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»I seek you« - Ich suche dich

TÜBINGEN. Es ist Freitagmittag. Ich komme nach sechs Stunden Schule müde nach Hause. Reflexartig schalte ich meinen PC an. Ohne zu zögern klicke ich mit der Maus auf den »Verbinden«-Button, der in der Mitte meines Bildschirms, im ICQ Startfenster, hervorgehoben ist (siehe Abbildung 1).

Wenige Augenblicke später bin ich online. Nun wird am rechten Bildschirmrand meine Kontaktliste angezeigt. - Hm scheint wohl noch keiner da zu sein. O.k., dann geh ich erstmal essen. Noch schnell meinen Status auf »essen« gesetzt und schon bin ich wieder weg (siehe Abbildung 2).

Die wahre Bedeutung von ICQ ist: I seek you", zu deutsch "Ich suche dich". Derzeit benutzen über 470 Millionen Menschen ICQ. Die Firma Mirabilis veröffentlichte im November 1996 die erste Version von ICQ. Seit Juni 1997 ist es in den Händen von AOL. 2005 hatte AOL mit AIM und ICQ 56 Prozent des Marktanteils im Bereich Instant Messaging.

MSN ist das ICQ von Microsoft. 155 Millionen registrierte User (Benutzer) zählte Microsoft im April 2005. Bei diesen Zahlen können Yahoo und andere nicht mithalten. Durch viele Extras wie etwa Video-Konferenzen wurden die Messenger immer weiter ausgebaut.

Nach 30 Minuten komme ich wieder. Ah, jetzt sind drei meiner Freunde online.

»hi«

»tag«

»wie geht's?«

»gut. dir?«

»auch«

»was machsch????«

»nix. du??«

»chatten«

So oder so ähnlich fängt meistens ein Chat - also die schriftliche Unterhaltung über einen Instant Messenger - an.

Auf die Grammatik und die Rechtschreibung wird im Chat eigentlich nie geachtet, Hauptsache der auf der anderen Seite der Leitung weiß, was gemeint ist. Meistens wird die eigene Meinung noch durch irgendwelche Smilies - das sind kleine Bilder, die Emotionen beschreiben wie zum Beispiel Fröhlichkeit, Ironie, Wut - verstärkt.

Mit der Zeit hat sich eine eigene »Chatsprache« entwickelt. Meistens werden Wörter, die länger als ungefähr acht Buchstaben sind, nicht mehr ausgeschrieben, sondern mit zwei bis vier Zeichen abgekürzt.

So wird: Vielleicht zu »vill« und Ciao zu »cya« oder »cu«. Diese Sprache ist schnell gelernt und wenn es ein Wort gibt, das noch keine bekannte Abkürzung hat, wird eben schnell eine Erfunden. Der andere wird schon wissen, was es bedeutet und wenn nicht, dann wird es eben doch schnell ausgeschrieben.

So sieht ein »Chatfenster« (siehe Abbildung 3) bei ICQ aus:

»also ich geh dann mal«

»jo. o.k«

»ciao«

»cu«

Nun, das entspricht so ungefähr dem, wie ein Chat endet. Es gibt auch Chats - das ist der Plural von Chat - in denen einfach der obere und der untere Teil zusammengefügt werden.

Wie unsere Umfrage ergab, chatten die meisten Personen, die einen Instant Messenger benutzen, mehr als zwei Stunden pro Tag. Allerdings gibt es natürlich Personen, die weniger oder auch erheblich mehr chatten.

Wir haben das Thema Instant Messenger, das sind Programme mit denen man chatten kann, genauer unter die Lupe genommen und eine Umfrage gemacht: Chatten (engl. to chat= »plaudern, unterhalten«), ist die schriftliche Kommunikation über das Internet, die in Echtzeit stattfindet. Wir haben 45 Personen sechs Fragen gestellt und ihre Antworten hier niedergeschrieben:



Frage 1: Benutzt du Instant Messenger?

Von unseren Befragten beantworteten 71 Prozent (32 Stimmen) mit »Ja« und 29 Prozent (13 Stimmen ) mit »Nein«.

Frage 2: Wenn »Ja«, wie oft benutzt du Instant Messenger ?

59 Prozent (19 Stimmen) sagten aus, dass sie sehr oft einen Messenger benutzen. 29 Prozent (9 Stimmen) gaben an, dass sie oft chatten. Und nur vier Personen sagten, sie benützten so etwas nur wenig.

Frage 3: Wie viel Zeit verbringst du am Tag mit chatten ?

Die meisten verbringen damit mehr als zwei Stunden pro Tag, aber genau so viele auch nur ein bis zwei Stunden. Nur eine Person sagte, sie chatte eine halbe Stunde am Tag. Wiederum drei der Befragten verbringen weniger als eine halbe Stunde mit dem Chatten.

Frage 4: Welche Instant Messenger benutzt du ?

" ICQ : 96%

" MSN : 40%

" AIM : 6%

" Yahoo : 6%

" XFire : 6%



Frage 5: Was hältst du vom Chatten allgemein?

22 Personen beantworteten diese Frage mit »Super!«. 18 Befragte sagten, sie fänden es »ganz gut«. 17 Prozent finden Chatten aber »nicht so gut«.

Frage 6: Wie findest du die Chatsprache ?

Diese Sprache finden 47,5 Prozent »lustig«. 18 Personen halten mit »finde ich o.k.« dagegen. Sogar drei Personen »hassen« die Chatsprache. (ZmS)



Simon Rittershaus, Benni Zenner, Daniel Haigis, Kepler-Gymnasium Tübingen, Klasse 8a.