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Ligtec goes Killesberg

MÖSSINGEN. »Ich bin von der Firma Ligtec. Wir sind eine Schülerfirma. Waren Sie schon einmal im Bereich für Schülerfirmen?« Jeder Mitarbeiter der Schülerfirma Ligtec hatte seinen eigenen Spruch um die Messebesucher auf der Messe Newcome 2006 für unseren eleganten Flyer zu begeistern und sie an unseren Stand zu locken. Die Messe fand wie auch die vergangenen Jahre auf dem Killesberg statt und ist eine Messe für Existenzgründer.

Normalerweise stellen dort professionelle Unternehmen aus, die eine Existenz gegründet haben oder die andere dabei unterstützen, ihre eigene Firma aufzubauen. Es gab auf der Messe Newcome 2006 am 1. Dezember aber auch einen Ausstellerbereich für Schülerfirmen. Die Messestände für Schülerfirmen wurden vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium gesponsert.

Pro Jahr ein neues Modell

Die Firma Ligtec ist eine Schülerfirma des evangelischen Firstwald-Gymnasiums (EFG) in Mössingen und stellt Holzprodukte her. Die Leitung liegt bei Reinhold Schimpf, der am EFG Werken unterrichtet. Spezialisiert haben wir uns auf die Produktion von Stehpulten. In den vergangenen drei Jahren kamen drei verschiedene Modelle auf den Markt.

Auf unser neues Modell sind wir besonders stolz, da es höhenverstellbar ist und auch die Platte sich in drei verschiedenen Winkeln verstellen lässt. So kann man es zum Beispiel auch für einen Beamer verwenden. Das mit ökologischen Lacken, Wachsen und Ölen behandelte Buchenholz stammt aus einheimischen Wäldern. Das Stehpult ist von allen unseren Mitarbeitern in Teamarbeit mitentworfen worden.

Diese und noch mehr Fakten präsentierten wir unseren zahlreichen Interessenten an unserem Messestand. Entweder persönlich im Gespräch, über eine ausgefeilte elektronische Präsentation, einen Film oder über unsere Plakate und Flyer.

Die aufwendigen Präsentationen, Flyer und Filme wurden von unserer Marketing AG CME entwickelt. Die Oberstufenschüler unter der Leitung von Dieter König wurden von der Firma Ligtec beauftragt, den Messeauftritt zu organisieren. Für ihre Dienste wurde CME von Ligtec bezahlt. Dafür regelten sie auch die Beschaffung von einheitlichen T-Shirts und Namensschildern, die Transportlogistik, das Aufbauen des Messestandes, Durchführung eines Gewinnspiels und alles, was unseren Messeauftritt zum Erfolg führte.

Vertrieb im Internet

Mit dabei war auch eine erst seit Kurzem bestehende Firma von Lutz und Lorenz Schimpf, die ebenfalls Schüler des EFG sind. Die Firma heißt »KeltiK custom brushes« und stellt Schlagzeugbesen (Brushes) her. Aber auch »Cases« (Transportetuis für die Besen) und »Rods« (spezielle Schlagzeugstöcke) gehören zur Produktpalette. Schon das »custom« im Name sagt, dass es sich hier nicht um irgendwelche Produkte handelt, sondern um individuell gestaltetes und auf Kundenwunsch kombiniertes Equipment für Schlagzeuger.

Hergestellt werden sie dementsprechend aufwendig in Handarbeit. Das Ergebnis überzeugt durch Stabilität, tolles Aussehen und Funktionalität. Jeder kann die Produkte über das Internet kaufen. Die klar strukturierte und schön aufgebaute Homepage findet man unter www.keltik-brushes.de.ms. Auf der Messe überzeugten das ausgefallene Logo auf dem Banner und die aufgeräumte Produkttafel. Der Produktionsfilm zeigte die sorgfältige Fertigung. Ab und zu klangen harmonische Schlagzeugklänge zu uns herüber.

Flyer und Gewinnspiel

Wir waren zu zwölft und wurden jeweils zu dritt eine halbe Stunde eingeteilt, den Stand zu betreuen. Einige hätten auch gerne länger Kundengespräche geführt, aber es sieht leider nicht so überzeugend aus, wenn zu viele Leute auf einmal in einem Stand stehen. So haben wir fleißig Flyer verteilt und für unser Gewinnspiel geworben.

Natürlich hatten wir auch genügend Zeit, uns die Stände der anderen Aussteller genau anzuschauen. An die Stände der großen Banken (die den Existenzgründern finanziell unter die Arme greifen wollen) kam unser Stand zwar nicht heran, aber wir waren genauso gut vorbereitet, wie manche professionelle Firmen.

Die Konzepte der anderen Schülerfirmen waren zum Teil auch ganz interessant. So gab es eine Firma, die die Produktion von Radiowerbung anbietet. Spaßig war es auch, die verschiedenen Werbegeschenke zu sammeln, die an die Messebesucher verteilt wurden. Jeder, der schon einmal auf einer Messe war, weiß, wie vielseitig das Angebot dort ist und wie gut man sich die Zeit vertreiben kann.

Von den Profis lernen

So waren auch die sieben Stunden, die jeder auf der Messe für sich hatte, nur manchen zu viel. Und wer gar nichts anderes zu tun hatte, der konnte sich in einen der Vorträge setzen und von den Profis lernen.

Lernen konnte man beim gesamten Messebesuch sehr viel. Jeder von uns hat dazugelernt. Egal, ob er nun besser Kundengespräche führen kann oder weiß, wie er auf Leute zugehen muss, denen er Flyer verteilen will oder wie man richtig für sich wirbt und sich korrekt präsentiert. Und Spaß hat es außerdem - gemacht in die Welt der Wirtschaft einzutauchen. (ZmS)



Sebastian Schulz, Evangelisches Firstwaldgymnasium Mössingen, Klasse 10b