Elmar Rebmann: Wir erhoffen uns von den Zentren, dass sie verlorene Kaufkraft aus den letzten Jahren nach Urach zurückholen. Viele Uracher kaufen in der Umgebung ein. Zudem erhoffen wir uns, dass die Bürger von der Alb wie zum Beispiel aus St. Johann oder Hülben wieder nach Urach kommen, um dort ihre Einkäufe zu erledigen. Mit den beiden Zentren soll auch der Einzelhandel in der Innenstadt mehr Kunden bekommen.
Wann werden die beiden Zentren voraussichtlich eröffnet?
Rebmann: Das Zentrum am Seilerweg wird voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres eröffnet, der Netto im Elsach-Center sowie dessen Parkplätze müssen bis zum 30. September 2013 fertiggestellt sein, der Rest folgt dann peu à peu.
»Der Gemeinderat steht mit großer Mehrheit hinter den beiden Zentren«Sind die Einkaufszentren in Urach zwingend notwendig oder nur eine sinnvolle Ergänzung?
Rebmann: Es ist natürlich wichtig, Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt anzubieten, das Geld, das die Leute verdienen, soll in der Stadt bleiben.
Warum darf das Einkaufscenter am Seilerweg nun doch früher eröffnet werden als das Elsach-Center?
Rebmann: Das hat mehrere Gründe: Zum einen haben sich die Arbeiten am Elsach-Center stark verzögert, da es unvorhersehbare Schwierigkeiten beim Abbruch gab, zum Beispiel wurden weitere Fundamente entdeckt. Zum anderen gibt es eine Klage vonseiten der Gegner. Somit hängen wir jetzt leider ein paar Monate hinterher. Ganz aufgegeben ist der Zusammenhang zwischen dem Seilerweg und dem Elsach-Center jedoch nicht, der Seilerweg darf erst eröffnet werden wenn Maßnahmen im Rohbau am Elsach-Center vorhanden sind. Das war schon immer der Wunsch vom Gemeinderat, sodass beide Einkaufszentren nun auf jeden Fall errichtet werden.
Wie sehen die Uracher eigentlich die beiden Einkaufszentren?
Rebmann: Die Mehrheit, so wie sie zumindest bei mir ankommt, ist dafür, Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Wir haben im Rahmen unserer »Bad Urach 2030«-Umfrage auch nach der Rolle Bad Urachs als Einkaufscenter gefragt. Demnach meinen fast 75 Prozent, dass es wichtig sei, Urach als Einkaufszentrum zu repräsentieren. Es gibt natürlich auch einige Kritiker, die vielfache Gründe haben, die aus ihrer Sicht gegen die Zentren sprechen. Bei solchen großen Bauvorhaben gibt es immer Befürworter und Gegner. Doch der Gemeinderat steht mit großer Mehrheit hinter den beiden Zentren.
»Wir erhoffen uns, dass sie verlorene Kaufkraft nach Urach zurückholen«Was sagen denn die umliegenden Gemeinden zum Bau?
Rebmann: Wir sind für die Region Unterzentrum, das heißt, wir müssen verschiedene Leistungen und Einrichtungen für umliegende Gemeinden anbieten können - seien es Krankenhaus, Schulen oder auch die Einkaufsmöglichkeiten. Es gibt Nachbargemeinden, die Bedenken geäußert haben, da sie befürchten, dass ihre Läden Einbußen erleiden. Doch die Fachbehörden, die sich unter anderem um die Einzugsgebiete kümmern, haben den Bau für gut geheißen.
Was denken Sie denn, wie viele Arbeitsplätze so ein Zentrum bringen könnte?
Rebmann: Ich gehe davon aus, dass im Elsach-Center so um die 70 Arbeitsplätze entstehen werden.
Viele behaupten ja, dass die beiden Einkaufszentren die Kaufkraft aus der Innenstadt herausziehen. Was sagen sie dazu?
Rebmann: Das Argument wäre für mich stichhaltig, wenn das Zentrum jetzt zum Beispiel unten im Breitenstein gebaut werden würde. Am Anfang war ja geplant, das Elsach-Center auf dem Minimax-Gelände zu errichten, doch das Gelände liegt 1,5 Kilometer von der Innenstadt entfernt, und somit gäbe es auch große Gefahr, dass die Innenstadt darunter leidet. Dadurch, dass das Elsach-Center jedoch nur 150 Meter von der Innenstadt entfernt liegt, verspreche ich mir dadurch, dass Leute, die dort einkaufen, auch den Weg in die Innenstadt finden und dort bei den Fachgeschäften einkaufen. (ZmS)