ZmS: Herr Weigold, wollten Sie eigentlich schon immer Lehrer werden?
Heinz Weigold: Naja, als kleiner Junge wollte ich natürlich nicht Lehrer werden sondern eher so etwas wie Lokomotivführer. Ab dem Studium war es für mich aber klar, dass ich Lehrer werden wollte.
Wie lange sind Sie schon Schulleiter am KvFG?
Weigold: Seit der Gründung der Schule im Jahre 1991 bin ich Schulleiter am KvFG.
Gibt es ein Ereignis, dass Sie als Schulleiter in der Vergangenheit besonders gefreut hat?
Weigold: Es gibt mehrere Ereignisse, die ich in guter Erinnerung behalten habe. Eines davon war sicherlich der Empfang der Schüler zu meinem 50. Geburtstag oder als die Schule so gebaut wurde wie sie jetzt ist.
Was war Ihr größter Erfolg als Schulleiter?
Weigold: Da gibt es Verschiedenes, wie zum Beispiel die Ganztagesbetreuung, den Erweiterungsbau mit der Mensa an der Schule. Außerdem, dass unsere Schule als Versuchsschule für das Fach NWT ausgewählt wurde. Ein großer Erfolg war ebenfalls, dass die Schule überhaupt selbstständig geworden ist.
»Ich werde vieles vermissen, darunter den Umgang mit jungen Leuten«
Welche Fächer unterrichten Sie am KvFG?
Weigold: Ich habe Physik, Chemie und Biologie studiert und auch teilweise jedes Fach unterrichtet. In Erkunde habe ich mich selbstständig weitergebildet. Vor Jahren gründete ich eine Handball-AG und unterrichtete Sport. Im ersten Jahr, als die Anzahl der Lehrer an der Schule noch sehr knapp war, unterrichtete ich auch Mathematik.
Können Sie sagen, mit welcher Klasse Sie am besten zurecht kommen?
Weigold: Es gibt keine schlechten Klassen, es gibt jedoch Klassen, die man lieber unterrichtet als andere. Die erste Klasse, bei der ich Klassenlehrer war, ist sozusagen meine Lieblingsklasse gewesen, weil es eine neue Erfahrung für mich war. Ich bevorzuge aber eigentlich keine Klasse.
Kommen Sie gut mit Ihren Kollegen zurecht?
Weigold: Ich denke schon, dass ich gut mit meinen Kollegen zurecht komme, es gibt aber auch sicherlich welche, die mit mir nicht so gut auskommen. Manchmal muss ich aber ermahnen. Wenn zum Beispiel ein Konflikt entsteht, gehe ich auf die Kollegen zu und versuche ihn aus der Welt zu schaffen. Mit »gut verstehen« meine ich vor allem, nicht nachtragend zu sein.
Was ist Ihrer Ansicht nach das Besondere am KvFG?
Weigold: Der Umgang zwischen Lehrern und Schülern, es besteht eine bestimmte Nähe, jeder Schüler kennt fast jeden Lehrer und andersherum. Außerdem ist unsere Schule sehr überschaubar und beim Ausprobieren von neuen Dingen finden die Lehrer immer einen guten Konsens zueinander. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass so viele Eltern freiwillig in der Mensa arbeiten. Allgemein sind wir eine junge dynamische Schule, an der sich was bewegt.
Werden Sie den Schulalltag vermissen?
Weigold: Ja, ich werde vieles vermissen, darunter den Umgang mit jungen Leuten und dass ich nicht mehr im Zentrum der Schule stehe. Manches werde ich aber auch nicht vermissen, denn dann kann ich Dinge tun, die ich früher während der Schulzeit nicht tun konnte.
Was haben Sie vor, in der Zukunft zu machen?
Weigold: Meine Familie wird mehr von meiner Zeit beanspruchen. Ich werde meine alten Hobbys wieder reaktivieren, zum Beispiel meine Begeisterung für Fledermäuse. Außerdem möchte ich mal wieder zu einem Vortrag nach Tübingen gehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, dass etwas von meinen Aufgaben in der Schule liegen bleibt. Wenn ich in den Ruhestand gegangen bin, kann ich endlich meinen Garten bei gutem Wetter umgraben und nicht nur dann, wenn es meine Zeit erlaubt. (ZmS)
Mirjam Braun, Deborah Neudeck und Carina Deger, Karl-von-Frisch-Gymnasium, Dußlingen, Klasse 9 c