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Kochen auf dem kalten Herd

MÜNSINGEN/SONNENBÜHL. Kochen auf dem kalten Herd - das geht. Und das war nicht das einzig Neue, was wir Schülerinnen und Schüler der Klasse sieben der Gustav-Heinemamm-Schule in Hundersingen zusammen mit unserem Klassenlehrer Jürgen Stotz bei einem Besuch in der Küche des Restaurants »Hirsch« erfahren durften.

Einmal nicht nur im Unterricht zu kochen, sondern mit echten Profis zusammen ein Gericht zuzubereiten, das interessierte uns »Heinemänner« ganz besonders. Dass sich Gerd Windhösel, Chef des renommierten Restaurants »Hirsch« in Erpfingen bereit erklärte, einen Vormittag mit unserer Klasse zu kochen, begeisterte alle sehr.

Zunächst gab es eine kleine theoretische Einführung, dann eine Geschmacksschulung: Wo schmecken wir sauer und süß, salzig und bitter. Dafür stehen auf der Zunge ganz bestimmte Regionen zur Verfügung. Dass viele Menschen »bitter« gar nicht schmecken, das war allen ebenso unbekannt wie die Tatsache, dass selbst Salz nicht gleich Salz ist und sich Salze geschmacklich voneinander unterscheiden.

Ochsenschwanz und Steckrüben

Jetzt wurden den Geschmacksrichtungen verschiedene Nahrungsmittel zugeordnet. Da war oft zu hören: »Na, was ist denn das gleich wieder?« Dann beeindruckte uns die Küche und dort vor allem der große Herd in der Mitte.

Vollkommen ungläubig starrte Simon auf einen Wassertopf, im dem das Wasser durch einen Papierblock hindurch kochte, ohne dass das Papier auch nur warm wurde. Ja, man konnte sogar die Hände auf die Kochplatte legen auf der gleichzeitig ein Topf mit Wasser kochte. Das sei »Induktion« erklärte uns der Chef des Restaurants Hirsch, Gerd Windhösel. Was immer das auch ist, ganz verstanden haben wir es ja nicht, aber es funktioniert.

Jetzt aber ging es ans Kochen: Gefüllter Ochsenschwanz mit Schupfnudeln und glasierten Steckrüben. Je drei Schüler bildeten eine Gruppe und wurden von einem Koch des Hauses angeleitet. Während Sarah, Yvonne und Aaron die Füllung für den Ochsenschwanz zubereiteten (kann man einen Ochsenschwanz überhaupt füllen?) sind Fatos und Ewald schon fleißig dabei, die Nudeln zu »schupfen« - also den Teig in die bekannte Form zu bringen.

Während Pimo sich mit den Steckrüben anfreundet, fischt Aaron die gebratenen Stücke des Ochsenschwanzes aus der Bratkachel. Jetzt wird das Geheimnis des Füllens gelüftet: Der Knochen wird vorsichtig entfernt und an seine Stelle tritt die Füllung.

Jetzt noch die Steckrüben garen und als Simon die Schupfnudeln anbrät, können es alle kaum mehr erwarten. Zufrieden schauen sich Yvonne, Christian und Simon die Gemeinschaftsarbeit noch einmal unter dem Warmhaltestrahler an, bevor sie zusammen mit den Klassenkameraden und unserem Lehrer das köstliche Mahl verspeisen.

Viel Zeit und Einsatz gefordert

Dieser Vormittag hat uns Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie viel Zeit, Können und Einsatz notwendig ist, um ein gutes, wohlschmeckendes und gesundes Essen herzustellen.

Manch einer überlegt sich bereits, ob nicht Koch ein geeigneter Beruf für ihn wäre. (ZmS)



Klasse 7 der Gustav-Heinemann-Schule, Hundersingen