PLIEZHAUSEN/REUTLINGEN. Kunst oder Schmiererei? Legal oder illegal? Schön oder hässlich? Bei Graffiti gehen die Meinungen oft auseinander. Die einen empfinden es als Vandalismus und Schmiererei, die anderen als Kunst und Ausdruck einer neuen Mode.
Als Schmiererei und Vandalismus werden meistens die kurzen Tags - gesprühte Namenskürzel - gesehen und strafrechtlich verfolgt. Manche Werke einzelner Künstler wie zum Beispiel die des Briten Banksy werden dagegen hinter Plexiglasscheiben vor Veränderung und Übersprühung geschützt, teilweise sogar aus den Wänden herausgesägt und auf Kunstauktionen zu hohen Preisen versteigert.
Auch die Graffitis auf der Berliner Mauer wurden teilweise als Kunst »anerkannt«. Writer, wie Sprayer in der Szene genannt werden, wie etwa Seen, JonOne oder Jay One sind weltweit anerkannte Künstler, welche ihre Kunstwerke auf Leinwände sprühen und dann verkaufen. Manche Writer können ihr Können sogar zu einem Job machen. Viele arbeiten als Designer oder setzen ihr Können in der Werbebranche ein.
Illegales Graffiti an Häuserwänden, Straßenschildern oder Zugwaggons ist mittlerweile ein alltägliches Bild in Deutschlands Städten. Auf rund 200 Millionen Euro belaufen sich die alljährlichen, durch illegale Graffiti verursachten Kosten, so das Resultat des Deutschen Städtetags. Teuer kommt es deshalb den Sprayern zu stehen, wenn sie erwischt werden.
»Wer mit 16 Jahren beim illegalen Sprayen erwischt wird, läuft Gefahr, bis zu seinem 46. Lebensjahr für den von ihm verursachten Schaden zur Kasse gebeten zu werden«, ist von der Polizei ( www.polizei-beratung.de) zu erfahren. Denn so lange gelten die zivilrechtlichen Ansprüche des Geschädigten gegenüber dem Täter, also dem Sprayer. Wird nur ein einzelner Sprayer aus einer Gruppe überführt, übernimmt er die Kosten für den ganzen Schaden.
Fazit: Legales Graffiti ist teilweise Kunst und kann im Beruf eingesetzt werden. Illegales Graffiti ist Sachbeschädigung und wird strafrechtlich verfolgt. Zum Glück gibt es für Sprayer in manchen Städten die Möglichkeit, legal an speziellen Graffiti-Wänden zu sprayen. So wie an der Graffiti-Wand in Reutlingen. (ZmS)
Lukas Schlotterbeck, Realschule Pliezhausen, Klasse 8c
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