Logo
Aktuell INTERVIEW

Kleine Schachtel mit viel Liebe drin

PLIEZHAUSEN. Täglich können wir im Fernsehen und Radio hören, wie viel Armut es auf der Welt gibt. Für viele Erwachsene und Schüler stellt sich die Frage »Können wir helfen?« Oder: »Wie können wir helfen?« Mit der Geschenkaktion »Weihnachten im Schuhkarton«, die von der Organisation Geschenke der Hoffnung e. V. geleitet wird, ist ein Helfen aus Nächstenliebe möglich. Für das Jahr 2009 ist die Aktion schon abgeschlossen. Bis zum 15. November konnten Schuhkartons - gefüllt mit Kleidung, Süßigkeiten, Spielzeug, Hygieneartikel und anderen Dingen - für Kinder in Not an vielen Sammelstellen in Deutschland abgegeben werden. Viele helfende Hände wurden benötigt, um die Pakete versandbereit zu machen. Auch in Rübgarten gab es eine Sammelstelle. Aus Rübgarten und der ganzen Umgebung wurden rund 355 Schuhkartons abgegeben. Ich konnte mit Dorothee Wollny, einer der beiden Leiterinnen der Sammelstelle, sprechen.

ZmS: Wer gründete das Projekt "Weihnachten im Schuhkarton?

Dorothee Wollny: Es war »Samaritan’s Purse International«.

Wie lange gibt es »Weihnachten im Schuhkarton« schon?

Wollny: Seit 1996 wird die Aktion in Deutschland durchgeführt.

Warum unterstützen Sie das Projekt?

Wollny: Weil die Schuhkartons wirklich bei den Kindern ankommen.

Wie geht der Weg von Rübgarten weiter zu den Kindern in den Empfängerländern?

Wollny: Die Schuhkartons werden von uns geprüft, da Einfuhrbestimmungen von verschiedenen Ländern einzuhalten sind. Die Kartons werden verschlossen und in große Versandkartons gepackt. Ehrenamtliche oder eine Spedition Fahrer holen mit Lkws die Kartons ab und bringen sie ins Zentrallager nach Berlin. Wenn die Kartons zollfertig sind, können sie auf die Reise nach Bulgarien, Rumänien, Moldavien, Serbien, Slowakei und in den Kosovo gehen. In den Städten und Dörfern werden sozial schwache Kinder zu einem Treffen, eine Art Kinderstunde eingeladen. Sie bekommen dort ihr Päckchen. Sofern es in dem Land erlaubt ist, werden auch biblische Geschichten verteilt.

Waren Sie schon einmal beim Verteilen der Schuhkartons dabei?

Wollny: Nein, aber ich möchte schon einmal gerne dabei sein.

Sie nannten vorhin verschiedene Länder. Werden jedes Jahr andere ausgewählt?

Wollny: Nein, meistens sind es dieselben, aber immer andere Kinder.

Wann kommen die Schuhkartons in den Empfängerländern an?

Wollny: So viel ich weiß Mitte Dezember. Liebe Leserinnen und Leser, die Aktion ist zwar für das Jahr 2009 vorbei, aber sie findet garantiert auch im nächsten Jahr wieder statt. Achten Sie auf die Werbeflyer und schauen Sie im Internet unter www.weihnachten-im-schuhkarton.de vorbei.

Auch in unserem Land gibt es - durch die Arbeitslosigkeit - viele arme Familien. Vielleicht freut sich sogar ein Kind in Ihrem Ort oder in Ihrer Straße über einen Schuhkarton, der mit viel Liebe gepackt worden ist. So ein Schuhkarton kann zeigen, dass es Menschen gibt, die die Not von anderen Menschen sehen und auch handeln. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. (ZmS)

www.weihnachten-im-schuhkarton.de



Christina Knupfer, Realschule Pliezhausen, Klasse 8c