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Aktuell INTERVIEW

Kein Tag ist wie der andere

METZINGEN. Wir, Ajlina Mulalic und Thanh Lan Nguyen, wollten mehr über den Beruf Polizist erfahren. Dazu haben wir einen Termin für ein Interview mit einer sehr netten Polizistin ausgemacht. Von der 33-jährigen Polizistin Alexandra R. erhielten wir viele interessante Informationen.

Die ZmS-Reporterinnen Ajlina Mulalic (links) und Thanh Lan Nguyen sprachen mit Polizistin Alexandra R. über ihren Job.  FOTO: ZM
Die ZmS-Reporterinnen Ajlina Mulalic (links) und Thanh Lan Nguyen sprachen mit Polizistin Alexandra R. über ihren Job. Foto: ZmS
Die ZmS-Reporterinnen Ajlina Mulalic (links) und Thanh Lan Nguyen sprachen mit Polizistin Alexandra R. über ihren Job.
Foto: ZmS
ZmS: Wollten Sie schon als Kind Polizistin werden?

Alexandra R.: Nee (lacht). Als Kind wollte ich Kinderkrankenschwester sowie Lehrerin und Tierpflegerin in der Wilhelma werden.

Wie sind Sie zu Ihrem Job gekommen?

AlexaR. (überlegt): Weil er einfach interessant und abwechslungsreich ist. Wenn man in den Dienst kommt, weiß man erst mal noch nicht, was einen den Tag über erwartet. Der Beruf überrascht einen immer wieder aufs Neue.

Was muss man studieren, um Polizistin zu werden?

Alexandra R.: Man muss nicht unbedingt studieren. Man kann sich auch nach der mittleren Reife bei der Polizei bewerben und die Ausbildung zum mittleren Dienst machen. Aber man kann sich auch nach dem Abitur oder der Fachhochschulreife bei der Polizei bewerben und die Laufbahn zum gehobenen Dienst einschlagen. Da macht man dann zweieinhalb Jahre ein Studium an der Hochschule in Villingen/Schwenningen. Hier in Baden-Württemberg gibt es nur eine einzige Hochschule, in der man diese Ausbildung bekommt.

Was macht man alles als Polizistin?

Alexandra R.: Wir führen unter anderem Verkehrsüberwachungen durch und überprüfen, ob die Verkehrsteilnehmer die Verkehrsregeln einhalten. Zum Beispiel also, ob sie sich und vor allem ihre Kinder im Auto anschnallen und nicht während dem Autofahren telefonieren. Außerdem nehmen wir Vekehrsunfälle auf und verfolgen Straftaten. Im Outletbereich hier in Metzingen gibt es sehr viele Straftaten wie Diebstahl oder Betrug. Manchmal streiten sich die Leute zu Hause ganz heftig und laut, dann werden wir auch angerufen. Und wenn sie sich schlagen, müssen wir dazwischen gehen und schlichten.

»Häusliche Gewalt an Kindern macht mich besonders betroffen«
Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?

Alexandra R.: Also, ich kontrolliere meine E-Mails, schaue nach neuen Fällen und lese die Tagesberichte. Das ist nicht wie bei Fernsehsendungen, wo alle immer draußen sind, sondern man muss die Sachen auch schreiben.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Job?

Alexandra R.: Die Abwechslung. Man kann sich auch selber viel einbringen und man hat auch mit vielen Menschen zu tun.

Und was gefällt Ihnen gar nicht?

Alexandra R. (lacht): Das frühe Aufstehen gefällt mir manchmal nicht so arg.

Arbeiten Sie immer alleine oder mit anderen im Team?

Alexandra R.: Im Streifendienst ist man immer zu zweit unterwegs. Die Sachbearbeitung auf der Dienststelle macht man dann aber in der Regel alleine.

Ist der Beruf manchmal sehr anstrengend?

Alexandra R.: Es ist sehr unterschiedlich. Bei Stuttgart 21 sind wir zum Beispiel auch dabei. Abgesehen von den langen Einsatzzeiten ist das ja auch politisch gesehen ein sehr heikler Einsatz, was das Arbeiten manchmal etwas anstrengend gestaltet.

Wie viele Stunden arbeiten Sie in der Woche?

Alexandra R.: Unsere Wochenarbeitszeit beträgt 41 Stunden. Diese erbringen wir über unseren Schichtdienst und verschiedene Zusatzdienste, überwiegend am Wochenende oder nachts.

Welche Fälle sind Ihnen am wichtigsten?

Alexandra R.: Fälle, die mich persönlich betroffen machen, sind zum Beispiel Fälle häuslicher Gewalt, bei denen Kinder involviert sind. Darüber hinaus macht es mich auch sehr betroffen, wenn Menschen unschuldige Tiere misshandeln.

Wie viele Arrestzellen haben Sie?

Alexandra.R.: Wir haben drei Arrestzellen.

Wie viele Menschen haben Sie schon festgenommen?

Alexandra R.: Das kann ich gar nicht zählen, aber es waren schon ein paar. (ZmS)

Ajlina Mulalic und Thanh Lan Nguyen, Schönbein-Realschule, Metzingen, Klasse 8