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»Ich bin eine Mangaka«

GOMARINGEN. Seit etwa einem Jahr interessiere ich mich für Manga, für die japanische Sprache und für das Land. Viele interessieren sich für Manga - aber die meisten kennen die Vorgeschichte dieses Zeichenstils nicht. Um mehr darüber zu erfahren, habe ich das Buch »Manga - Die große Zeichenschule« von Emmett Elvin gelesen. Dort habe ich viel über die Ursprünge der Manga-Kunst erfahren.

Ursprünge im Holzschnitt

1814 verwendete der legendäre japanische Künstler Katsushika Hokusai zum ersten Mal den Begriff Manga für seine Holzschnitte. Es gab ähnliche Bilder schon seit über 1 000 Jahren, jedoch erschuf Hokusai einen neuen, eigenen Stil.

Die Jahre gingen vorüber und die Entwicklung ging weiter, als Japan sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts für den westlichen Kultur- und Erzählstil der Comics zu interessieren begann.

Aber erst in den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts fand die wahre Geburt vom Manga statt, wie wir es heute kennen. Der japanische Mangaka - so nennt man einen Manga-Zeichner - Osamu Tezuka ist der unbestrittene Manga Gott. Warum? Weil er Meister darin ist, in den Gesichtern, die er zeichnet, Gefühle und deren Tiefen zu zeigen.

Inzwischen wurden über eine Million Manga-Bücher auf Deutsch veröffentlicht, hinzu kommen über hundert Animes - das sind Manga-Filme. Der Westen brachte den ersten Anime-Film 1961 heraus. Die Tradition des Manga-Animes fing mit der Fernsehserie »Astro Boy« an, die auch in den USA gezeigt wurde.

Eher unrealistisch

Was genau ist eigentlich ein Manga? Der Mangaka legt seit jeher wenig Wert auf eine realistische Wiedergabe der Charaktere. Mangaka verwenden gerne Grautöne, um zu schattieren, klassische Comics sind dagegen eher bunt und schrill. »Mangaka«, also japanischer Zeichner, und »Colorist«, Zeichner von westlichen Comics, sind zwei verschiedene Berufe.

Beim Manga werden oft Speed Lines verwendet, die Bewegung und Geschwindigkeit unterstreichen. Westliche Comics dagegen benutzen dieses Stilmittel nicht.

Spezielle Stifte

Wenn ihr einmal selbst ein Manga zeichnen wollt: Erstmal mit dem Bleistift eine Skizze machen. Dann die Umrandung nachziehen und danach fertig ausmalen. Fürs Manga-Zeichnen benutzt man spezielle Stifte, sogenannte Copyright-Stifte. Wenn man fertig ist, setzt man sein Kennzeichen unters Bild - zum Beispiel Tezuka oder Hokusai.

Von der Skizze zum Comic

Wenn ihr nicht nur ein einzelnes Bild, sondern einen ganzen Comic zeichnen wollt, geht ihr folgendermaßen vor. Zuerst macht man die Comic-Linien, in die danach die Rohskizzen gezeichnet werden. Jetzt werden auch die Sprechblasen eingefügt. Dann erst geht es daran, die Hintergründe zu zeichnen und die skizzierten Figuren fertig zu machen. Ganz zum Schluss denkt ihr euch noch eine passende Überschrift aus. Ein Tipp noch: In Farbe sieht das Ganze noch besser aus. (ZmS)

Lisa Marie Fehmann, Schlossschule Gomaringen, Klasse 8

www.gea.de/zms