieger: Wir sind zu Fuß gelaufen.

Wie war der Weg zur Schule?

Krieger: Er war sehr dreckig und es gab keinen Asphalt und keine Fahrradwege.

Hatten Sie die gleichen Fächer in der Schule wie in Deutschland?

Krieger: Ja, aber kein Englisch, sondern wir konnten zwischen Deutsch und Kasachisch als Muttersprache wählen.

Sind die Noten gleich wie in Deutschland gewesen?

Krieger: Nein, bei uns war es so: Wir hatten die Noten 1 bis 5. 1 war sehr schlecht und 5 war sehr gut.

Wie lange ging bei euch die Schule?

Krieger: Sie ging bei uns acht Schulstunden.

Hatten Sie auch am Samstag und Sonntag Schule?

Krieger: Nur manchmal am Samstag. Aber es war kein Unterricht, sondern wir mussten helfen, die Schule zu putzen.

Hatten Sie ein Haus oder eine Wohnung?

Krieger: Wir hatten ein großes Haus mit einem großen Grundstück und einem großen Garten, wo wir sehr viele Obstbäume und sehr viel Gemüse hatten.

Wie viele Personen haben in dem Haus gewohnt?

Krieger: Insgesamt sieben Personen: fünf Kinder und die Eltern.

Hatten Sie Heizungen?

Krieger: Nein, wir hatten keine Heizungen sonder einen Kaminherd.

Hatten Sie Strom und Wasser?

Krieger: Ja, wir hatten Strom und Wasser, aber es gab sehr oft Stromausfall und dadurch hatten wir dann oft bis zu fünf Tage keinen Strom.

Hatten Sie Haustiere und wenn ja welche und wie viele?

Krieger: Ja, wir hatten Haustiere, und zwar sehr viele! Wir hatten: eine Kuh, sechs Schweine, 30 bis 40 Hühner und einen Hahn, zehn bis 15 Gänse und Enten, bis zu zehn Hasen, drei Hunde und zwei Katzen.

Hatten Sie dort Läden?

Krieger: Ja, wir hatten Läden aber sehr wenige.

Hatten Sie dort Handys oder Telefone?

Krieger: Nein, aber als ich zehn Jahre alt war, gab es dann Telefone.

Was war der Grund dafür, dass Sie nach Deutschland zogen?

Krieger: Die Geschwister von meinem Vater zogen nach Deutschland um und wir wollten mit ihnen zusammenleben, deswegen zogen wir dann auch nach Deutschland. (ZmS)

Elisabeth Krieger, Eichendorff-Realschule Reutlingen, Klasse 7e