Außerdem wird noch die Brandschutzsanierung der Friedrich-List-Realschule in Angriff genommen. Natürlich sind dem Oberbürgermeister diese Projekte sehr wichtig, aber es gibt eines, das besonders heraussticht und auf dem Bulander seinen Wahlkampf aufgebaut hatte: die städtebauliche Entwicklung der Innenstadt von Mössingen.
Gesundheitszentrum in der City
Von Beginn an war auf dem sogenannten Merz-Areal in Mössingen Großes geplant: ein Handelszentrum. Man wollte ein großes Zentrum daraus machen mit einem Lebensmittelhändler, kleineren Läden und einem Kleidungsgeschäft. Doch obwohl Mössingen zwar eine sehr schöne Stadt ist, schaffte man es nicht, bestimmte Läden in die Blumenstadt zu holen, »da Mössingen neben Tübingen und Reutlingen keine Stadt ist, in der sich Handelsketten ansiedeln«, so Bulander.Deshalb musste man sich umorientieren. Da die Mössinger Steinlachklinik neue Räumlichkeiten sucht, tat sich eine neue Möglichkeit auf. Man hat sich mit einem Projektentwickler unterhalten, um möglicherweise ein Gesundheitszentrum auf dem Merz-Areal zu errichten, sowie andere Gebäude. Durch das Gesundheitszentrum, das aus der Steinlachklinik und verschiedenen Praxen bestehen soll, würde man wieder mehr Leute in die Innenstadt bekommen. So würde die Innenstadt noch lebendiger werden. In der Folge müsste man Parkplätze sowie eventuell ein Parkhaus errichten, nicht nur für Gesundheitszentrumsbesucher, sondern auch für die Menschen, die in der Stadt einkaufen wollen. In der Bahnhofsstraße möchte man dazu die Verkehrsregelung ändern und aus der Straße selber eine attraktive Einkaufsstraße entwickeln.
Bei all solchen Projekten fragt man sich, wer darüber entscheidet und woher die ganzen Ideen kommen. Das wichtigste Gremium ist der Gemeinderat. Er entscheidet letztendlich darüber, ob ein Projekt durchgeführt wird oder nicht. Die Ideen für Projekte entstehen sowohl durch den Oberbürgermeister selbst, den Gemeinderat oder aus Gesprächen mit der Verwaltung des Rathauses heraus. Natürlich sind auch die Bürger dabei sehr wichtig. Deshalb wurde der Stadtentwicklungsprozess »Mössingen 2030« ins Leben gerufen. Bürgerrinnen und Bürger sollen sich dabei Gedanken machen, wie sie in 20 Jahren leben wollen.
Am Ende des Prozesses hat der Gemeinderat die Aufgabe, darüber zu entscheiden, welche Projekte notwendig und welche »wünschenswert« sind.
Bergrutsch in Öschingen
Ein weiteres Großprojekt ist das Pausagelände in der Innenstadt von Mössingen. Jedoch wurde dieses noch vor der Amtszeit von Michael Bulander begonnen. Damals wollte man das Pausagelände abreißen, doch kurz bevor die Abrissarbeiten begannen, stellte das Denkmalamt das Pausagelände unter Denkmalschutz. So wurde das Gelände deshalb gekauft und in die Tonnenhalle wurde die Stadtbücherei gebaut.Weitere Planungen sind auch schon vorhanden. Durch das Thema »Streuobst« will man auf dem Pausagelände ein »Streuobstzentrum« ins Leben rufen. »Wo früher die Pausakantine war, ist ein Streuobstcafé in Planung mit Zusammenarbeit der KBF. Außerdem könnten Regionalprodukte, Streuobstprodukte also einfach Produkte aus der Region verkauft werden« so Bulander. Langfristig könnte man sich auch ein Pausa-Museum und einen Veranstaltungsraum vorstellen.
Ein aktuelles und schwieriges Projekt ist die Behebung der Schäden des Bergrutsches vom 2. auf den 3. Juni 2013. In der damaligen Nacht ist der Hang des »Dachslochberges« durch den heftigen Regenfall zum Rutschen gekommen. Die Bewohner der Landhaussiedlung in Öschingen mussten in Anwesenheit der Feuerwehr und des Oberbürgermeisters Michael Bulander ihre Häuser verlassen, da Lebensgefahr bestand.
Nun plant man mit Geologen und weiteren Fachleuten, wie man den Hang sichern kann, und so werden umfangreichen Baumaßnahmen notwendig sein. Bei so einem Projekt ist es natürlich auch wichtig zu wissen, wer die aufkommenden Kosten bezahlt. So traf in den vergangenen Wochen im Mössinger Rathaus die Mitteilung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann ein, der sich selbst vor Ort ein Bild über die Zerstörungen machte, dass Mittel für die derzeit geschätzten drei Millionen Euro an Sanierungskosten aus der Aufbauhilfe bereitgestellt werden. (ZmS)
Naomi Schneemann, Evangelisches Firstwald-Gymnasium Mössingen, Klasse 8a