Bei den Erwachsenen waren alle an den Wahlen interessiert. Dabei hat es nichts ausgemacht, ob die Wähler weiblich oder männlich waren. Die meisten Begründungen, warum die Wähler Hillary Clinton gewählt hätten, waren, dass sie demokratisch sei, ein besseres Wahlprogramm vorweisen könne, mehr politische Erfahrung habe, für ein weltoffenes Amerika stehe und intelligent sei – aber auch »das kleinere Übel« im Gegensatz zu Donald Trump.
Die Mädels wollen Hillary
Die Erwachsenen hielten Trump für unerfahren, rassistisch, frauenfeindlich und unberechenbar. Sie fanden aber auch, dass er kein gutes Konzept und ein fürchterliches Verhalten habe. Kurz gesagt: eine »Katastrophe«. Wir haben auch gefragt, ob die Erwachsenen es in Ordnung finden, dass sich die Kandidaten gegenseitig so stark beschuldigen und angreifen. Darauf hatte die große Mehrheit mit »Nein« geantwortet. Die Begründungen lauteten größtenteils, dass es nicht objektiv, unsachlich, unprofessionell, destruktiv und ein Zeichen mangelnder Wertschätzung sei.Die USA sind ein anderes Land – und trotzdem interessieren sich 91 Prozent der von uns befragten Teenager für die Wahlen dort. Von unseren weiblichen Mitschülerinnen hätte jede Hillary Clinton gewählt. Die meisten Begründungen waren, dass sie mehr politische Erfahrungen, ein gutes Wahlprogramm und realistische Pläne habe. Außerdem wäre sie die erste Präsidentin von Amerika. Unsere Mitschüler – männliche und weibliche – waren größtenteils gegen Trump, weile er keine politischen Erfahrungen aufweisen könne und ein destruktives Wahlprogramm habe. Außerdem sei er frauenfeindlich und kein Demokrat.
Auch hier haben wir gefragt, ob unsere Mitschüler es in Ordnung finden, dass sich die Kandidaten gegenseitig so stark beschuldigen. Dabei ergab sich ein enormer Unterschied zu den Erwachsenen. Es haben 73 Prozent mit »Ja« und 18 Prozent mit »Nein« geantwortet, 9 Prozent war es egal. Auch hier haben wir wieder nach der Begründung gefragt, warum die Wähler so denken. Die meisten Begründungen von denen, die mit »Nein« geantwortet haben, waren, dass der Wahlkampf sachlich bleiben sollte. Dass es etwas zu »krass« sei, Trump und Clinton gingen zu weit, die Wähler würden dadurch beeinflusst, ein solches Verhalten sei unmoralisch, kindisch und nicht nötig.
Sticheleien machen's spannend
Die, die mit »Ja« geantwortet hatten, glauben, dass ein solches Wahlkampfverhalten in Amerika eben dazugehöre und dass die Kandidaten damit ihr Durchsetzungsvermögen zeigen. Außerdem mache es den Wahlkampf spannend und interessant. Manche waren auch gespalten: Da hieß es, dass es okay sei, aber nur bis zu einem gewissen Maß.Die Meinungen von Erwachsenen und Jugendlichen haben sich also in folgenden Punkten gedeckt: Die Mehrheit hätte Hillary Clinton gewählt und das auch ähnlich begründet. Uneinig waren sich die beiden Altersgruppen, was das Verhalten der beiden Kandidaten im Wahlkampf angeht. Die Teenager fanden es weniger schlimm als die Erwachsenen. (ZmS)
Vanessa Haselmeier und Sonja Caki, HAP-Grieshaber-Gymnasium im BZN Rommelsbach, Klasse 9a