Nahezu zeitgleich etablieren sich ähnliche Formationen auch in anderen deutschen Städten. Hamburg, mit Jan Delay, Samy Deluxe oder Ferris MC macht als weitere Hochburg des Rap von sich reden. Und auch die »Söhne Mannheims« um Xavier Naidoo ziehen mit deutschsprachigem Sprechgesang die Blicke der Hip-Hop-Gemeinde ganz Deutschlands auf ihre Stadt.
Es entstehen Kooperationen. Ein Künstler tritt auf der Platte eines anderen Künstlers als Gast auf - featured ihn. Das geschieht zunehmend städteübergreifend.
»Komm, wir rocken jetzt die Stadt«
»Rolle mit HipHop« von Afrobs erster Soloplatte »Reimemonster« war eine der Single-Auskopplungen mit der der heute 30-Jährige deutschlandweit bekannt wurde. Unterstützt wird er dabei von Ferris MC. Auch bei den Live-Konzerten der FK-Allstars ist Afrob stets mit am Start.
In den Texten geht es im Wesentlichen um »die Sache«. Was bedeutet Rap dem einzelnen Künstler? Warum er Sprechgesang wählt, um sich mit allen möglichen Themen auseinanderzusetzen. Das geschieht mal im sprachlich und thematisch lockereren Stil: Afrob singt »Ferris, was geht ab. Komm wir rocken jetzt die Stadt!« Da geht\qs dann eher um Alltagsthemen - Rap, Frauen, Kohle, fette Bässe und so weiter.
»Ich sag erst mal im Studio: Alles ist erlaubt«
Aber auch für politische, soziale und kritische Themen stellt Hip-Hop ein wichtiges Sprachrohr da und genau hierfür wird er auch von Afrob genutzt, weshalb er sich auch für das Anti-Gewalt Projekt »Brothers Keepers« mit Xavier Naidoo und anderen deutschen Künstlern engagierte. 2005 erschien Afrobs Solo-Album »Hammer«. Vom berührenden Liebeslied bis hin zum Super-Party-Track »Es geht hoch« ist auf der Platte die gesamte Stilpalette, was Hip-Hop derzeit zu bieten hat, ausgereizt.
»Ich sag erst mal im Studio: Alles ist erlaubt, mal gucken, was passiert«, sagt Afrob selbst zur Mache seiner Platte. Feature-Auftritte auf der Scheibe gibt\qs von Joy Denalane, Samy Deluxe, sowie Max Herre und anderen.
Während die meisten der »Alt«-Stuttgarter Künstler - die Fantastischen Vier, Max Herre - inzwischen nach Berlin - mit der Kombo Seed eine der neuen Hochburgen des Hip-Hop - abgewandert sind, gehört Afrob zu den wenigen, die der »Mutterstadt« noch die Treue halten und bleiben.
Am Dienstag, 14. November, kommt Afrob für einen Vormittag - extra für die Schreiber von »Zeitung macht Schule« - nach Reutlingen in den Georgensaal der Waldorfschule und stellt sich in einem Interview euren Fragen: Zunächst wird eine Gruppe aus vier bis sechs Schülern das Interview leiten. Später beantwortet Afrob dann noch weitere Fragen aus dem Publikum.
Also dann: Es sind noch Plätze frei. Meldet euch mit eurer Klasse an. Es lohnt sich bestimmt! Wir suchen auch noch die Schülergruppe, die das Interview mit Afrob auf der Bühne direkt führen möchte. Bei mehreren Bewerbungen entscheidet das Los, welche Schüler welcher Schule das Haupt-Interview führen. Und natürlich unterstützen wir euch auch bei der Ausarbeitung der Interview-Fragen. Es kann also so gut wie nix schiefgehn! (GEA)